Tödlicher Unfall von van 't Hoff: Restart laut Verstappen "völlig unnötig"

Nach dem tödlichen Unfall seines Landsmanns Dilano van 't Hoff kritisiert Formel-1-Weltmeister Max Verstappen den Neustart des Rennens in Spa-Francorchamps

(Motorsport-Total.com) - Der Unfalltod des 18-jährigen Niederländers Dilano van 't Hoff am Samstag beim Rennen der Formel-Regional-Europameisterschaft in Spa-Francorchamps hat auch im Fahrerlager der Formel 1 beim Großen Preis von Österreich auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg Trauer und Bestürzung ausgelöst.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Max Verstappen sieht die starke Gischt als Ursache des Unfalls an Zoom

Auch Formel-1-Weltmeister Max Verstappen zeigte sich tief betroffen vom Tod seines jungen Landsmannes. "Es ist natürlich sehr traurig, mein Beileid gilt der ganzen Familie und dem MP-Team", sagt Verstappen in einem Interview mit dem niederländischen TV-Sender 'Viaplay'.

Während einige seiner Kollegen wie Lance Stroll reflexartig Änderungen an der Strecke von Spa-Francorchamps, insbesondere an der Kurve "Eau Rouge", forderten, findet es Verstappen "einfach, der Strecke die Schuld zu geben".

Gischt sorgt beim Restart für Blindflug

Vielmehr hinterfragt Verstappen die Entscheidung der Rennleitung, das Rennen nach einer Safety-Car-Phase bei starkem Regen und nur noch einer zu fahrenden Runde wieder freizugeben. "Wir müssen sehen, was wir verbessern können. Ich habe einige Bilder vom Rennen gesehen und es war sehr nass. Ich denke, es war völlig unnötig, das Rennen neu zu starten. Man weiß, dass man bei einem Neustart mit so viel Wasser und Gischt nichts sehen kann."

In der starken Gischt hatte sich van 't Hoff nach dem Neustart zu Beginn der Kemmel-Geraden gedreht und war anschließend quer zur Fahrtrichtung mitten auf der Strecke zum Stehen gekommen. Adam Fitzgerald konnte dem Wagen nicht mehr ausweichen und traf ihn seitlich in Höhe des Cockpits mit voller Wucht.

Van 't Hoff starb an den Folgen des Unfalls, Fitzgerald wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Dort befand er sich am Samstagabend nach Angaben seines Teams Race Performance in stabilem Zustand.

F1 testet neue Radabdeckungen für Regen

"Die Hinterbänkler haben nichts zu verlieren, also geben sie Vollgas und dann passieren solche Unfälle, die nicht passieren sollten", sieht Verstappen eher die schlechten Sichtverhältnisse als Unfallursache.

"Wir müssen Lösungen finden. Wir müssen schauen, wie wir die Gischt verbessern können und wir müssen immer auf die Sicherheit der Autos achten, aber im Moment ist es einfach sehr traurig", so der Niederländer.

Die Formel 1, die in drei Wochen zum Großen Preis von Belgien in Spa antritt, hat inzwischen mit dem Automobil-Weltverband FIA an Lösungen gearbeitet, um die Gischt an den Autos zu reduzieren.

Mercedes und McLaren werden am 13. Juli in Silverstone einen ersten Test mit neuen Radabdeckungen für nasse Wetterbedingungen durchführen.

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