Vandoorne profitiert vom Chaos: Rowland verpasst Tokio-Sieg
Chaotische Umstände bei der Formel E in Tokio: Qualifying abgesagt, früher Boxenstopp bringt Vandoorne den Sieg im Maserati ein
(Motorsport-Total.com) - Stoffel Vandoorne hat das erste Formel-E-Rennen in Tokio 2025 unter kuriosen Bedingungen gewonnen. Bei schwierigen Wetterverhältnissen, einer abgesagten Qualifikation und einer entscheidenden Rennunterbrechung setzte sich der DS-Penske-Pilot gegen Oliver Rowland durch, ausgerechnet bei dessen Heimrennen mit Nissan. (Ergebnis)

© Motorsport Images via Getty Images
Stoffel Vandoorne holte sich den Sieg im verregneten Tokio mit viel Glück Zoom
Ursprünglich hatte alles auf einen klaren Rowland-Sieg hingedeutet. Weil die Qualifikation am Samstagvormittag wegen starken Regens nicht stattfinden konnte, wurde die Startaufstellung anhand der Ergebnisse aus dem 2. Freien Training gebildet - sehr zur Freude von Nissan, denn Rowland stand damit auf der Pole. Norman Nato stellte das Schwesterauto auf Startplatz 3, nur Edoardo Mortara konnte sich dazwischen schieben.
Doch der Plan, den ersten Heimsieg seit dem Einstieg des Herstellers in die Formel E zu feiern, scheiterte erneut - wie schon 2024. Rowland dominierte zunächst das Rennen, das nach fünf Runden hinter dem Safety-Car mit einem stehenden Start eröffnet wurde.
Der Brite kontrollierte das Geschehen an der Spitze souverän und konnte sich zwischenzeitlich mehr als drei Sekunden vom Feld absetzen. Den Attack Mode ließ er sich lange offen.
Rennunterbrechung bringt Vandoorne nach vorn
Den Wendepunkt markierte eine rote Flagge in Runde 13: Maximilian Günther rollte mit technischem Defekt aus, das Rennen musste unterbrochen werden. Für Vandoorne war das der Moment, in dem sich das Blatt wendete.
Der Belgier hatte sich früh für seinen sogenannten Pit Boost entschieden - die neue Möglichkeit zum schnellen Nachladen der Batterie während des Rennens - und war damit einer der wenigen Fahrer, die ihren Boxenstopp bereits vor der Unterbrechung absolviert hatten.
Als das Rennen neu gestartet wurde, hatten viele Konkurrenten ihren Pflichtstopp noch vor sich - unter anderem Rowland, der dadurch auf verlorenem Posten stand. Als er schließlich nachlud, lag Vandoorne bereits über 20 Sekunden voraus - uneinholbar.
Podium für Barnard, Frust bei Nissan
Auch Taylor Barnard profitierte vom Durcheinander und fuhr im McLaren als Dritter auf das Podium. Zwar machte Rowland noch einmal Druck und konnte sich gegen Mortara behaupten, doch gegen Vandoorne war an diesem Tag kein Kraut gewachsen. Selbst ein leichter Dreher des Ex-Formel-1-Piloten brachte seinen Sieg nicht mehr in Gefahr - zu groß war das Polster.
Für Nissan war es ein bitterer Tag: Wieder war der Speed für den Heimsieg da, doch wie im Vorjahr ging alles verloren - diesmal wegen einer unglücklichen Kombination aus Wetter, Strategie und Rennunterbrechung.
Trotzdem bleibt Rowland souveräner Spitzenreiter in der Gesamtwertung: Mit 60 Punkten Vorsprung auf Antonio Felix da Costa reist er als klarer Favorit zum zweiten Lauf am Sonntag - wenn das Wetter mitspielt.


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