• 10.08.2007 14:00

  • von Harry Miltner

Glock beschwert sich über Zulieferer

iSport-Pilot Timo Glock hat durch technische Defekte viele Punkte verloren - nun beschwert er sich über die Zulieferfirmen

(Motorsport-Total.com) - Der Deutsche Timo Glock hatte in den vergangenen Wochen viel mit technischen Problemen zu kämpfen und wirkt vor dem Rennwochenende in Istanbul leicht genervt. Dennoch nimmt er sein Team in Schutz.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock ist durch die vielen Defekte genervt und sauer auf die Zulieferfirmen

Nachdem der iSport-Pilot zu Saisonbeginn nicht nur Leistungs-, sondern auch Punktemäßig der überlegene Mann war, gelangen ihm an den vergangenen vier Rennwochenenden 'nur' 18 Punkte, von denen er aber 14 alleine am Nürburgring einfuhr. Ständig warfen ihn technische Defekte zurück.#w1#

Frustration groß

"Es ist schon frustrierend, wenn man für den vorhandenen Speed nicht belohnt wird. Was übrig bleibt, ist, dass ich die Gesamtwertung nur noch mit einem einzigen Punkt Vorsprung anführe. Nach so vielen Nullrunden noch in Führung zu liegen, ist fast schon ein kleines Wunder. Wenn ich überall gepunktet hätte, müsste ich wahrscheinlich gar nicht mehr nach Istanbul fliegen. Aber es hilft nichts, wenn das Auto nicht hält", beschwerte sich Glock im Gespräch mit speed-academy.de.

"Nach so vielen Nullrunden noch zu führen, ist ein kleines Wunder" Timo Glock

Der 25-jährige Deutsche nahm aber gleichzeitig sein Team in Schutz und stellte klar, wer die Fehler begeht. "Das Team kann nichts dafür. Wie ich in Ungarn immer wieder erklärt habe, kommen die Teile von Zulieferern und wir müssen hoffen, dass sie halten. Wenn sie dann schon nach der Hälfte der Laufzeit keinen einzigen Zahn mehr auf dem Rad haben, sind wir dem machtlos ausgeliefert."

Technische Probleme

Dennoch sieht Glock die Situation natürlich mit gemischten Gefühlen. "Es ist gut, dass wir uns als Team nichts vorzuwerfen haben, aber schlecht, weil wir darauf angewiesen sind, dass die Hersteller funktionierende Teile anliefern." Dabei macht der Deutsche keinen Unterschied zwischen sich und seinem Teamkollegen: "Egal ob es bei meinem Teamkollegen Andi Zuber oder bei mir war: wir hatten in diesem Jahr zu viele technische Probleme. Allerdings sind nicht nur wir davon betroffen, auch andere Fahrer und Teams stehen immer wieder mit Problemen in der Box oder am Streckenrand. Es wäre natürlich sehr enttäuschend, wenn die Meisterschaft am Ende durch so etwas entschieden würde."

"Wir hatten in diesem Jahr zu viele technische Probleme" Timo Glock

Durch seine Defekte ist Glocks Vorsprung in der Meisterschaft rapide auf einen Zähler geschrumpft. "Vor den letzten vier Rennwochenenden scheint es auf einen Zweikampf zwischen Lucas di Grassi und mir hinauszulaufen. Aber in der GP2 ist alles möglich. Momentan hat Luca Filippi als Dritter 20 Punkte Rückstand auf mich, aber man sieht ja, wie schnell die weg sein können." Dementsprechend vorsichtig ist der Titelfavorit mit Prognosen. "Ich hatte vor einigen Wochen auch schon einmal 20 Punkte Vorsprung - wohlgemerkt auf den Zweiten, nicht wie jetzt auf den Dritten. Entschieden ist also noch lange nichts."

Meisterschaft offen

"Entschieden ist noch lange nichts" Timo Glock

Allerdings blickt Glock nach vorne, fliegt mit einer positiven Einstellung in die Türkei. "Immerhin kann ich mit guten Erinnerungen zum nächsten Rennen nach Istanbul reisen. Bis dahin wird es nicht schwierig, den Frust der letzten Rennen zu vergessen. Wenn ich sehe, dass wir den Speed haben, motiviert mich das umso mehr - und den Speed haben wir." Aus diesem Grund will sich der Deutsche auch keinen Urlaub gönnen. "Kommt in der Pause nicht in Frage, denn ich werde zuhause trainieren und, sobald das Wetter besser wird, auch noch ein bisschen Kart fahren - da geht dann auch garantiert nichts kaputt."