• 15.04.2007 11:49

  • von Weddige/Nimmervoll/Hust

Glock nur mit Glück überhaupt im Ziel

Trotz massiver Reifenprobleme sicherte sich Timo Glock im GP2-Sprint in Bahrain den zweiten Platz - Sieger Lapierre am Ende uneinholbar

(Motorsport-Total.com) - Schon gestern rettete sich Timo Glock nach einer Berührung mit seinem iSport-Teamkollegen Andreas Zuber mit einem ramponierten Auto als Zweiter über die Ziellinie - und heute passierte das Gleiche in Grün: Nach der Startkarambolage zwischen Zuber und Bruno Senna, in die er ebenfalls leicht verwickelt wurde, spielten seine Reifen nicht mehr richtig mit.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock wurde auch im Sprintrennen in Bahrain starker Zweiter

"Bridgestone sagt, dass mein rechter Hinterreifen einen Schnitt über die komplette rechte Flanke hat, bis fast auf den Grund", so Glock. "Sie sagen, dass es ein Wunder ist, dass ich das Rennen durchfahren konnte. So hat sich das Auto auch angefühlt. Es war auf der Hinterachse extrem nervös, speziell in Linkskurven. Aber ich bin damit ganz gut zurechtgekommen und konnte einige Jungs in der ersten Kurve außen herum überholen, wo ich eine neue Linie gefunden habe. Das war ganz okay."#w1#

Große Probleme im letzten Sektor

"Es war extrem schwierig, weil der Wind von hinten gedrückt hat." Timo Glock

Sein Rennen sei nicht zuletzt deswegen "ziemlich tricky" gewesen, erklärte der Formel-1-Testfahrer, "speziell im letzten Sektor, wenn man um die schnelle Rechtskurve kommt. Es war extrem schwierig, dort in die nächste Kurve zu bremsen, weil der Wind von hinten gedrückt hat und das Auto auf der Hinterachse sehr nervös war. Das könnte glaube ich auch im Formel-1-Rennen ein Problem werden."

Den Raketenstart vom Hauptrennen konnte Glock heute nicht ganz wiederholen: "Ich habe es wieder außen herum probiert, aber diesmal hat es nicht ganz so gut funktioniert. Ich sah, wie Andi einen, der von innen kam, nicht gesehen hat. Sie sind zusammengerumpelt. Ich bin daraufhin ganz außen vorbei gefahren. Ich bin dabei ziemlich heftig über den Randstein gerumpelt, was wohl auch das Hauptproblem war", sagte der Deutsche.

Als er nach einigen sehenswerten Überholmanövern an zweiter Stelle lag, machte er zunächst Jagd auf den Führenden, doch Nicolas Lapierre war für Glock nicht mehr zu packen. Am Ende fehlten 3,183 Sekunden: "Ich habe bis fünf Runden vor Schluss eigentlich ziemlich hart gepusht und habe es versucht, aber dann habe ich gedacht, dass das wegen einem Punkt zu gefährlich ist", gab der iSport-Pilot zu Protokoll. Außerdem fuhr er ja die schnellste Runde.

Hinterreifen verhinderten Duell mit Lapierre

"Auf einmal war das Auto sehr schlecht zu fahren." Timo Glock

"Als ich hinter Lapierre lag, konnte ich zunächst mit relativ großen Schritten aufholen. Aber auf einmal war das Auto sehr schlecht zu fahren, der rechte Hinterreifen ist total in den Keller gegangen. Ich habe die letzten drei Runden viel kämpfen müssen, um das Auto auf der Strecke halten zu können", schilderte der 25-Jährige. "Jetzt müssen wir analysieren, woran das lag, denn diese Probleme hatten wir noch nie."

"Unsere stärke waren bisher eigentlich die letzten zehn Runden gewesen, wo wir ein gutes Auto hatten. Das hat diesmal nicht ganz so gut funktioniert. Da müssen wir dran arbeiten. Aber die Streckenverhältnisse waren mit Sicherheit auch nicht ganz einfach. Das trägt natürlich alles dazu bei. Es lag viel Sand auf der Strecke, der Wind hat sehr stark aus einer Richtung geweht. Das Auto war deshalb von Kurve zu Kurve teilweise sehr unterschiedlich", fügte er an.