Auf den Spuren von Ayrton: Senna siegt!

Bruno Senna sicherte sich in Monaco einen geschichtsträchtigen GP2-Sieg auf den Spuren seines Onkels - Favorit Pastor Maldonado geschlagen

(Motorsport-Total.com) - Genau 15 Jahre nach dem letzten Sieg von Monaco-Legende Ayrton Senna taucht der Name Senna im Fürstentum an der Côte d'Azur wieder in den Siegerlisten auf: Bruno, der Neffe der 1994 verstorbenen Formel-1-Legende, triumphierte heute im GP2-Hauptrennen im "Wohnzimmer" seines Onkels und schrieb damit Motorsportgeschichte!

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Bruno Senna lieferte eine souveräne Leistung und wurde dafür belohnt

Gerade mal neun Jahre alt war Bruno, als Ayrton Senna den klassischen Grand Prix das letzte Mal gewonnen hat, aber heute schlug die große Stunde des Nachwuchstalents: Senna sicherte sich den Sieg mit einer recht souveränen Vorstellung vor dem erklärten Topfavoriten Pastor Maldonado (Piquet), der von der Pole-Position ins Rennen gestartet war. Der iSport-Pilot feierte damit den bisher wichtigsten Erfolg seiner Karriere.#w1#

Senna mit dem besseren Start

Die Entscheidung fiel bereits am Start, denn Maldonado kam nicht optimal weg und musste Senna auf der Außenbahn passieren lassen. Dahinter reihten sich Mike Conway (Trident), Adrian Valles (BCN), Karun Chandhok (iSport), Romain Grosjean (ART), Giorgio Pantano (Racing Engineering) und Sébastien Buemi (Arden) ein. Durch die erste Kurve beherrschten sich die GP2-Heißsporne, es gab keine Kollision.

Den einzigen Crash in der Startphase verursachte Vitaly Petrov (Campos), der sein Auto beim Anbremsen der Mirabeau außer Kontrolle verlor und Kamui Kobayashi (DAMS) abräumte. Anschließend spitzte sich das Rennen auf ein Duell zwischen Senna und Maldonado zu, wobei sich Senna bis zu seinem Pflichtboxenstopp einen kleinen Vorsprung herausfahren konnte. Nach dem Stopp lag er durch Überrundungen sogar bis zu sechs Sekunden voran.

Spannend wurde es noch einmal, als Pantano und Buemi im direkten Positionskampf bei Mirabeau kollidierten und einen Stau verursachten, weil für die nachfolgenden Autos kein Platz mehr war, um die Unfallstelle zu passieren. Senna lief auf die Situation auf und schlängelte sich unter gelben Flaggen an einigen Überrundeten vorbei, was jedoch unbedenklich war, weil man stehende Gegner ja auch unter Gelb passieren darf.

Riesenpech für Conway

Mike Conway

Am Hafen musste Mike Conway seine Ambitionen auf das Podium begraben Zoom

In den verbleibenden knapp 20 Runden hatte Senna Vorjahressieger Maldonado im Rückspiegel, der Venezolaner riskierte aber keinen Überholversuch mehr. Einem sicheren dritten Platz steuerte indes Conway entgegen, aber der Brite wurde zur tragischen Figur des Rennens: In der allerletzten Runde schob ihn nämlich der überrundete Javier Villa (Racing Engineering) an, sodass Conway seine Podiumsambitionen in der Hafenschikane völlig schuldlos begraben musste.

Die befürchtete Crashorgie blieb übrigens aus. Abgesehen von den bereits erwähnten Zwischenfällen gab es noch einen Unfall von Alberto Valerio (Durango) nach einem Dreher bei Massenet, während Luca Filippi sein ART-Auto in der Sainte Devote in die Leitplanken setzte. Die aus aussichtsloser Position gestarteten Halbösterreicher Andreas Zuber (Piquet) und Andy Soucek (DPR) hatten mit der Punktevergabe nichts zu tun.

Den totalen Triumph des iSports-Teams rundete sehr zur Freude unseres Kolumnisten Paul Jackson dessen zweiter Schützling Karun Chandhok ab, der von Conways Pech profitierte und den dritten Platz erbte. Auf den weiteren Punkterängen landeten Valles, Alvaro Parente (Super Nova), Roldan Rodriguez (FMS), Ho-Pin Tung (Trident) und Pechvogel Conway. In der Gesamtwertung konnte Pantano trotz seiner Nullnummer die Führung verteidigen.