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Andretti-BMW: Muss Audi-Fahrer Frijns seinen Platz räumen?

Robin Frijns steht vor einer ungewissen Zukunft: Muss er durch den BMW-Einstieg sein Formel-E-Cockpit wegen seines Audi-Vertrags in der Blancpain-Serie räumen?

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-E-Saison 2016/17 ging mit dem dramatischen Meisterschaftsfinale in Montreal zu Ende. Hinter den Kulissen werden bereits die Weichen für die die vierte Saison der Elektrorennserie gestellt. Auftakt ist am 3. Dezember in Hongkong. Dass sich immer mehr Hersteller für die Formel E interessieren und mit Privatteams zusammenarbeiten, wird in Zukunft auch Auswirkungen auf den Fahrermarkt haben.

Titel-Bild zur News: Robin Frijns

Robin Frijns fährt seit Herbst 2015 für das Andretti-Team in der Formel E Zoom

So besteht schon seit dem Vorjahr eine Kooperation zwischen Andretti-Autosport und BMW. Ab der Saison 2018/19 wird Andretti-BMW zu einem vollwertigen Werksteam. Derzeit sind Antonio Felix da Costa und Robin Frijns die Fahrer. Felix da Costa ist mit dem deutschen Autobauer verbunden und fuhr zwischen 2014 und 2016 auch in der DTM. Bei seinem Teamkollegen sieht die Situation anders aus.

Frijns klopfte mehrmals an die Türe zur Formel 1, war Testfahrer für Sauber und Caterham, schaffte aber nie den Sprung in die Königsklasse. Seit der zweiten Formel-E-Saison ist der Niederländer Stammfahrer bei Andretti. Parallel dazu fährt Frijns auch seit 2015 für Audi in der Blancpain GT-Serie. Da Audi in Zukunft mit Abt ein Werksteam in der Formel E bildet und sich BMW stärker bei Andretti engagieren wird, besteht für Frijns ein Interessenskonflikt.

Dessen ist sich der 25-Jährige auch bewusst. "Meine Situation ist offen", wird Frijns von 'Autosport' zitiert. "In der GT-Welt bin ich ein Audi-Fahrer und ich fahre für Andretti. Ich wurde von Andretti unter Vertrag genommen. Das Team ist mit meiner Performance und Arbeit sehr zufrieden, aber es ist kompliziert. Vielleicht werde ich noch hier sein, vielleicht auch nicht. Momentan scheint das nicht der Fall zu sein. Ich schaue mich um, ich muss mich umschauen."


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In der Formel E hat Frijns einen Vertrag mit dem Andretti-Team und in der Blancpain-Serie mit dem Team WRT. Sollte er seinen Platz bei Andretti verlieren, wäre BMW-Testfahrer Alexander Sims ein möglicher Ersatz. Der Brite wird bei der Entwicklung des Antriebes für den offiziellen BMW-Einstieg 2018/19 mithelfen. Derzeit bestreitet Sims für das BMW-Team Rahal-Letterman-Lanigan die IMSA-Serie in den USA.

Robin Frijns

Zwei sechste Plätze waren in der Saison 2016/17 die besten Ergebnisse von Frijns Zoom

Aus sportlicher Sicht schaffte Frijns in der Formel E einen Podestplatz. Das gelang dem Niederländer 2015/16 gleich in seinem zweiten ePrix in Putrajaya. Die vergangene Saison beendete Frins mit 24 Punkten auf Platz 13. Teamkollege Felix da Costa sammelte nur zehn Zähler und klassierte sich als 20. "Wir haben unsere Fahrerentscheidung noch nicht getroffen", hält Andretti-Teamchef Roger Griffiths bei 'Autosport' fest.

Dass Frijns parallel für Audi GT-Rennen fährt, war bisher kein Problem: "Es war klar, dass Robins Hauptprogramm die Formel E ist. Michael (Andretti; Anm. d. Red.) hat ihm erlaubt, die Blancpain-Serie zu fahren." Außerdem bestätigt Griffiths, dass die Fahrerwahl für die kommende vierte Formel-E-Saison bei Andretti liegt. Am morgigen Mittwoch wird sich Frijns einer Knieoperation unterziehen, wodurch er im August keine Rennen bestreiten kann.