Formel 2 in Silverstone: Alexander Albon gewinnt Hauptrennen

Fehler in der Boxengasse verhindern den Heimsieg von George Russell in Silverstone - Alex Albon profitiert und gewinnt - Max Günther im Sprint auf Pole!

(Motorsport-Total.com) - Der Thailänder Alexander Albon (DAMS) sicherte sich den Sieg beim Formel-2-Hauptrennen in Silverstone und wies George Russell in die Schranken. Der Lokalmatador fuhr als Zweiter ins Ziel, hätte aber auch gewinnen können. Bei Russell klemmte beim Pflichtboxenstopp ein Schlagschrauber und zusätzlich erhielt er eine Zeitstrafe wegen Speedings in der Boxengasse. Als Dritter fuhr Charouz-Pilot Antonio Fuoco ins Ziel. Der Deutsche Maximilian Günther (Arden) eroberte Platz acht und wird damit das Sprintrennen am Sonntag von der Pole-Position starten.

Titel-Bild zur News: Alexander Albon

Nach Baku feierte Alexander Albon seinen zweiten Sieg im Hauptrennen Zoom

Nach dominanten Leistungen im Training und Qualifying galt Russell als Favorit. Abermals wurde hinter dem Safety-Car fliegend gestartet und Russell zog in den ersten Runden dem Feld davon. Schnell baute er sich einen Vorsprung von rund zwei Sekunden auf. Die meisten Fahrer waren mit den weichen Reifen ins Rennen gegangen und die erste Phase der Boxenstopps begann schon früh.

Russell und Albon bogen schon am Ende der sechsten Runde zum Service ab. Während bei Albon alles planmäßig klappte, stand Russell sehr lange. Der Mechaniker links vorne musste den Schlagschrauber austauschen. Albon fuhr vorbei und übernahm virtuell die Führung. "Ich musste grinsen, als ich das gesehen habe", kommentiert Albon die entscheidende Szene. "George war danach sehr schnell, aber ich war auch nicht schlecht unterwegs und konnte ihn in Schach halten."

Russell steckte das restliche Rennen im Getriebe von Albon, aber der Thailänder machte keine Fehler und bot dem Briten keine Chance für einen Angriff. "Wir waren in diesem Jahr bei den Boxenstopps immer die Schnellsten. Ein Fehler ist also kein großes Problem", nimmt Russell seine Crew in Schutz. "Platz zwei ist sehr gut." Russell und sein ART-Teamkollege Jack Aitken erhielten zusätzlich je eine Strafe von fünf Sekunden, die auf die Rennzeit addiert wurde, weil beide in der Boxengasse zu schnell waren.

Russell sammelt Bonuspunkte für schnellste Runde

Da der Abstand nach hinten groß genug war, ließ sich Russell in den letzten Runden etwas hinter Albon zurückfallen, um Jagd auf die schnellste Rennrunde und zwei Bonuspunkte zu machen. Das gelang dem Briten auch. "Als ich wusste, dass Alex durch meine Zeitstrafe nicht in Reichweite war, habe ich die Reifen geschont und bin dann eine schnelle Runde gefahren", so Russell. "Zum Glück hat das geklappt." In der Gesamtwertung baute er seinen Vorsprung auf Lando Norris (Carlin) auf 33 Punkte aus, denn dieser erlebte ein rabenschwarzes Heimrennen.

Auch bei Norris ging beim Boxenstopp viel schief. Er stand deutlich länger als Russell und fiel dadurch weit zurück. Bei der anschließenden Aufholjagd kam es zu einer Berührung mit Prema-Pilot Sean Gelael. Der Indonesier drehte sich und und schied aus. Die Rennkommissare untersuchten die Szene, Norris hatte aber Glück und erhielt keine Strafe. Als Zehnter sammelte der McLaren-Nachwuchsfahrer zumindest noch einen Zähler.

Hinter den Top 3 sorgte eine größere Verfolgergruppe für viel Spektakel, bis sich schließlich Louis Deletraz (Charouz) knapp durchsetzte und als Vierter über die Ziellinie fuhr. Dahinter folgten Luca Ghiotto (Campos), Artjom Markelow (Russian Time) und Nyck de Vries (Prema) auf den Positionen fünf bis sieben. Deletraz konnte Ghiotto den vierten Platz noch in der letzten Runde abspenstig machen.

Maximilian Günther sichert sich Pole für Sprintrennen

Der Deutsche Maximilian Günther sicherte sich den wichtigen achten Platz, der die Pole-Position für das morgige Sprintrennen bedeutet. In der Frühphase des Rennens verlor Günther auf der Hangar-Geraden ein Bargeboard, das plötzlich durch die Luft flog und neben der Rennlinie landete. Da sich Günther aus den größten Zweikämpfen heraushielt machte er durch Probleme anderer Fahrer - wie zum Beispiel ein Motorschaden von Carlin-Pilot Sergio Sette Camara - Positionen gut.

Maximilian Günther

Der Deutsche Maximilian Günther wird das Feld am Sonntag anführen Zoom

Zweimal musste das Rennen mit dem Virtuellen Safety-Car neutralisiert werden. Mehrere Fahrer waren unaufmerksam und erhielten Zeitstrafen von fünf Sekunden. Das betraf Aitken, der sich somit zwei Zeitstrafen einhandelte, Tadasuke Makino (Russian Time) und Roy Nissany (Campos). Santino Ferrucci erhielt fünf Sekunden addiert, weil er seinen Trident-Teamkollegen Arjun Maini von der Strecke gedrängt hatte. 17 der 20 Fahrer sahen in diesem turbulenten Hauptrennen die Zielflagge. Der Sprint startet am Sonntag um 10:20 Uhr MESZ.

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