• 07.11.2007 12:48

Enttäuschender GP2-Test für Maro Engel

Der Einstand in die GP2 fiel Maro Engel recht einfach, trotzdem sprang kein gutes Ergebnis heraus - Probleme mit Reifendruck

(MST/Speed-Academy.de) - Besonders glücklich war Maro Engel erst einmal nicht, nachdem er sich nach seinem zweiten halben Testtag in der GP2 auf Platz 19 wieder fand. "Ich kann nicht sagen, dass ich mit dem Ergebnis, so wie es da in der Zeitenliste steht, wirklich zufrieden bin. Ich hätte mir schon erwartet, zumindest eine mittlere, wenn nicht sogar eine tiefe 13er-Zeit zu fahren."

Titel-Bild zur News: Maro Engel

Maro Engel hatte sich für seinen GP2-Test im Fisichella-Team mehr erhofft

Eine Zeit, die er auch schon nach seinem ersten Versuch am Mittwoch für durchaus möglich gehalten hatte, als er nur mit alten Reifen unterwegs gewesen war und außerdem erst einmal die Strecke kennen lernen musste. "Ich bin noch nie in Paul Ricard gefahren, und ganz einfach ist die Strecke mit ihren vielen lang gezogenen Kurven, wo man oft den Scheitelpunkt nicht sieht, nicht."#w1#

Was ihn besonders freute: "Ich bin eigentlich mit dem Auto von Anfang an sehr gut zu Recht gekommen. Natürlich ist es eine gewisse Umstellung aus der Formel 3, es geht einfach mehr voran, wenn man aufs Gas tritt."

"Aber es gab überhaupt nur zwei Kurven, wo ich mich erst ein bisschen an die Bremsen gewöhnen musste, und in den schnellen Ecken, wo es vor allem auf Vertrauen ins Auto ankommt, war ich gleich richtig gut dabei. Das war alles insgesamt sehr positiv, sogar besser, als ich dachte."

Auch das Fisichella-Team hatte am Freitag nach der guten Vorstellung mit dem ersten Satz neuer Reifen damit gerechnet, dass ein Platz relativ weit vorne möglich wäre. "Die waren schon ganz enthusiastisch, denn da sah es wirklich nicht schlecht aus. Da ist mir nur auf der schnellen Runde eine rote Flagge dazwischen gekommen."

"Aber ich bin mit dem Satz dann weitergefahren - und zwar sehr konstante Zeiten, selbst dann noch 14,1, als der Reifen schon 20 Runden drauf hatte." Zum Vergleich: Der Österreicher Andi Zuber, mit Abstand Schnellster der gesamten vier Testtage, der am Vortag für FMS getestet hatte, fuhr unter etwa gleichen Bedingungen 14,0.

Dass sich die Hoffnungen von Engel auf eine deutliche Steigerung mit dem zweiten neuen Reifensatz nicht erfüllten, am Ende doch nur eine 13,9 zu Buche stand, war für alle ein bisschen enttäuschend. "Aber ich hatte da von Anfang an extremes Untersteuern, irgendwie haben sich die Vorderreifen so angefühlt, als hätten sie nie richtig Grip. Und dann habe ich vielleicht auch noch selbst ein bisschen zuviel versucht, die Zeit mit aller Gewalt herausholen wollen."

Eine mögliche Erklärung für das Problem: Beim ersten Versuch mit neuen Reifen war der Münchner nach Ansicht seines Ingenieurs mit etwas zu hohem Reifendruck unterwegs gewesen. "Vielleicht haben wir dann in der Konsequenz etwas zu viel weggenommen und uns damit das Untersteuern eingehandelt."

Trotzdem ist der 22-Jährige zuversichtlich, dass sich weitere Möglichkeiten mit dem Team ergeben: "Sie waren ja mit meinem grundsätzlichen Speed über die Distanz sehr zufrieden. Jetzt müssen wir uns mal zusammensetzen und sehen, was für nächstes Jahr geht, test- und rennmäßig und auch erstmal für die Asien-Serie."