Nach Hitzeschlacht: Williams wehrt sich gegen Batterie-Kritik

Williams wehrt sich gegen Vorwürfe, dass die Batterien beim Hitze-ePrix von Malaysia für die zahlreichen Schäden verantwortlich waren - System schützt Auto

(Motorsport-Total.com) - Die Hitzeschlacht von Malaysia hat viele Formel-E-Teams zum Schwitzen gebracht. Bei Temperaturen deutlich über 30 Grad wurde es nicht nur den Fahrern zu heiß, auch einige Boliden haben beim Rennen in Putrajaya schlapp gemacht. Sebastien Buemi (Renault e.dams) blieb gleich zweimal mit Problemen stehen, sein Teamkollege Nicolas Prost musste wegen Überhitzung ebenfalls vorzeitig aus dem Auto, und auch Antonio Felix da Costa (Aguri) blieb gleich mehrfach stehen.

Titel-Bild zur News: Robin Frijns, Jerome D'Ambrosio

Beim ePrix von Malaysia kamen nur wenige Piloten ohne Probleme durch Zoom

Selbst Rennsieger Lucas di Grassi erklärte nach dem Rennen: "Meine Batterietemperatur war bereits im kritischen Bereich, und ich musste alles tun, um die Batterien kühl zu halten." Und während das Batteriemanagement am Samstag tatsächlich zu den wichtigsten Punkten gehörte, will Batterie-Hersteller Williams Advanced Engineering nicht alle Schuld für die aufgetretenen Schäden auf sich nehmen.

Denn einige Piloten hätten ursprünglich gedacht, dass die Batterien in der Hitze versagt haben, weil auf ihrer Anzeige ein Fehler namens "Battery Management System" aufgetaucht war, doch Programmchef Gary Ekerold erklärt bei 'Autosport', was dahinter steckt: "Das Hitzeniveau setzt das komplette Auto unter enormen Druck und Stress. Der Fehler, der auf dem Lenkrad erscheint, ist ein BMS-Fehler, der das gesamte System am Auto schützt. Es könnte ein Fehler jeglicher Art sein, und die Batterie schützt das Auto."

Dass die Batterien zum Großteil doch gut durch die Hitze von Malaysia kamen, sieht Ekerold mehr als positiv, denn zum einen seien die Batterien überhaupt nicht für eine solche Hitze ausgelegt, zum anderen wurden sie auch ursprünglich für eine Leistung von 133 kW gebaut - nicht für 170 kW. "Wir befinden uns somit bereits über dem Arbeitsfenster", betont er. "Im Rennsport muss man ans Limit gehen, und manchmal stolpern die Teams darüber. Ein fundamentaler Designfehler liegt nicht vor."

Und obwohl es laut dem Williams-Mann keinen Fehler im Design gibt, wurden an den ersten beiden Wochenenden dennoch einige Probleme gefunden: Das Aguri-Team musste sich in Malaysia eine Batterie vom fehlenden Trulli-Team leihen, weil man einen Fehler entdeckte und Williams keinen Ersatz mehr hatte. Zudem mussten in Peking vier Batterien nach der ersten Testsession ausgetauscht werden, weil Williams mögliche Probleme erkannte.


Mächtig Chaos und Action in Putrajaya

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Bei den kommenden beiden Rennen in Uruguay und Argentinien könnten die Temperaturen ebenfalls wieder in die Höhe schnellen und somit weitere Chaos-Rennen drohen. Den Teams dabei helfen, wie sie die Temperaturen managen können, will Williams aber nicht: "Eher im Gegenteil", sagt Ekerold. "Wir können nicht alle Daten mit den Teams teilen, weil sie diesen Prozess selbst lernen und ihn verstehen müssen."