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Dein Weg ins Sim-Racing (3/5): Das richtige Force-Feedback-Lenkrad

Sim-Racing ist 2020 der Trend der Stunde im Motorsport - Doch was ist das eigentlich und wie fängt man damit an? - Heute: Welches Lenkrad es sein darf

(Motorsport-Total.com) - Egal, ob Konsole oder PC: Wer auch nur einigermaßen ernsthaft Sim-Racing betreiben will, kommt an einem Force-Feedback-Lenkrad nicht vorbei. Es ist ein absolutes Muss.

Titel-Bild zur News: Thrustmaster TM COMPETITION WHEEL Add-On Sparco P310 Mod

Bei der Fülle an Angeboten können Einsteiger schnell den Überblick verlieren Zoom

Teil 1: Wille und Motivation
Teil 2: PC, Playstation oder Xbox?
Teil 4: Das richtige Rennspiel
Teil 5: Fahren in einer Rennliga

Zwar gibt es tatsächlich einzelne Fahrer, die es irgendwie schaffen, mit Tastatur/Maus oder Gamepad erfolgreich zu sein, aber machen wir uns nichts vor: Wer Sim-Racing betreibt, möchte das Autofahren simulieren. Wir reden ja nicht von Trackmania oder Need for Speed, die dem Arcade-Gaming zuzuordnen sind. Es führt kein Weg am Lenkrad vorbei.

Vorsicht bei unterster Preisklasse

Los geht es bei Einsteiger-Lenkrädern mit zwei Pedalen schon weit unter 100 Euro, zum Beispiel mit dem Speedlink DRIFT O.Z. Racing Wheel. Den Vogel schießt derzeit wahrscheinlich das Esperanza EG103 Gaming Lenkrad ab, das nicht einmal 30 Euro kostet. Weitere solche Ultragünstigprodukte sind auf den Empfehlungen weiter unten auf dem Link zu finden.

Dennoch raten wir von solchen günstigen Produkten ab. Sie sind vielleicht noch für die Zielgruppe 1 unseres ersten Artikels dieser Reihe zielführend. Und selbst diese sollte sich fragen, ob nicht eher ein gebrauchtes Mittelklasse-Lenkrad die bessere Lösung wäre.

Diese Lenkräder sind eher für Simulations-Tätigkeiten ausgelegt, die weniger Anspruch an das Lenkrad stellen, zum Beispiel Bus-Simulatoren, oder Arcade-Gaming. Meist verfügen sie auch über einen sehr eingeschränkten Drehbereich.

Als erster Hersteller eines größeren Namens bietet Thrustmaster diverse Lenkräder in Partnerschaft mit Ferrari für knapp unter 100 Euro an. Etwa das T80 Ferrari 488 GTB Edition, Ferrari 458 Italia beziehungsweise Spider oder Ferrari Red Legend Edition Racing Wheel. Diese sind aber teilweise schon veraltet.

Logitech G29

Der Klassiker: Logitech G29 für Playstation und PC Zoom

Einsteigerlenkräder: Ab 150 Euro geht's los

Für das Sim-Racing sollte es ein Lenkrad mit mindestens 900 Grad Rotationswinkel sein, das sind 1,5 Umdrehungen in jede Richtung. Manche Produkte locken mit 1.080 Grad, also 1,75 Umdrehungen in jede Richtung. Solange man nicht Rallye fährt, wird man auch bei diesen Lenkrädern in den wenigsten Fällen umgreifen müssen.

Als unterste Grenze sollte man 150 Euro für ein neuwertiges Produkt ansetzen. In dieser Preisklasse liefert Thrustmaster ein fast konkurrenzloses Einsteigerprodukt mit gutem Preis-Leistung-Verhältnis: Das T150 RS. Wir würden empfehlen, es mittels des T150 RS Pro auf drei Pedale aufzurüsten. Ein Kupplungspedal kann beim stehenden Start von Vorteil sein.

Auch kann man sich später noch einen Schalthebel (Shifter) dazukaufen und mehr Immersion bei historischen Fahrzeugen genießen. Beim professionellen Simracing wird jedoch im Kampf um Tausendstelsekunden in der Regel auf die Schaltwippen (Paddles) zurückgegriffen. Auch hier gilt: Es hängt ganz davon ab, was man möchte.

Mittelklasse: Hier wird's spannend

Unsere ganz klare Empfehlung geht für alle Einsteiger in diese Kategorie. Zwischen 250 und 400 Euro gibt es ausgezeichnete, langlebige Produkte, die alle Bereiche unserer fünf Sim-Racing-Typen aus dem ersten Artikel ansprechen.

