Jolyon Palmer

Großbritannien

Porträt

(Stand: 10. Januar 2017) Beharrliches Warten zahlt sich aus, ein reicher Papa ebenfalls: Das ist die Botschaft der Karriere Jolyon Palmers, der nach vier Jahren in der Nachwuchsklasse GP2 und einem Übergangsjahr als Lotus-Testfahrer im Alter von 25 Jahren in die Formel 1 kam. Er ging 2016 erstmals für dessen Nachfolger, das neue Renault-Werksteam, an den Start und erhält 2017 eine neue Chance bei den Franzosen.

Seine Motorsport-Karriere begann Palmer im Kart, anschließend in einer britischen Tourenwagen-Serie speziell für Youngster. Sein Weg führte ihn über die von seinem Vater ins Leben gerufene Monoposto-Serie Formel Palmer Audi in die Formel 2, die er 2010 als Vizemeister abschloss, und anschließend in die GP2. Nach einem schwierigen Premierenjahr folgte 2012 der erste Sieg und 2014 der Meistertitel, bei dem Konstanz Schlüssel zum Erfolg war.

Anschließend dockte Palmer bei Lotus an. Nach einem Jahr als Tester beförderte ihn der neue Teameigner Renault zur Stammkraft. Zog er zu Saisonbeginn noch häufig den Kürzeren gegen seinen erfahreneren Stallkollegen Kevin Magnussen, war Palmer in der zweiten Hälfte auf Augenhöhe und holte beim Malaysia-Grand-Prix den ersten Punkt seiner Formel-1-Laufbahn.

Jolyon Palmer ist der Sohn von Jonathan Palmer, der zwischen 1983 und 1989 in der Formel 1 88 Grands Prix für Williams, RAM; Zakspeed und Tyrrell bestritt, aber nie ein Rennen gewann. Der studierte Mediziner verdient sein Geld mittlerweile als Rennstreckenbetreiber und besitzt zahlreiche Kurse in Großbritannien, darunter die ehemaligen Formel-1-Bahn in Brands Hatch. So war er in der Lage, für seinen Sohn üppige finanzielle Unterstützung zu generieren.

Palmer jun. gilt als hochgradig diszipliniert. Über sein Privatleben sagte er bereits auf dem Weg zum GP2-Titel: "Ich gebe alles, um zu gewinnen. Dazu zählt mehr Arbeit, kein Privatleben, eine strenge Diät. Und keine Freundin." Übrigens: Seit einem Quad-Unfall im Alter von 16 Jahren fehlt ihm eine Niere. Palmer, der sich damals auch schweren Lungen- und Leberverletzungen zuzog, schwebte kurzzeitig sogar in Lebensgefahr.