Di Grassi: Formel E bald auf einem Level mit der Formel 1?

Abt-Pilot Lucas di Grassi ist überzeugt davon, dass sich die Formel E dem Level der Formel 1 nähert, und ist überrascht, dass die Entwicklung so schnell voranging

(Motorsport-Total.com) - Wenn es einen Piloten gibt, der mit der Formel E assoziiert wird, dann ist es Lucas di Grassi. Der Brasilianer ist ein Pilot der ersten Stunde und half dabei, die Serie von Null an aufzubauen. Als ihn der ehemalige GP2-Teamchef Alejandro Agag für das Projekt Formel E gewinnen wollte, musste di Grassi nicht lange überlegen. "Ich schätze ihn sehr, von daher habe ich keinen Moment gezögert", erinnert er sich bei 'fia.com' an die Anfrage des Spaniers.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Lucas di Grassi hat in der Formel E mächtig viel Spaß Zoom

Di Grassi war daraufhin am kompletten Aufbau der neuen Elektromeisterschaft beteiligt und wurde vom Abt-Team schon frühzeitig als Stammfahrer für den Angriff auf den Titel ausgewählt. Er hat miterlebt, wie sich die Serie von einer bloßen Idee in eine beachtliche Meisterschaft gewandelt hat, doch in welchem Tempo das vonstattenging, das hat auch ihn überrascht.

"Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht erwartet, dass die technische Entwicklung so schnell voranschreitet - besonders was die Effizienz der Antriebe betrifft -, oder dass die Meisterschaft zu einem so wichtigen Teil der Motorsportwelt wird", sagt di Grassi. Vor allem das Teilnehmerfeld ist eine der größten Stärken der Formel E: Bekannte Fahrer wie Sebastien Buemi, Nick Heidfeld oder Nicolas Prost fahren für wichtige Marken wie Renault, Audi, Jaguar, BMW oder vielleicht bald auch Mercedes.

Der Start ist der Formel E also schon einmal geglückt, nun muss sich die Serie auch noch gut halten. Doch davon ist di Grassi überzeugt, schließlich werde Elektromobilität die dominante Form der Fortbewegung werden. Zwar ist die Technologie heutzutage noch nicht so weit, dass sie für alle Menschen alltagstauglich ist, doch laut dem Abt-Piloten werden in Zukunft wohl nur noch Elektrofahrzeuge in den Innenstädten erlaubt sein - auf längeren Strecken soll Hybridtechnologie genutzt werden.

Der Brasilianer glaubt, dass sich diese Entwicklung auch auf den Motorsport übertragen wird: "Vielleicht sehen wir bald Elektroautos in der Rallycross-Szene, Hybride werden für Langstreckenrennen, die Formel 1 und vielleicht GT-Rennen genutzt, und Rallye wäre die letzte Disziplin, die den Wechsel vollziehen würde", sagt er und prophezeit der Formel E eine gute Zukunft: "Ich bin von ihr überzeugt. Sie wird sich dem Level der Formel 1 annähern."