• 14.09.2009 13:53

  • von Britta Weddige

Hülkenberg: Der Champion spricht

GP2-Champion Nico Hülkenberg über die Bedeutung des Titels, seine Leistungssteigerung im Saisonverlauf und Barbecues mit seinem ART-Team

(Motorsport-Total.com) - "Es hört sich gut an!" - das sagt Nico Hülkenberg zu seinem neuen Titel "GP2-Meister". Was der Emmericher in dieser Saison geleistet hat, ist beeindruckend: er ist seit Lewis Hamilton der erste GP2-Rookie, der den Titel holt, er wurde in Rekordzeit Meister und ist der erste Fahrer, der sich schon vor dem letzten Rennen zum Champion krönen konnte.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Eine eingeschworene Truppe: Nico Hülkenberg und ART feiern den Titel

Doch Hülkenberg bleibt auch angesichts all dieser Superlative bescheiden: "Das einzig wichtige ist, dass wir Meister sind, alles andere ist mir nicht so wichtig", sagt er. "Natürlich hat es schon eine gewisse Bedeutung, aber das Wichtigste ist der Titel als solcher." Denn ein Spaziergang war diese Saison für den GP2-Neuling nicht.#w1#

"Vor allem am Anfang war es nicht einfach, weil wir da ziemlich zu kämpfen und ein paar schwierige Wochenenden hatten", blickt der frischgebackene Meister zurück. "Aber bis zum Nürburgring haben wir uns Schritt für Schritt verbessert. Dort, in Ungarn und Valencia hatten wir unsere besten Wochenenden. Wir waren sehr konkurrenzfähig und die Schnellsten im Feld. In Spa und Monza waren wir zwar nicht die Besten, aber dennoch vorn mit dabei und konstant in den Top 3. Das war der Schlüssel, um den Titel zu holen."

"Bis zum Nürburgring haben wir uns Schritt für Schritt verbessert." Nico Hülkenberg

Einfach war es für Hülkenberg auch deshalb nicht, weil er gegen Konkurrenten antreten musste, die teilweise ihr zweites, drittes oder viertes Jahr in der GP2 absolvierten. Er selbst brachte gerade einmal die Erfahrung aus ein paar Rennen in der GP2 Asia mit: "Das war keine einfache Aufgabe, aber zur Mitte der Saison hatte ich mich in der GP2, dem Auto und dem Team eingewöhnt. Von da ab waren wir wirklich stark und es schien dann recht einfach zu sein."


Fotos: GP2-Wochenende in Monza


Großen Anteil am Erfolg hat auch das ART-Team: "Das Team ist sehr wichtig. Ohne ein gutes Team ist der Fahrer ein Nichts. Und das Team ist nichts ohne einen guten Fahrer", weiß Hülkenberg. "Ich brauche sie und sie brauchen mich und ich fühle mich dort sehr wohl. Wir waren am Anfang noch nicht so stark, obwohl ich in Barcelona auf Anhieb Dritter war, P3 in Monaco und die Pole in der Türkei geholt habe. Aber in den Rennen waren wir am Anfang noch nicht so gut. In diesem Bereich haben wir uns enorm gesteigert, wir haben kühlen Kopf bewahrt und uns auf das Wesentliche konzentriert."

"Es ist wichtig, dass man auch mal zusammen lacht, Witze macht, sich zum Barbecue trifft und ein Bier trinkt." Nico Hülkenberg

Hülkenberg fühlt sich auch deshalb so wohl bei ART, weil trotz allem Ehrgeiz auch der Spaß nicht zu kurz kommt: "Das sind meine Kumpels", sagt er über seine Mannschaft. "Ich denke, dass es wichtig ist, Harmonie im Team zu haben. Im Team kann jeder Spaß haben. Dieser Sport ist sehr ernst, aber es ist wichtig, dass man auch mal zusammen lacht, Witze macht, sich zum Barbecue trifft und ein Bier trinkt. Das haben wir in dieser Saison oft gemacht. und wir verstehen uns auch abseits der Strecke gut."

So wie es aussieht, wird sich Hülkenberg aber bald von seinem Kumpels bei ART verabschieden müssen. Denn sein Manager Willi Weber arbeitet intensiv daran, den Emmericher bereits im kommenden Jahr in der Formel 1 unterzubringen. Und glaubt man Weber und Hülkenberg, stehen die Chancen dafür bestens.