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Enzinger exklusiv (4/6): Wie Porsche die Formel E gewinnen will

"In der Formel 1 jammern alle über langweilige Rennen", sagt Fritz Enzinger und verrät, wie Porsche zur Attacke auf den Titelgewinn in der Formel E bläst

(Motorsport-Total.com) - Audi gegen Porsche, das war schon in der Langstrecken-WM WEC ein prestigeträchtiges Duell zweier Marken des Volkswagen-Konzerns. Ab der Saison 2019/20, die im Dezember in Saudi-Arabien beginnt, kommt es in der Formel E zur vielbeachteten Neuauflage. Audi macht schon seit der Premierensaison 2014/15 Formel E. Porsche kommt jetzt nach.

Titel-Bild zur News: Fritz Enzinger

Fritz Enzinger führt Porsche noch bis Jahresende in die Formel E Zoom

Darüber, wie das Porsche-Programm aussehen wird, sind bisher nur ein paar Eckdaten bekannt. Man weiß, dass Neel Jani in einem der beiden Cockpits sitzen könnte. Aber wer zweiter Fahrer wird und wie die Autos aussehen werden, das steht noch nicht fest. Fritz Enzinger beantwortet im vierten Teil unseres großen Interviews einige der brennendsten Fragen.

Enzinger führt Porsche als Motorsportchef in Doppelrolle (parallel dazu ist er auch Leiter Motorsport im Volkswagen-Konzern) in die Formel E. Läuft alles planmäßig, konzentriert er sich ab Jahresende aber rein auf seine Konzernrolle - was bedeuten würde, dass ein anderer hauptverantwortlich für den Porsche-Einsatz in der Formel E sein wird.

In unserem Interview kritisiert Enzinger unter anderem die Langeweile in der Formel 1, ausgelöst vor allem durch die Mercedes-Dominanz, und erklärt, warum auch Elektromotoren durchaus das Zeug dazu haben, Gänsehaut bei "Benzinbrüdern" auszulösen ...

Enzinger: Ladezeiten sind der Schlüssel zur E-Mobilität

Frage: "Herr Enzinger, reden wir über elektrischen Motorsport. Zuerst die Grundsatzfrage: Sehen Sie persönlich die Zukunft des Automobils im Verbrenner oder in der Elektromobilität?"
Fritz Enzinger: "Für mich schließt das eine das andere nicht aus - in der Serie wie im Rennsport. Aufgrund der bisher erzielten Reichweiten und Ladezeiten kann der Langstreckensport derzeit nur mit Verbrennungsmotoren oder Hybriden funktionieren."

"Aber es kommt darauf an, wie sich die Ladezeiten in den nächsten Jahren entwickeln. Wenn ich sehe, dass es machbar ist, die Batterie des neuen Porsche Taycan in wenigen Minuten für weitere 100 Kilometer Reichweite zu laden, dann ist das schon ein großer Schritt."

"Das Straßenbild ändert sich, der Anteil der E-Fahrzeuge wächst. Der Rennsport spiegelt das mit neuen Rennserien. Die Formel E ist bereits etabliert. Wer hätte geglaubt, dass sie in ihrer fünften Saison so populär ist? Es gibt elektrischen Kart- und Motorradsport. Diskutiert wird auch über elektrische Tourenwagen, die E-TCR, und über eine elektrische Rallyecross-Meisterschaft. Es gibt überall spannende Ansätze."

"Ein ganz wichtiger Punkt dabei: Wenn die Motorsportabteilungen elektrisch unterwegs sind, wird das die Serienentwicklungen beflügeln."

"Genau zu beobachten ist auch die Resonanz auf verschiedene Formate. Die Formel-E-Rennen haben einen eigenen Eventcharakter. Du fährst mitten in der Stadt, emissionsfrei, und in einem Tag ist alles vorbei. Das Format ist auch deshalb attraktiv fürs Fernsehen, weil das Rennen unter einer Stunde dauert. Wir registrieren ein hohes Sponsoreninteresse. Zudem sind die Rennen spannend und werden permanent von anderen Fahrern gewonnen."

