Chaotisches F3-Rennen in Spa über zwei Runden: Jetzt gibt's doch Punkte!

Caio Collet feiert den Sieg im ersten Lauf der Formel 3 in Spa: Erst gab's keine Punkte, weil nur zwei Runden gefahren wurden - später folgte die Richtigstellung

(Motorsport-Total.com) - Caio Collet streckt den Pokal in die Höhe und freut sich über seinen Sieg im Sprintrennen der Formel 3 in Spa. Ob der Brasilianer für seinen Sieg allerdings auch Punkte bekommt, war lange Zeit unklar! Weil nicht mindestens zwei komplette Runden unter grüner Flagge absolviert wurden, verkündete die Serie zunächst, gemäß dem sportlichen Reglement keine Punkte zu vergeben.

Titel-Bild zur News: Caio Collet

Caio Collet (hier in Australien) bekommt für seinen Sieg nun doch Punkte Zoom

Nur wenige Stunden später folgte der Rückzieher: Es hieß, die Zwei-Runden-Regel gelte nicht, weil das Rennen über die volle Distanz gefahren wurde. Wie schon in Budapest wurde die Renndistanz von 15 auf 12 Runden reduziert, weil es Bedenken hinsichtlich der Reifensicherheit gab. Diese zwölf Runden wurden im Samstagsrennen absolviert, sodass die komplette Distanz gefahren wurde.

Die aktuelle Entscheidung hat Auswirkungen auf die Meisterschaft: Vor dem Sonntagsrennen führt Gabriel Bortoleto die Gesamtwertung mit 144 Punkten an. Paul Aron und Campos-Pilot Pepe Marti liegen mit jeweils 102 Punkten auf dem zweiten Platz.

Rückschlag für Zak O'Sullivan

Prema-Pilot Zak O'Sullivan, der das Rennen eigentlich als Vierter beendete und damit in Lauerstellung zur Gesamtspitze lag, wurde durch eine Fünf-Sekunden-Strafe nach dem Rennen aus den Punkten geworfen. Ihm wurde vorgeworfen, nach der Eau-Rouge von der Strecke abgekommen zu sein und sich im Kampf mit Polesitter Hugh Barter (Campos) einen Vorteil verschafft zu haben.

Die FIA-Kommissars prüften den Sachverhalten mithilfe von TV-Bildern und Telemetriedaten, die eindeutig belegten, dass sich O'Sullivan durch das Abkürzen in Raidillion einen Geschwindigkeitsvorteil verschaffte, um das Überholmanöver gegen Barter umsetzen zu können. Trotzdem gab er die Position anschließend nicht zurück. In der Gesamtwertung ist der Brite durch die Strafe auf den vierten Platz zurückgefallen.

So lief das kurze Rennen der Formel 3

Das Starterfeld war auf feuchter Strecke, aber mit Slick-Reifen, in das Sprintrennen über zwölf Runden gestartet. Collet, der als Vierter auf die Reise ging, schob sich in der ersten Kurve am Drittplatzierten vorbei und machte vor der folgenden Kemmel-Geraden eine weitere Position. In Blanchimont übernahm er schließlich die Führung von Taylor Barnard, kurz bevor nach einem Ausritt von Sebastian Montoya zum ersten Mal das Safety-Car auf die Strecke kam.

Nach der Freigabe in der vierten Runde krachte es erneut: Gabriele Mini und Campos-Pilot Pepe Marti gerieten im Kampf um die zehnte Position aneinander, woraufhin beide Fahrer von der Strecke rutschten. Bei der Rückkehr achtete Marti nicht auf die nachkommenden Fahrzeuge, weshalb Ido Cohen dem Spanier nicht mehr ausweichen konnte.

Die beiden Piloten blieben unverletzt, allerdings musste Bernd Mayländer zum zweiten Mal auf die Strecke. In der achten Runde wurde das Rennen wieder freigegeben. Als der Meisterschaftsführende Bortoleto seinen F3-Renner mit einem Reifenschaden auf der Kemmel-Geraden abstellte, folgte der dritte und finale Einsatz des Safety-Cars.

Weil sich mittlerweile wieder dunkle Wolken über der Strecke sammelten und die ersten Regentropfen vom Himmel fielen, ging das Rennen aus Sicherheitsgründen hinter dem Safety-Car zu Ende. Nach dem tödlichen Unfall von Dilano van 't Hoff ist die Rennleitung sensibel - und ging diesmal auf Nummer sicher.

Collet siegte vor Barnard, der sich als Zweiter das erste F3-Podium seiner Karriere sicherte. Prema-Pilot Paul Aron komplettierte das Podium. Das Trio durfte sich erst über die Pokale freuen, später auch noch über die Punkte.

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