Buemi ein würdiger Ersatz für Ammermüller

Ammermüller-Ersatz Sébastien Buemi sicherte sich in Monaco den vierten Startplatz, dabei wäre sogar die erste Reihe möglich gewesen

(Motorsport-Total.com) - Sébastien Buemi wurde diese Woche ins kalte Wasser geworfen, als er am Mittwoch kurzfristig darüber informiert wurde, dass er in Monaco anstelle von Michael Ammermüller das ART-GP2-Cockpit übernehmen darf. Allerdings scheint der Schweizer ein guter Schwimmer zu sein, denn das ganze Wochenende hindurch hatte er eindeutig Oberwasser.

Titel-Bild zur News: Sebastien Buemi

Bravo, Sébastien! Michael Ammermüller hätte es wohl kaum besser gemacht...

Gleich im ersten Freien Training am Donnerstag sicherte er sich quasi aus dem Stand den sechsten Platz, heute Morgen war er sogar Zweiter, im Qualifying reichte es immerhin zu Rang vier - mit lediglich einer halben Sekunde Rückstand auf die Spitze, aber völlig überraschend anderthalb Zehntelsekunden vor seinem ART-Teamkollegen Lucas di Grassi, der wesentlich mehr GP2-Erfahrung vorweisen kann.#w1#

Keine optimale Runde im Qualifying

Dabei fiel ihm das Qualifying "schwer, weil ich nur eine freie Runde hatte, aber in der musste ich in der letzten Kurve abbremsen. Keine Ahnung, was da genau los war, aber ich glaube, das BCN-Auto von Ho-Pin Tung stand dort. Jedenfalls musste ich abbremsen, was ungefähr zwei Zehntelsekunden kostete. Der zweite Platz wäre möglich gewesen, aber das ist Monaco, das ist das Qualifying - es ist für alle gleich", sagte der gelernte Formel-3-Pilot.

Als er nach der Session von einem Journalisten darauf angesprochen wurde, wie er sich in der härtesten Nachwuchsserie der Welt so schnell zurechtfinden kann, noch dazu auf der anerkannt schwierigsten Strecke, kam Buemi ein zufriedener Grinser über die Lippen: "Keine Ahnung, wie ich das gemacht habe! Nach acht Runden hatte ich es drauf. Ich weiß nicht, vielleicht passen diese Autos einfach zu meinem Fahrstil."

Karbon- statt der gewohnten Stahlbremsen

Die größte Umstellung, die der Red-Bull-Junior zu bewältigen hatte, war übrigens nicht etwa die PS-Leistung der GP2-Boliden, sondern vielmehr das Bremsverhalten, denn in der Formel-3-Euroserie werden noch Stahlbremsen eingesetzt, während die GP2 - genau wie auch die Formel 1 - auf Karbonbremsen vertraut. Diese sind weniger gutmütig und schwieriger zu dosieren, verzögern aber schneller, wenn man einmal mit ihnen umgehen kann.

Und was erwartest du nun für das Rennen, Sébastien? "Morgen wird es ziemlich schwierig, wegen des Starts, wegen des Pflichtboxenstopps - und vor allem soll es regnen, das ist ziemlich sicher, was auch sehr schwierig wird. Ich werde einfach versuchen, das Rennen irgendwie zu beenden, das ist mir am wichtigsten. Dann schauen wir, was unterm Strich dabei herauskommt", teilte der erst 18-Jährige abschließend mit.