"In der Formel 1 jammern alle über langweilige Rennen. Trotzdem ist die sie als Plattform bisher unerreicht." Fritz Enzinger

"In der Formel 1 dagegen jammern alle über langweilige Rennen - fünf Mercedes-Doppelsiege in fünf Rennen. Aber trotzdem ist die Formel 1 als Plattform bisher unerreicht und erzielt die höchste Medienpräsenz mit den besten Quoten. In vielen Regionen der Welt ist sie der populärste Motorsport, in Europa sowieso."

"In den USA allerdings dominieren IMSA, NASCAR und Indy. Jedenfalls haben Formel E und Formel 1 parallel ihre Berechtigung und ihren Erfolg. Es bleibt abzuwarten, wie sie sich die Interessenlage entwickelt."

Frage: "Helmut Marko hat mich einmal gefragt, ob ich mit meiner Freundin zu einem Kurzurlaub lieber zur Formel 1 nach Spa oder zur Formel E nach New York fliege. Da hat er einen Punkt. Das beschreibt das Konzept der Formel E, wo der Motorsport eher Nebenschauplatz der Reise ist, ganz gut."
Enzinger: "Bei der Formel E wird am Veranstaltungstag auch abseits der Rennstrecke viel Entertainment geboten. Da kann man schon mal den Eindruck gewinnen, dass für den ein oder anderen das Renngeschehen zur Nebensache wird."

"Das erinnert mich bisweilen an die Atmosphäre im Paddock-Club der Formel 1. Wenn man dort den Gesprächen zuhört, dann sind einige Zuschauer eher zufällig dort. In meinen Jahren mit BMW in der Formel 1 ist mir aufgefallen, dass manche kaum runterschauen, was auf der Strecke passiert. Da geht's um B2B und Geschäfte."

Enzinger: Tochter zeigt, das neue Mobilität bedeutet

Frage: "Stimmt. Für die Elite im Paddock-Club. Aber auf den Tribünen kommen die meisten wirklich wegen der Formel 1. Das ist bei der Formel E anders. Da kommen viele, um Städteurlaub zu machen."
Enzinger: "Mag sein, aber das muss ja nicht schlecht für den Motorsport sein. Was auch immer die Menschen angelockt hat, sie erleben faszinierende Rennen mit schnellen elektrischen Formelfahrzeugen, bei denen keiner weiß, wer am Ende gewinnt. Ich bin immer noch ein Formel-1-Freak, aber die derzeitige Dominanz von Mercedes ist schon heftig."

"Aber ich schweife ab. Die Generation Formel E hat ganz andere Interessen als die Formel-1-Fans. Für mich war mit 18 der Besitz eines eigenen Autos noch ganz wichtig. Meine Tochter hat zwar auch ein eigenes Auto. Aber wenn sie in Berlin ist, nutzt sie Car-Sharing, fährt ein Stück und lässt das Auto stehen. Dann schaut sie in die App und nimmt ein Uber-Car für die nächste Strecke. Die Dinge ändern sich. Es ist wichtig, offen zu bleiben."

"Meine Generation hat mit einem Auto auch noch ein bestimmtes Geräusch verbunden. Die E-Autos werden immer leiser. Kürzlich hatten wir eine Vorführung, wie der Sound unseres Porsche Taycan klingen wird. Demnächst muss ein E-Auto ja eine Art Motoren-Geräusch bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h machen, um Fußgänger zu warnen."

"Das war toll! Wir, die wir dort waren, wollten den Sound noch einmal und noch einmal hören, weil er so genial synthetisch klang. Kinder, die in dieser Zeit aufwachsen, werden einen anderen Bezug zum Auto haben als wir."


Porsche Taycan: Walter Röhrl testet den E-Porsche

Frage: "Wir sind vom Thema abgekommen. Im Werkssport, da sind wir uns einig, wird der E-Einfluss wachsen. Aber was ist mit dem Kundensport? Gibt es den Punkt, wo auch der Volkswagen-Konzern sagen wird, dass man aus Imagegründen auch Kundensport nur noch elektrisch betreiben kann?"
Enzinger: "Die nächsten zwei, drei Jahre werden darüber entscheiden, wie die E-Mobilität angenommen wird. Das hängt auch von den infrastrukturellen Voraussetzungen ab."

"Der Taycan ist der erste vollelektrische Porsche. Natürlich liegt er in einer Kategorie, die sich nicht jeder leisten kann. Aber je mehr E-Autos es in den verschiedenen Segmenten geben wird, desto stärker wird sich das Interesse der Kunden wandeln."

