• 24.06.2008 15:51

  • von Britta Weddige

Mortara: Von sich selbst überrascht

Signature-Pilot Edoardo Mortara ist Spitzenreiter der Formel-3-Euroserie - Damit hätte er vor Beginn der Saison selbst nicht gerechnet

(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Jahr kam Edoardo Mortara als Rookie in die Formel-3-Euroserie. In diesem Jahr bestreitet er seine zweite Saison - und es läuft bestens für den Signature-Piloten. Nach drei Rennwochenenden ist er alleiniger Spitzenreiter der Gesamtwertung. Dass er es kann, hat Mortara spätestens mit seinem sensationellen Rennen in Pau gezeigt, in dem er sich quer durchs Feld zum Sieg gearbeitet hat.

Titel-Bild zur News: Edoardo Mortara

Edoardo Mortara ist nach drei Rennwochenenden Spitzenreiter der Euroserie

Mortara ist allerdings selbst ein bisschen von sich überrascht. Er hätte nicht erwartet, dass er mit dem Signature-VW nach drei Rennwochenenden an der Spitze steht. "Natürlich ist es immer mein Ziel, zu gewinnen, aber mit einem nagelneuen Motor wäre es unrealistisch gewesen, eine Gesamtführung so früh in der Saison zu erwarten", sagte er gegenüber 'autosport.com'. "Mein Ziel war es, um diese Zeit in den Top 5 zu sein. Deshalb ist es eine fantastische Überraschung und ein unerwarteter Bonus, Spitzenreiter zu sein."#w1#

Es gebe eine Reihe von Faktoren, die zu seinem Erfolg geführt hätten, so Mortara weiter. Signature und Volkswagen hätten es geschafft, schnell ein gutes Gesamtpaket zu schnüren. Zudem habe man einen besseren Kompromiss zwischen Speed und Konstanz gefunden als die Gegner. Und drittens sei er selbst in diesem Jahr mental und körperlich stärker. "Aber es ist wichtig, dass wir auf dem Boden bleiben", fügte Mortara hinzu. "Die Saison hat gerade erst begonnen und ich nehme jeden Tag, wie er kommt."

"Im zweiten Jahr hast du deutlich mehr Druck, weil die Leute - völlig zurecht - von dir erwarten, dass du gewinnst." Edoardo Mortara

Die Erwartungshaltung an Mortara ist in diesem Jahr größer als 2007 in seiner Rookie-Saison - von außen und auch von sich selbst aus. "Als Rookie hast du weniger Druck und dir ist es wichtiger, das Auto und die Strecken kennenzulernen, statt alles zu geben, um gute Ergebnisse zu holen", sagte er. "Im zweiten Jahr hast du deutlich mehr Druck, weil die Leute - völlig zurecht - von dir erwarten, dass du gewinnst."

"Im Motorsport lernt man immer dazu, aber es gibt einen Moment, in dem sich die Priotäten verschieben", philosophierte er. "Ergebnisse zu holen ist dann wichtiger als zu lernen. Wir haben das Glück, dass wir in diesem Jahr Volkswagen im Rücken haben, die gegen Mercedes antreten. Wenn zwei Hersteller dieses Kalibers involviert sind, ist die Messlatte enorm hoch. Aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass es erst die erste volle Saison von Volkswagen ist. Wir dürfen nicht zu viel erwarten."

Über seine Zukunft macht sich Mortara noch keine Gedanken: "Mein Plan war immer, mich selbst si viel wie möglich zu pushen und an die Grenzen meines Könnens zu gegen. Natürlich wäre ich gern in der Formel 1, wenn die richtige Zeit dazu ist, aber im Moment konzentriere ich mich nur auf meine kurz- und mittelfristigen Ziele. Und die sind, in dieser Saison in der Euroserie erfolgreich zu sein."