Wird die Formel-E-Premiere in Sao Paulo zur Windschattenschlacht?

Aufgrund der ungewöhnlichen Streckencharakteristik in Sao Paulo erwarten die Formel-E-Piloten ein spannendes Rennen bis zur letzten Runde

(Motorsport-Total.com) - Das erste Rennen der Formel E in Sao Paulo könnte am Samstag nach Einschätzung der Fahrer zu einer taktischen Windschattenschlacht werden, bei der die Entscheidung erst ganz am Ende fällt. "Das Rennen hier könnte wirklich spannend werden, es könnte bis zur letzten Runde gehen, bis zu den letzten paar Kurven, einfach wegen des Layouts", sagt Jaguar-Pilot Mitch Evans.

Titel-Bild zur News: Formel-E-Rennstrecke in Sao Paulo

Die Formel-E-Rennstrecke in Sao Paulo hat mehrere lange Geraden Zoom

Der erste E-Prix in der brasilianischen Metropole wird auf einem 2,94 Kilometer langen Stadtkurs ausgetragen, der durch das von Karnevalsfeiern bekannte Sambodrom führt und der Strecke ähnelt, auf der von 2010 bis 2013 die IndyCars gefahren sind.

Das Streckenlayout zeichnet sich durch vier relativ lange Geraden aus, was für die meisten Formel-E-Kurse eher untypisch ist. "Normalerweise fahren wir auf sehr engen und kurvenreichen Strecken", sagt Evans. "Wenn man sich die Strecke auf dem Papier anschaut, sieht sie ziemlich eng aus, aber es gibt viele lange Geraden, von denen wir sonst in der Formel E nicht so viele haben."

Mitch Evans erwartet "eine Art Schachspiel"

Daher erwartet der Jaguar-Pilot: "Die Überholmöglichkeiten sollten hier etwas besser sein als auf anderen Strecken, daher kann ich mir nicht vorstellen, dass sich jemand vom Feld absetzen kann. Ich denke, es wird eine Art Schachspiel."

Auch Porsche-Pilot Antonio Felix da Costa erwartet ein eher strategisches Rennen. "Natürlich ist es viel effizienter, wenn man hinter jemandem fährt. Man muss also clever agieren, zum Beispiel den Attack-Mode aktivieren", sagt der Sieger des vergangenen Rennens in Kapstadt.

Felix da Costa sieht sich dafür gut gerüstet: "Ich habe ein paar Rennen nur mit Strategie gewonnen, in Marrakesch [2019/20] habe ich die Führung absichtlich aufgegeben, das letzte Rennen war ähnlich", blickt der Portugiese auf seinen Kapstadt-Sieg zurück. "Das Problem ist, dass ich damals vielleicht einer der Einzige war, der das wusste, und ich glaube, jetzt wissen es alle.

Di Grassi glaubt: "Können die anderen Jungs schlagen"

Auch Lokalmatador Lucas di Grassi erwartet ein "sehr kniffliges Rennen", "wegen des Windschattens, der Strategie und der Hitze. Wir könnten hier ein großartiges Rennen haben.

Nach der Enttäuschung von Kapstadt, wo sein Team Mahindra die Autos aus Sicherheitsgründen vor dem Qualifying zurückzog, hofft der Brasilianer bei seinem Heimrennen auf einen Befreiungsschlag. "Wenn wir alles richtig machen, können wir die anderen Jungs schlagen", ist di Grassi überzeugt.

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