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Peter Mücke: "Mick bekommt allen Druck dieser Welt"

Teamchef Peter Mücke kritisiert das Medienverhalten gegenüber Mick Schumacher, dem zu viel Druck gemacht wird, auch wenn es seinen eigenen Fahrern hilft

(Motorsport-Total.com) - 35 Fahrer waren beim Saisonauftakt der neuen Formel 4 in Oschersleben in die drei Rennen gestartet, doch die Kameras waren nur auf einen Piloten gerichtet: Mick Schumacher hat bei seinem Formelsportdebüt für das ganz große Medieninteresse gesorgt. Der Sohn von Michael Schumacher wurde das ganze Wochenende über von Kameras umlagert, auch wenn ihn seine Familie bestmöglich von den Medien fernhalten wollte.

Titel-Bild zur News: Peter Mücke

Peter Mücke ist seit mehr als 40 Jahren im Motorsport involviert Zoom

Die Person Mick Schumacher hat gleichzeitig aber auch das Interesse an der neuen Formel-4-Serie massiv gesteigert, die sogar intensive Liveberichterstattung im frei empfangbaren Fernsehen bekommen hat. Dadurch rückten auch die anderen 34 Piloten etwas näher in den Fokus der Öffentlichkeit, wie etwa die fünf Piloten des Mücke-Teams. Mit der gestiegenen Medienpräsenz muss ein junger Pilot erst einmal zurechtkommen, doch Teamchef Peter Mücke glaubt nicht, dass seine Fahrer dadurch zusätzlichen Druck spüren.

"Im Gegenteil. Belasten kann das nur Mick", erklärt der 68-Jährige gegenüber 'spox.com' "Er bekommt von den Medien und dem Umfeld allen Druck dieser Welt. Alles, was ihn belastet, kann unsere Jungs nur entlasten. Es hilft uns also eher", so Mücke, der die Belastung für den Sohn von Michael Schumacher aber nicht gutheißen kann: "Die Vernunft bleibt leider auf der Strecke. Da kann man zehn Mal sagen: 'Lasst den Jungen doch in Ruhe.' Der wird nicht in Ruhe gelassen."

Den Hype zusätzlich anheizen dürfte die Tatsache, dass Mick Schumacher in Oschersleben (auch durch die Umstände begünstigt) gleich an seinem ersten Wochenende als Profi-Rennfahrer sein erstes Rennen gewinnen konnte. Beim nächsten Event in Spielberg (5. bis 7. Juni) werden er und sein niederländisches Team Van Amersfoort sicherlich wieder ähnliche Medienpräsenz wie beim Saisonauftakt bekommen.


Mick Schumacher siegt in Oschersleben

Ärgert sich Peter Mücke jetzt, dass Schumacher für mehr Aufmerksamkeit für die Konkurrenz sorgt, obwohl ein deutsches Team und der Name Schumacher sicherlich noch besser zusammen passen könnten? "Ich finde es völlig richtig, wie es jetzt ist", winkt Peter Mücke ab. "Gerade aufgrund des Drucks wurde gesagt: 'Wir gehen ins Ausland und fangen da an. Dann bauen wir keine riesige Erwartungshaltung auf.' Ich glaube, das ist der richtige Weg", unterstreicht Mücke. Die Erwartungshaltung dürfte nach dem ersten Sieg allerdings nicht wirklich geringer geworden sein.