"Der Motorsport darf sich da nicht verschließen. Wenn ein Fan elektrisch zur Rennstrecke fährt, wird die Erwartungshaltung vielleicht sein, dass die Autos auf der Rennstrecke auch elektrisch fahren. Das wird sich zeigen und betrifft dann natürlich auch den Kundensport. Man muss darauf vorbereitet sein."

"Durch die Weiterentwicklung der Batterien, das Senken des Batteriegewichts und die Erhöhung der Reichweiten kann ich mir durchaus vorstellen, dass es eines Tages einen elektrischen Porsche-Cup geben wird. Warum müssen wir hier langfristig und ausschließlich Verbrenner einsetzen? Man sieht ja jetzt schon die Jaguar-I-Pace-eTrophy im Rahmenprogramm der Formel E. Das ist interessant."

Formel-E-Personal "zu 90 Prozent" aus WEC-Team

Frage: "Ihre erste Formel-E-Saison startet schon in ein paar Monaten. Wo stehen Sie heute mit diesem Projekt?"
Enzinger: "2018 haben wir unseren Antriebsstrang entwickelt und auf dem Prüfstand getestet. Das Monocoque mit allen Einheitsteilen erhielten wir erst im Januar 2019, so schreibt es das Reglement vor. Dann begann der Fahrzeugaufbau mit unserem Antriebsstrang, und am 5. März fuhr Neel Jani den Roll-out in Weissach."

"Das Reglement ist sehr darauf bedacht, die Kosten im Rahmen zu halten. Deshalb sind die Tests auf 15 Tage pro Jahr limitiert. Bisher haben wir sechs Testtage hinter uns. Das ist der Stand. Wir haben das Gefühl, dass wir gut unterwegs sind. Richtig wissen werden wir das aber erst, wenn wir im direkten Vergleich stehen."

"Wir bereiten den Formel-E-Einstieg mit der gleichen Akribie vor, mit der wir im LMP-Programm erfolgreich waren. Zu 90 Prozent kommen unsere Leute aus dem LMP-Team. Die wissen ganz genau, wie man Prozesse definiert, wie man Rennautos entwickelt. Diese Grundlagen haben immer Gültigkeit, egal in welcher Rennserie."

"Für uns war wichtig, dass wir den Spirit, der das LMP-Team ausgezeichnet hat, in die Formel E übertragen. Im Dezember 2018 hatten wir in einer Galerie in Stuttgart eine Kick-off-Veranstaltung mit über 100 Leuten, die in das Formel-E-Programm involviert sind."

Porsche-Studie für die Formel E von Designer Sean Bull

Vision von Sean Bull: So könnte Porsches Formel-E-Lackierung aussehen Zoom

"Man hat sich vorgestellt, die Marketingleute haben erklärt, wie wir den Weg in die Formel E kommunizieren, die Presseleute und die Techniker haben aus ihren Bereichen erzählt. Die Stimmung war richtig gut - das hatte Start-up-Charakter."

"Neben der Hardware spielen in der Formel E auch die Themen Software und Betriebsstrategie eine entscheidende Rolle. Da haben wir extrem gute junge Ingenieure, die über jahrelange Erfahrung mit dem Porsche 919 Hybrid verfügen. Die Erwartungshaltung ist auch bei mir, von Anfang an konkurrenzfähig zu sein."

Frage: "Mercedes schickt mit HWA zunächst ein Versuchskaninchen vor. Sie machen alles selbst. Ist der Grund dafür, dass Sie mit dem LMP-Programm positive Erfahrungen damit gemacht haben, von Anfang an alles selbst zu machen?"
Enzinger: "Ja, das ist die gleiche Philosophie wie im LMP-Programm: Wir wollen so wenig Schnittstellen wie möglich und alle Themen inhouse beherrschen. Wir arbeiten viele Stunden im Simulator, tüfteln an den ganzen Prozeduren, erarbeiten Strategien. Wie gesagt: Das Thema Strategie ist in der Formel E enorm wichtig. Das muss man verstehen."

