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Dein Weg ins Sim-Racing (5/5): Fahren in einer Rennliga

Sim-Racing ist 2020 der Trend der Stunde im Motorsport - Doch was ist das eigentlich und wie fängt man damit an? - Heute: Wie man in eine geordnete Liga einsteigt

(Motorsport-Total.com) - Das Lenkrad ist festgeschnallt, die ersten Runden absolviert, doch auf den öffentlichen Servern herrscht nur Chaos? Für diejenigen, die Sim-Racing wirklich auf die Spitze treiben wollen, gibt es geordnete Rennligen. Es ist kein Muss, in einer solchen Liga zu starten. Wer im Sim-Racing jedoch Ambitionen verfolgt, für den ist dieser Schritt ganz normal.

Titel-Bild zur News: Digitale Nürburgring Langstrecken-Serie, Start

Geordnete Ligarennen stellen die ultimative Form des Sim-Racings dar Zoom

Teil 1: Wille und Motivation
Teil 2: PC, Playstation oder Xbox?
Teil 3: Das richtige Force-Feedback-Lenkrad
Teil 4: Das richtige Rennspiel

Es muss keine Liga sein, um Sim-Racing zu betreiben. Wir haben schon im ersten Artikel gezeigt, dass Sim-Racing auch heißen kann, dass man Offline an der perfekten Runde bastelt oder sich mit Feierabendrennen vergnügt, die bei richtiger Zusammensetzung auf öffentlichen Servern auch ein sehr befriedigendes Erlebnis darstellen können.

Das, was man sich unter Sim-Racing allerdings prototypisch vorstellt, auch wenn es nur ein kleiner Teil der Sim-Racer wirklich betreibt, ist der geordnete Ligenbetrieb. Das heißt, die Teilnahme an einer Online-Meisterschaft mit festen Rennterminen, Rennleitung und einer Jagd auf den Titel - ganz wie im normalen Motorsport auch.

Grundsätzlich lassen sich zum Einstieg zwei Wege einschlagen: iRacing bietet eine Art Kombination aus Feierabendrennen und organisierter Liga an. Die andere Option ist das Community-Racing.

Community-Rennen: Der ideale Einstieg

Für alle, die ihre ersten Erfahrungen mit geordnetem Rennbetrieb machen wollen, macht es Sinn, sich in einer Community anzumelden. Manche kosten einen geringen Unkostenbeitrag, andere sind sogar komplett kostenlos.

An der Spitze im deutschsprachigen Raum stehen zwei Vereine: Virtual Racing e.V. (VR) und Simracing Deutschland e.V. (SRD). Der SRD e.V. konzentriert sich auf iRacing, während in der VR eine Reihe von Simulationen zum Einsatz kommt. Zahlreiche Rennen werden live mit professionellem Kommentar auf Youtube und Twitch gestreamt, sodass Freunde und Verwandte zuschauen können.

Beide Vereine bieten zahlreiche Fahrzeugklassen an - von Formel-1-artigen Boliden über Tourenwagenrennen aller Kategorien, GT-Klassen, historische Rennen bis hin zu Langstreckenrennen mit und ohne Fahrerwechsel.

Gibt es für eine Meisterschaft mehr als eine gewisse Anzahl Anmeldungen, wird in mehreren sogenannten Grids gefahren. Das bedeutet quasi erste und zweite Liga, mit Auf- und Abstiegssystem entweder nach jedem Rennen oder einer kompletten Saison.

F1 2019, Sim-Racing

Sim-Racing-Ligen gibt es auf allen Plattformen und in allen Fahrzeugklassen Zoom

Neben VR und SRD gibt es ach eine ganze Reihe weiterer Communitys im deutschsprachigen Raum: Simracing Liga e.V. (hier gibt es auch eine Liga für Gran Turismo Sport), Real Racing Virtual GT (RRVGT (unter anderem auch mit einer Forza-Motorsport-Liga), Virtual Sim Racing Community (VSR), German Sim Racing (GSR), Abgefahren, Simracing United, Simracing Verein (SRV), Motorsport Online Liga, Deutsche Liga Meisterschaft (DLM) e.V. und viele mehr.