Der Evergreen in dieser Klasse sind die Logitech-Lenkräder. Das aktuelle Fabrikat ist das G29 (PC/Playstation) beziehungsweise G920 (PC/Xbox), das die Vorgänger G27 und G25 beerbt hat. Die Logitech-Reihe wird gerne als Benchmark angesehen. Basispreis ist aktuell etwas über 250 Euro, allerdings ohne Schalthebel.

Wer ausschließlich Fahrzeuge fahren will, deren Getriebe über Wippenschaltung bedient wird, kann sich auch den Shifter sparen, der noch einmal mit gut 40 Euro zu Buche schlägt. Er lässt sich auf gleicher Höhe wie das Lenkrad montieren.

Logitech G27

Mit einem solch einfachen Arrangement lassen sich bereits Rennen und Meisterschaften gewinnen Zoom

Als Herausforderer wirft Thrustmaster das T300 RS in den Ring. Es hat gegenüber Logitech einen größeren Rotationswinkel (1.080 vs. 900 Grad), ist aber auch 100 Euro teurer. Thrustmaster bietet hier bereits Möglichkeiten zur Individualisierung, in der Regel gegen Aufpreis. Wir empfehlen auch hier das 3-Pedal-Set, das höherwertig ist als die Plastik-Pedals der Grundausstattung.

So lassen sich auch andere Lenkradkränze liefern als das Standardprodukt, zum Beispiel das hochwertigere Leather Edition Wheel. Der optionale Shifter schlägt noch einmal mit 150 Euro zu Buche. Dieser ist um einiges massiver und robuster als die kleine Schaltbox bei Logitech.

Es ist beim Einbau jedoch darauf zu achten, dass der Schalthebel, der deutlich länger ist als sein Logitech-Pendant, unterhalb des Lenkrads montiert wird. Bei gleicher Höhe müsste man zum Schalten die Hand nach oben nehmen, was eine anstrengende und auf Dauer ermüdende Bewegung darstellt.

Für den Anfang sollte die Mittelklasse absolut ausreichen. Diese Lenkräder garantieren Langlebigkeit (bei richtiger Handhabung mehrere Jahre bei täglicher Belastung) und ein ordentliches Maß an Präzision. Sie sind sogar für den Einstieg in den geordneten Ligabetrieb geeignet, also für Sim-Racer-Typ 4 in unserer Übersicht aus dem ersten Artikel.

Nach oben gibt es keine Begrenzung

Wer die finanziellen Möglichkeiten hat, gleich in die Oberklasse einzusteigen, wird auf neue Hersteller stoßen. Unter anderem der Name Fanatec ist sehr bekannt in der Sim-Racing-Szene. Deren Produkte können ausschließlich über den Hersteller direkt bezogen werden.

Generell gilt: In den höheren Preisklassen sind mehr Individualisierungsmöglichkeiten gegeben. Was bei der Thrustmaster-T300-Reihe beginnt, wird hier fortgesetzt. Alleine die Auswahl an Lenkradkränzen stellt einen vor eine Qual der Wahl, mit der man Stunden verbringen kann.

Fanatec Clubsport Pedals V3

Bei den Pedalen sollte man nicht sparen, da sie meist als erstes kaputt gehen Zoom

Und diejenigen, die sogar bereits sind, hohe drei- oder gar vierstellige Beträge alleine schon für Pedale hinzulegen, können sich auch bei Heusinkveld, Simucube oder Precision Sim Engineering umsehen. Wem das immer noch nicht reicht, der darf sich bei diesen Herstellern auch nach maßgeschneiderten Lösungen erkundigen.

Wir weisen aber noch einmal darauf hin, dass solches Profi-Equipment für den Einsteiger absolut keine Vorteile bringt. Es ist für den Gebrauch in den allerhöchsten Sim-Racing-Kategorien bestimmt, wo einzelne Teams sogar (Exklusiv-) Verträge mit Hardware-Herstellern haben.

Eine andere Zielgruppe solcher Highend-Produkte sind Fahrer, die einfach die "Experience" so realitätsnah wie möglich genießen wollen und die finanziellen Möglichkeiten dafür haben. Auch diese sollten sich als Einsteiger aber erst einmal in der Mittelklasse bis oberen Mittelklasse mit dem Thema vertraut machen. Der Hardware-Aufstieg ist gegebenenfalls immer noch möglich.

Im nächsten Teil geht es um das richtige Rennspiel.

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