• 20.05.2014 20:00

  • von Marcus Simmons (Haymarket)

Berger erwägt Rücktritt als Chef der Formel-Kommission

Gerhard Berger würde gerne von seinem Posten als Präsident der FIA-Formel-Kommission zurücktreten, doch noch findet sich kein geeigneter Nachfolger

(Motorsport-Total.com) - Gerhard Berger hat seine Bereitschaft signalisiert, zum richtigen Zeitpunkt als Präsident der Formel-Kommission des Automobil-Weltverbands FIA zurückzutreten. Der Österreicher, der die Leitung der Kommission vor der Saison 2012 übernommen hatte, sagt, dass er den Verband verlassen würde, wenn jemand seine Arbeit weiterführen würde. Berger möchte sich in diesem Fall auf sein Logistikunternehmen konzentrieren.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger, Pat Symonds

Gerhard Berger würde seinen Posten bei der FIA gerne abgeben Zoom

"Ich werde eines Tages zurücktreten, denn Jean (Todt, FIA-Präsident; Anm. d. Red.) hatte mich zunächst davon überzeugt, dass ich ihm ein Jahr lang helfen soll", sagt Berger. "Nur bin ich seit zweieinhalb Jahren dort, und die Arbeit wird nicht weniger, sondern mehr. Ich möchte sehen, dass sich die Dinge in die richtige Richtung entwickeln. Gleichzeitig möchte ich mich aber auch um Dinge kümmern, die für mich persönlich oder wirtschaftlich wichtig sind, wie meine Firma und anderes."

"Wenn ich etwas verspreche, will ich mich dem voll und ganz widmen, aber vor allem im vergangenen Jahr gab es viele schwierige Situationen mit meinen anderen Projekten", blickt Berger in einem am Donnerstag erscheinenden Interview mit 'Autosport' auf die Tätigkeit in der Formel-Kommission zurück. Allerdings sei ein geeigneter Nachfolger noch nicht in Sicht.

"Darüber habe ich auch mit Jean gesprochen. Ich sagte ihm, wenn es einen geeigneten Nachfolger gibt, der die eingeschlagene Richtung beibehält, wäre der richtige Zeitpunkt gekommen. Es wäre schade, wenn jemand neue Wege gehen würde, denn dies würde all das zerstören, was wir in den vergangenen beiden Jahren aufgebaut haben", sagt Berger.

"Wir haben noch niemanden, von dem wir zu 100 Prozent überzeugt sind." Gerhard Berger

"So lange mein Rücktritt ein Rückschlag für das Projekt wäre, werde ich weitermachen", so der Österreicher. "Wir haben noch niemanden, von dem wir zu 100 Prozent überzeugt sind und der es auf die nächste Ebene bringen kann - aber ich kenne viele Leute, die es nicht werden!"