Natürlich ist es einem Fahrer freigestellt, in so vielen Communitys teilzunehmen wie er will. Für den Anfang sollte man sich aber nicht überladen und erst einmal in einer oder zwei Meisterschaften starten.

In nahezu allen Ligen ist der Weg derselbe: In einem Forum anmelden, sich kurz vorstellen, für die entsprechende Liga einschreiben (geht in den meisten Fällen auch während einer laufenden Saison) und Spaß haben.

Auf internationaler Ebene ist RaceDepartment erste Anlaufstelle. Wer über gute Englischkenntnisse verfügt, kann auch hier einsteigen. Natürlich hängen die Trauben auf internationaler Ebene noch einmal ein Stück höher, obschon das Niveau im deutschsprachigen Teil der Welt oft schon sehr hoch ist. Das hängt aber von der jeweiligen Meisterschaft ab.

Sonderfall iRacing

Ein etwas anderes System fährt die Simulation iRacing: Hier nimmt man von vorn herein an "ordentlichen" Rennen teil, wenn auch auf öffentlichen Servern. Allerdings meldet man sich nicht gleich für eine Meisterschaft an, sondern es handelt sich um eine Art "Matchmaking".

Dabei wird jeder Spieler mit Fahrern ähnlicher Leistungsstufen in Rennen mit Fahrzeugen und Strecken seiner Wahl geschickt. Ein automatisiertes System erkennt dabei nicht nur, wie schnell ein Fahrer unterwegs ist, sondern auch, wie sauber er dabei fährt, wie oft er neben der Strecke ist und so weiter. So lassen sich höhere Lizenzstufen erreichen.

Dennoch gibt es auch hier sogenannte Saisons, die über zwölf Wochen gehen. Innerhalb dieser zwölf Wochen kann ein Sim-Racer so viele Rennen in seiner Klasse und Lizenzstufe fahren, wie er möchte. Am Ende der Saison kann er dann in seiner Lizenzstufe aufsteigen, wenn er die nötigen Rating-Punkte eingefahren hat. Sauberes Fahren zählt dabei mehr als gute Ergebnisse.

Matt Campbell, 24h Le Mans virtuell

Selbst die 24 Stunden von Le Mans haben mittlerweile einen offiziellen Sim-Racing-Ableger Zoom

Damit kombiniert iRacing das klassische "Feierabend-Racing" mit dem organisatorischen Anspruch eines Ligarennens. Der Vorteil ist, dass man so auch informelle Feierabendrennen in einem vergleichsweise professionellen Umfeld erleben kann. Der Nachteil: Es gibt keine eigene Meisterschaft.

Diese gibt es auch im iRacing-Bereich in komplett organisierte Ligen. Diese werden von den üblichen Communitys gestellt, womit sich der Kreis schließt. Und für die Besten der Besten gibt es hochdotierte Weltmeisterschaftsläufe.

Die Sache mit den Teams

In Ligen tun sich in der Regel Teams zusammen, die auch in einer Teamwertung fahren. Manche sind lose Verbindungen zwischen einzelnen Menschen, andere sind Teil eines professionellen E-Sport-Clans. Manche betrieben die Sache rein zu dem Spaße an der Freude, andere gehen mit Ambitionen ins Rennen, trainieren zusammen und legen sich Strategien zurecht.

In der Regel ist es kein Problem, in ein Team zu kommen, das ergibt sich meist recht schnell. Es ist aber kein Muss - man kann sich auch als einsamer Wolf durchkämpfen. Auch hier spielt die Persönlichkeit eine Rolle: Socializing ist im Sim-Racing absolut möglich und es sind schon zahlreiche Freundschaften entstanden. Man kann jedoch auch auf eigene Faust erfolgreich sein.

Wer wirklich Talent hat, wird schnell in einem recht professionellen Team landen und dort Entwicklungsmöglichkeiten in Richtung des professionellen Sim-Racings finden.

Damit endet unser kleiner Guide für den Einstieg ins Sim-Racing. Natürlich gilt er nur als Orientierung und nicht als feste Anleitung. Am Ende zählt vor allem eines: Dass es Spaß macht.

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