"Wir gehen also vergleichsweise jungfräulich in unser erstes Formel-E-Rennen. Das ist natürlich mutig und erzeugt auch bei mir eine gewisse Anspannung. Aber ich stehe zu dieser Entscheidung. Andere Hersteller wählen eben andere Ansätze: BMW mit Andretti und Mercedes mit HWA."

Frage: "Steht schon fest, wie das Auto optisch aussehen wird?"
Enzinger: "Da sind wir gerade in der Entscheidungsphase. Es gibt verschiedene Vorschläge. Ob man sich anlehnt an traditionelle Porsche-Lackierungen oder einen neuen Weg geht, ist noch nicht finalisiert. Hinter jeder Livery sollte eine aussagekräftige Geschichte stecken, die sich erzählen lässt. Und natürlich hängt der optische Auftritt auch von den Sponsoren ab. Da laufen ebenfalls noch Gespräche."

Frage: "Steht schon fest, wer die beiden Autos fahren wird?"
Enzinger: "Eines ist mit Neel Jani fest besetzt. Für das zweite Cockpit stehen noch mehrere Fahrer zur Auswahl. Das werden wir in den nächsten Wochen entscheiden, damit wir rechtzeitig mit dem Fahrzeug auch den zweiten Fahrer präsentieren können."

Porsche: Wird Andre Lotterer der zweite Fahrer?

Frage: "Neel Jani ist die Konstante im Team, er kennt die Ingenieure. Soll der zweite Fahrer auch aus dem Konzern kommen oder kann das auch ein Quereinsteiger sein?"
Enzinger: "Beim zweiten Fahrer sind unterschiedliche Ansätze denkbar. Vielleicht ist es interessant, einen Fahrer zu verpflichten, der die Autos der zweiten Generation bereits kennt. Wenn das oberste Prämisse sein sollte, müsste es ein aktueller Formel-E-Fahrer sein, der zudem aufgrund seiner vertraglichen Situation verfügbar wäre."

"Natürlich führen wir Performance-Analysen der aktuellen Rennen durch. Wir wissen schon, wie schnell die Fahrer sind, sei es im Rennen oder im Qualifying. Es spielen aber noch weitere Faktoren bei der Kandidatenwahl eine Rolle."

Frage: "Audi und Porsche sind schon in Le Mans gegeneinander angetreten. Jetzt passiert das in der Formel E erneut. Könnte es da theoretisch ein konzerninternes Wettbieten um Fahrer und Personal geben? Oder unterbinden Sie das in Ihrer übergeordneten Funktion als Leiter Konzern-Motorsport bei Volkswagen?"
Enzinger: "Es wäre unklug, wenn Porsche von Audi abwirbt oder umgekehrt. Das war auch in der WEC tabu. Nicht festgeschrieben, aber man hat es einfach nicht gemacht."

"Andre Lotterer kam auch erst zu uns, als klar war, dass Audi sein Engagement in der WEC beenden würde. Dann war er für uns ein Kandidat, weil er einfach ein enorm schneller Fahrer ist."

Andre Lotterer

Andre Lotterer ist einer der Kandidaten für das zweite Porsche-Cockpit Zoom

Frage: "Ist Andre Lotterer in der Formel E ein Thema für Porsche?"
Enzinger: "Ja, das könnte er durchaus sein."

Frage: "Wie viel Personal und Budget stehen für das Porsche-Programm in der Formel E zur Verfügung?"
Enzinger: "Auf jeden Fall deutlich weniger als für das LMP-Programm. In der Formel E dürfen beispielsweise aktuell nur 20 Leute pro Zweiwagen-Team an der Strecke am Fahrzeug arbeiten - weniger als ein Drittel im Vergleich zum LMP-Einsatz."

"In der gegenwärtigen Entwicklungsphase sind relativ viele Spezialisten in Weissach mit der Formel-E-Vorbereitung befasst. Aber die Weiterentwicklungsmöglichkeiten von Saison zu Saison sind gering. Die Anzahl der Leute, die permanent in der Formel E arbeiten werden, ist überschaubar. Einige werden langfristig in die GT-Abteilung wechseln."

Frage: "Ist es realistisch, ein erfolgreiches Formel-E-Programm mit weniger als 100 Millionen Euro zu machen?"
Enzinger: "Deutlich drunter - weit, weit drunter! Weil der Anteil an Gleichteilen, die jeder verwenden muss, sehr groß ist, reduziert sich die Entwicklung auf den Antriebsstrang. Dadurch sind die Kosten überschaubar."

