Allwetter-Reifen: Michelin testet für die Formel E

(Motorsport-Total.com) - Aus der Formel 1 hat sich Michelin Ende 2006 zurückgezogen, doch ab diesem Jahr will der französische Reifenhersteller wieder in einer der großen Formelserien der FIA antreten. Die Franzosen sind Einheitsreifenlieferant der Formel E, die im September in ihre erste Saison startet. Der neue Spark-Bolide wird derzeit auf einigen Rennstrecken auf Herz und Nieren getestet, was zudem natürlich auch der Entwicklung von Michelin zugutekommt.

© Formel E

In Issoire testete Michelin die neuen Allwetter-Reifen für die Debütsaison Zoom

Im April war der Reifenhersteller aber nun jüngst in eigener Mission unterwegs. Auf dem Kurs von Issoire nahe des Michelin-Hauptsitzes Clermont-Ferrand unternahm man mit dem SRT_01E einen speziellen Reifentest, bei dem auch die Strecke von Fahrzeugen künstlich bewässert wurde. Ziel der Testfahrten war es dabei, das endgültige Design des neuen Pneus für die Formel E fertigzustellen, der übrigens bei allen Bedingungen verwendet werden soll.

"Die Tests laufen sehr gut", verrät Michelins Motorsport-Manager Serge Grinsin am Rande der Probefahrten in Frankreich. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir einen Reifen herstellen können, der unter allen Bedingungen gut funktioniert." Wichtig seien für ihn dabei vor allem die interne Struktur, das Profil, die Mischung und die Form des Reifens. Am Ende möchte Michelin die Formel E dafür nutzen, um weiter einen Reifen zu kreieren, "der nah an Motorsport und nah an den Straßenwagen ist".

Michelin-Testfahrer Emmanuel Collard zeigte sich nach den Testfahrten schon begeistert über das Schwarze Gold der Formel E: "Ich war sehr beeindruckt von den Reifen. Sie waren sehr beständig - sowohl im Trockenen als auch im Nassen", lobt er. "Ich bin sehr glücklich mit dem heutigen Resultat, weil das Gefühl mit dem Auto ziemlich ähnlich zu dem ist, was ich vorher gefahren bin."

Im Rennen müssen die Fahrer dann übrigens mit einem Satz Reifen pro Fahrzeug auskommen, wie Grinsin verrät: "Wir befinden uns in einer nachhaltigen Meisterschaft - und nachhaltig bei den Reifen sein, heißt, so wenig wie möglich zu nutzen", so der Franzose. Einen Reifenwechsel bei plötzlichem Wetterumschwung ist durch die Allwetter-Pneus ja sowieso nicht mehr vonnöten. Lediglich beim Autowechsel in der Mitte des Rennens gibt es demnach frische Reifen.