• 23.03.2009 11:51

  • von Britta Weddige

Surtees: Ein Name kann auch eine Last sein

John Surtees' Sohn Henry startet in der Formel 2 erstmals auf der "großen Bühne" und soll die Familientradition im Motorsport fortsetzen

(Motorsport-Total.com) - John Surtees ist eine lebende Legende im Motorsport - schließlich ist er der einzige Pilot der Geschichte, der Weltmeister bei den Motorrädern und in der Formel 1 wurde. Nun taucht der Name Surtees wieder auf der internationalen Bühne auf. Sohn Henry wird in diesem Jahr in der Formel 2 fahren. Seine Aufgabe: die Familientradition im Motorsport fortsetzen.

Titel-Bild zur News: John und Henry Surtees

Vergangenheit und Zukunft: John Surtees mit seinem Sohn Henry

Dass Henry in der Formel 2 starten wird, musste John Surtees übrigens im Krankenbett entscheiden. Der 75-Jährige hatte im Dezember eine Herzattacke erlitten und wartete auf eine Bypass-Operation, als ihn die Organisatoren der neuen Formel 2 drängten: Sie müssten nun wissen, ob Surtees Junior mitfährt oder nicht. Der frühere Weltmeister sagte zu.#w1#

Sport wird in der Familie Surtees groß geschrieben. Henrys Schwestern Leonora und Edwina sind erfolgreich im Reiten und Rudern, der 18-jährige "Stammhalter" entschied sich, in die Fußstapfen des Vaters im Motorsport zu steigen. Der Junior räumte im 'Guardian' allerdings ein: "Lange Zeit war mir gar nicht bewusst, was Dad eigentlich erreicht hatte. Bei uns zu Hause war das nicht zu spüren. Er ist so bescheiden."

"Das ist Henrys Chance, sein Können auf der großen Bühne zu zeigen." John Surtees

Und so wusste er auch gar nicht, welchen großen Namen er vertrat, als er im Alter von acht Jahren mit dem Kartsport begann. Sein Vater war für ihn eher die Person, die ihm das Frühstück zubereitete als die Legende, deren Erbe er antrat. Inzwischen weiß Henry allerdings sehr gut, was es heißt, ein Surtees zu sein. Und auch Vater John gibt zu: "Manchmal kann der Name eine große Last für Henry sein. Aber es muss sich einfach daran gewöhnen. Der Name kann Türen öffen, aber auch verschließen. Das ist alles."

Die Gefahr färht mit

Nach einigen Erfolgen im britischen Formelsport steigt der junge Surtees nun auf in die Formel 2. "Das ist Henrys Chance, sein Können auf der großen Bühne zu zeigen", kommentierte Vater John. "Ich habe immer darauf bestanden, dass er die Schule zu Ende macht. Aber im Juni sind die Abschlussprüfungen vorbei. Und dann ist die Zeit für ihn gekommen, seine Chance zu ergreifen und sich als Fahrer weiterzuentwickeln - auch unabhängig von mir."

"Sobald Kinder größer werden, sind sie Risiken ausgesetzt." John Surtees

John Surtees unterstützt seinen Sohn, auch wenn er weiß, wie gefärhlich der Motorsport sein kann. Sein Trauzeuge Jim Clark starb 1968 bei einem Unfall in Hockenheim. Surtees selbst zog sich 1965 in Kanada lebensgefährliche Verletzungen zu. Doch er hält seinen Sohn nicht davon ab, sich den Risiken auch auszusetzen.

"Ich sehe die Gefahr rational", erklärte Surtees, der auch den von seiner Tochter betriebenen Reitsport als 'verdammt gefährlich' bezeichnet. "Im Sport ist niemand gezwungen, etwas zu tun und man muss akzeptieren, dass auch Fehler passieren können. Ich bin fest davon überzeugt, dass man die Leute nicht ihr Leben lang in Watte packen sollte. Sobald Kinder größer werden, sind sie Risiken ausgesetzt. Sich nur zum Spaß Risiken auszusetzen, ist dumm. Aber es ist nicht nur notwendig, sondern wünschenswert, dass man gut durchdachte Risiken eingeht, um seine Ziele zu erreichen."

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