Glock: "Filippi macht den stärksten Eindruck"

(MST/Speed-Academy.de) - Der Stallgefährte ist immer dein ärgster Gegner. Diese viel strapazierte Motorsport-Weisheit gilt in diesem Jahr auch für Timo Glock. Denn in Andreas Zuber hat der Hesse einen Teamkollegen, der ihm dichter auf die Pelle rückt, als Timo lieb ist. "In der Qualifikation ist er extrem stark", erkennt Glock an. "Wenn er jetzt noch ein Auto hat, das problemlos über die Distanz kommt, dann rechne ich auch in den Rennen mit ihm."

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Besonders Luca Filippi hat Timo Glock für den Rest der Saison auf der Rechnung

Bislang ließ den Steirer bei zwei Starts jeweils der erste Gang im Stich. "Die GP2-Organisatoren und iSport forschen mit Hochdruck, warum bei ihm zweimal derselbe Defekt aufgetreten ist", weiß Glock. "Irgendwann werden sie auf die Ursachen kommen - und dann ist Andreas Zuber eine harte Nuss für mich."#w1#

Derzeit kommt die härteste Nuss aus Italien - sagt zumindest die Tabelle. Luca Filippi löste Bruno Senna als Zweitplatzierten in der Meisterschaft ab - hinter dem schon recht komfortabel führenden Timo. "Filippi ist für mich auch der härteste Konkurrent", meint der Deutsche, "weil er auf mich den aggressivsten Eindruck macht. Es sieht auch so aus, als hätte er mehr Speed als Senna."

Dennoch ist der SuperNova-Pilot immer wieder Schwankungen unterworfen. "Aber wenn sein Auto geht", beteuert Glock, "ist er ein Sieg- und Titelkandidat." Bruno Senna, den derzeit viel gehypten Neffen des 1994 tödlich verunglückten Ayrton Senna, sieht Timo nicht so stark wie Filippi. "Natürlich muss man ihn auf der Rechnung haben", relativiert er. "Aber ich glaube nicht, dass er die Konstanz hat, über die Saison hinweg gleich schnell zu fahren."

Das ist aber auch kein Wunder - meint Senna-Förderer Gerhard Berger: "Nach dem Tod von Ayrton hat der Vater allen Motorsport in der Familie eingestellt. Erst als Bruno 18 war, hieß es auf einmal: Sie halten ihn jetzt nicht mehr zurück. Aber er hat natürlich durch die lange Pause einen wahnsinnigen Aufholbedarf. Das erklärt auch seine Schwankungen."

Senna ist in einer anderen Situation als Timo, Filippi - und auch Timos dritter hoch angerechneter Gegner, ART-Mann Lucas di Grassi ("der ist immer ein Thema, der ist gefährlich"): Das Trio fährt in seiner zweiten GP2-Saison und muss Ende des Jahres den Sprung in die Königsklasse schaffen. Senna startet hingegen zum ersten Mal in der GP2 und kriegt von Berger den Rat, 2008 auf jeden Fall noch ein zweites GP2-Jahr dranzuhängen.

Auch Zuber ist in seiner zweiten GP2-Saison. Die Entdeckung von Rennschulenbesitzer Walter Penker, der auch das GT-Ass Andrea Piccini aufgestöbert und gefördert hat, ist für Glock vierter Titelrivale: "Wenn er ein Auto hat, das funktioniert, ist er für mich auch noch ein echter Kandidat - bei dem frühen Stadium, in dem sich die Saison noch befindet, ist in dieser Meisterschaft noch alles drin."