• 16.07.2012 10:25

  • von Dominik Sharaf

Zwischen Hip-Hop und Champagner: Hamilton auf Abwegen?

Eine Partynacht in London könnte den McLaren-Piloten um Millionen und den eigenen Haussegen gebracht haben - Imagewandel durch Manager Fuller?

(Motorsport-Total.com) - Sportliche Schlagzeilen waren Lewis Hamilton nach seinem mauen Abschneiden beim Großbritannien-Grand-Prix nicht vergönnt. Während sich in Fachkreisen die Diskussion um seine Vertragsverlängerung bei McLaren dreht, war der Ex-Weltmeister in den Boulevardblättern am vergangenen Wochenende umso präsenter: Hamilton ließ sich erst im Rapper-Outfit von Paparazzi mit gestrecktem Mittelfinger vor einem Londoner Szeneclub ablichten.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Riskiert Lewis Hamilton mit Partys die Beziehung zu Nicole Scherzinger?

Danach soll er bis zum frühen Morgen mit Freunden und zehn Frauen auf seiner 3.800 Britische Pfund (umgerechnet rund 4800 Euro) teuren Hotelsuite weitergefeiert und damit Freundin Nicole Scherzinger verärgert haben. Der 'Sun' sagt eine 20-Jährige, die bei der rauschenden Fete dabei gewesen sein will: "Da waren viele Leute im Zimmer. Lewis hat mit Champagner gespritzt, als hätte er ein Rennen gewonnen", zitiert das Blatt Emily Tudor.

Krach mit Nicole Scherzinger

Wie die 'Sun' außerdem erfahren haben will, hat Hamilton mit der Aktion den Haussegen in Schieflage gebracht. Eine Vertraute meint über Scherzinger: "Nicole kocht vor Wut." Die Sängerin der Pussycat Dolls weilt derzeit für eine TV-Show in Los Angeles und soll wegen des Vorfalls nach London gereist sein. Die Freundin wittert Krach: "Es gab Spannungen, weil sie den Job angenommen hat. Aber jetzt haben sie eine echte Krise. Sie will eine Erklärung."

Hinzu kommt, dass Hamilton in inniger Umarmung mit einer anderen Frau abgelichtet wurde - ein großes Missverständnis, teilt er selbst per 'Twitter' mit. Es handele sich um eine langjährige Freundin. Mittlerweile haben sich die Trennungsgerüchte zerstreut, die Stimmung soll aber noch immer angespannt sein. Das dürfte auch für das McLaren-Team gelten. Zwar soll Hamilton nicht alkoholisiert gewesen sein, Imagepflege stellen sich Ron Dennis und Co. aber sicher anders vor.

Kostet der Ausrutscher Hamilton Millionen?

Das könnte Auswirkungen auf das Vertragsangebot haben. Aktuell wird eine Gehaltsvorstellung Hamiltons von 100 Millionen Euro in fünf Jahren kolportiert, McLaren will diese offenbar drücken - und hat jetzt ein Argument auf seiner Seite. Obwohl er in den vergangenen Jahren selten am Nachtleben teilnahm wird sich der 27-Jährige einige Fragen gefallen lassen müssen - und dürfte seine Ausgangsposition nicht verbessert haben.

Sein Sprecher nimmt ihn gegenüber der 'Daily Mail' in Schutz: "Er ist in den vergangenen drei Jahren in drei Nächten ausgegangen. Das bedeutet nicht, dass er über die Stränge schlägt. Er mag es am Dienstag übertrieben haben, aber er ist ein Mann in den Zwanzigern und hatte zwei Tage frei. Er dürfte das jetzt bereuen", so Simon Olivera. Dennoch bleibt zu befürchten, dass Hamiltons Karriere vom sportlichen Kurs abkommt.


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Großbritannien


Imagewandel durch neues Umfeld?

Der Brite, der unter seinem Manager Simon Fuller in der Populärkultur deutlich präsenter geworden ist, soll außerdem mit einem Hip-Hop-Künstler eine musikalische Zusammenarbeit vereinbart und hat bereits im vergangenen Jahr in einem Tonstudio Aufnahmen produziert, die aber nicht für die Veröffentlichung bestimmt sind. Bernie Ecclestone jedenfalls - so schreibt die 'Daily Mail' - hält die Entwicklung Hamiltons abseits der Rennstrecke für ein "Desaster".

Das bringt er mit Fuller in Verbindung: "Es hängt vieles von den Leuten ab, die dich umgeben und in einer Position sind, in der sie dich beeinflussen können. Ich glaube, er ist Menschen in die Hände gefallen, die nicht gut für ihn sind", meint der Formel-1-Zampano und bedauert die Trennung von Vater Anthony, der ihn zuvor managte. "Als sein Dad noch auf ihn aufgepasst hat, mag das Lewis nicht geschmeckt haben. Er hat nicht gewürdigt, was für eine große Hilfe sein Vater war", erklärt Ecclestone.

Die Schuld alleine auf Fuller zu schieben scheint jedoch unangemessen, da der nicht nur Hamilton betreut, sondern beispielsweise auch Tennis-Star Andy Murray. Der Wimbledon-Finalist, ein geradliniger Mensch mit Ecken und Kanten, pflegt ein ganz anderes Image als Fitness-Junkie mit einem Privatleben, das sich weitgehend der Öffentlichkeit entzieht. Hinzu kommt, dass Murrays Mutter Judy im Gegensatz zu Hamilton-Vater Anthony weiter eine enge Beziehung zu ihrem Sohn unterhält.