Rene Rast: McLaren tanzt nicht auf zu vielen Hochzeiten

Formel-E-Pilot Rene Rast glaubt nicht, dass sich das vielfältige Rennprogramm von McLaren negativ auf die Leistung des Teams auswirkt

(Motorsport-Total.com) - In der Formel 1 ist McLaren in den vergangenen Jahren kontinuierlich von der Spitze des Mittelfelds zurückgefallen, in der Formel E konnte der Rennstall nach der Übernahme des zweimaligen Weltmeisterteams von Mercedes in der Gen3-Ära noch nicht an frühere Erfolge anknüpfen.

Titel-Bild zur News: McLaren-Logo

McLaren ist in einer ganzen Reihe von Rennserien aktiv Zoom

Liegt das vielleicht an der Vielfalt der Rennprogramme des britischen Unternehmens, das neben der Formel 1 und der Formel E auch die IndyCar-Serie, die Extreme E und ein Kundensportprogramm im GT3-Bereich umfasst? Formel-E-Pilot Rene Rast, der seit dieser Saison für das britische Traditionsteam fährt, ist da anderer Meinung.

"Ich würde nicht sagen, dass McLaren auf zu vielen Hochzeiten tanzt", sagt der Deutsche im Vorfeld des E-Prix von Berlin auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. "Natürlich hat Zak Brown [McLaren-CEO] eine riesige Aufgabe vor sich, um alle Projekte auf einem hohen Level zu halten, aber ich glaube nicht, dass es zu viele sind oder sich die Projekte gegenseitig beeinflussen."

Denn die Programme der verschiedenen Rennserien sind in völlig eigenständigen Strukturen aufgebaut. "Das heißt, die Ressourcen, die Teams, die Mechaniker, die Ingenieure, die Verantwortlichen sind alle unabhängig voneinander", erklärt Rast. "Niemand hat eine Funktion in einem anderen Team."

Deshalb müsse man auch jedes Projekt für sich betrachten. "Das sieht man bei uns in der Formel E, dass wir zwar irgendwo im MTC [McLaren Technology Centre, Hauptsitz der McLaren-Gruppe in Woking] im Gebäude sind, aber eigentlich komplett losgelöst und ein komplett eigenständiges Team sind", sagt Rast.

"Klar kann man sagen: In der Formel 1 läuft es im Moment nicht so gut. Aber das hat wahrscheinlich andere Gründe als die vielen Rennprojekte", ist der Deutsche vor seinem Heimrennen in Berlin-Tempelhof überzeugt.

An die Strecke auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens hat Rast gute Erinnerungen. 2020 war er dort zum ersten Mal in der Formel E auf das Podium gefahren.

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