"Allerdings liegt auch gerade hier die große technische Herausforderung der Formel E. Der Entwicklungskorridor ist derart eng, dass sich die Autos in entscheidenden Nuancen differenzieren. Gleichzeitig sind neun Hersteller aktiv. Die Ergebnisse der aktuellen Saison belegen den harten Konkurrenzkampf deutlich: acht Sieger in acht Rennen. Es sind Details, die entscheiden."

Frage: "Bei Projekten dieser Größenordnung, gerade bei großen Herstellern, gibt es oftmals klar definierte Zeitpläne, bis wann die Ziele abgearbeitet sein müssen. Wie sieht dieser Zeitplan bei Porsche aus?"
Enzinger: "Nach den Erfolgen des LMP-Programms sind die Erwartungen groß. Man darf aber nicht vergessen, dass wir weder Monoposto- noch Formel-E-Erfahrung haben. Jetzt Rennergebnisse als Lastenheft zu formulieren, wäre nicht sinnvoll. Aber eine ideale Zielvorstellung habe ich durchaus: Wir sollten schnell konkurrenzfähig sein und möglichst in der ersten Saison aufs Podium fahren können."

Frage: "Und längerfristig?"
Enzinger: "Unser Engagement ist bis einschließlich der Saison 10 bestätigt. Das ist 2023/24. In dem Zeitrahmen ist die Erwartungshaltung, dass wir die Meisterschaft gewinnen."

Fritz Enzinger: Was man über ihn wissen muss

Zur Person: Ende 2011 begann Fritz Enzinger, geboren am 15. September 1956 in Oberwölz, Österreich, Porsches Rückkehr in den Spitzenmotorsport zu formen. Neue Gebäude, neues Personal, neues Fahrzeug. Vier Jahre später erlebt er die ganz großen Erfolge: Den 17. Gesamtsieg für Porsche in Le Mans, den Gewinn von Hersteller- und Fahrertitel in der WEC. Und 2016 gelingt es unter seiner Ägide, den Triumph auf ganzer Linie zu duplizieren.

Der Erfolg kam schneller als erwartet und fußt auf Enzingers großer Erfahrung: 30 Jahre lang war er zuvor in BMW-Diensten - im Bereich Unternehmensstrategie, Sponsoring, Personalstruktur, Teammanagement und Fahrerverpflichtung. Bei Tourenwagensiegen, beim Gesamtsieg in Le Mans 1999 und bei Formel-1-Erfolgen war er in verantwortlichen Positionen. Und dabei stets ein Mensch, der sich im Hintergrund hielt.

Fritz Enzinger

Fritz Enzinger, Jahrgang 1956, ist in Oberwölz in der Steiermark aufgewachsen Zoom

So ist er geblieben. Die Bürotür des Maschinenbau-Ingenieurs steht seinen Mitarbeitern offen, in Bluejeans und Hemd fühlt er sich wohler als mit Schlips und Kragen. Es war nicht die prestigeträchtige Bühne, die ihn zu Porsche zog. Ihn hat die ungeheure Chance gereizt, ein so großes Projekt von Grund auf gestalten zu können.

Seit 31. Januar ist Enzinger Leiter Konzern-Motorsport bei Volkswagen. Parallel dazu erfüllt er interimistisch weiterhin die Aufgaben des Porsche-Motorsportchefs. Diese Aufgaben wird er aber voraussichtlich Ende 2019 zurücklegen und sich voll und ganz auf seine Konzernrolle konzentrieren.

An den freien Wochenenden pendelt er zur Familie nach München. Islandpferde sind sein Hobby zur Entschleunigung, er teilt es mit seiner Frau und seiner Tochter.

Enzinger exklusiv: Das Inhaltsverzeichnis
Teil 1: Wie Porsche Motorsport neu aufgestellt wird
Teil 2: Porsche und die Formel 1
Teil 3: "Dann hätte es mich nicht mehr gegeben!"
Teil 4: Wie Porsche die Formel E gewinnen will
Teil 5: Die Motorsport-Synergien im VW-Konzern
Teil 6: "Lieber Fritz, ich bin der Wolfgang!"