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Zu vorsichtig gewesen: Pirelli korrigiert hohen Reifendruck

Weil die Reifensituation auf dem Baku City Circuit nicht so schlimm war, hat Pirelli seine Vorgaben zum Reifendruck gesenkt - Kritik von Piloten erhört

(Motorsport-Total.com) - Nach einigen Beschwerden hat Pirelli seine Mindestreifendrücke für den Großen Preis von Europa in Baku ein wenig nach unten korrigiert. Der Reifenhersteller reagiert damit auf die Kritik aus den Fahrerreihen, die den Druck in den Hinterreifen für zu hoch befunden haben. Auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' bestätigt Pirelli, dass man hinten von 22 auf 21 psi heruntergegangen sei, vorne bleibt der Mindestdruck jedoch bei den gestrigen 22 psi.

Titel-Bild zur News: Pirelli

Der Reifendruck nimmt in Baku zumindest hinten ein wenig ab Zoom

"Wir werden die Daten analysieren und die echten Daten mit den Daten der Simulation vergleichen , um zu verstehen, ob wir die Vorgaben ändern müssen", hatte Pirelli-Manager Mario Isola gestern angekündigt. Über Nacht hat man dann entschieden, zumindest hinten den Druck anzupassen. Normalerweise sei das bei Pirelli aber nie notwendig, wie Isola sagt, weil man ansonsten auf seine Daten vertrauen könne.

Pirelli hat die Möglichkeit, nach dem Training auf die Vorgaben zu reagieren. Hat man die Schwierigkeit des Kurses unterschätzt, dann muss man den Druck heraufsetzen, hat man sie überschätzt, kann man den Druck nach unten korrigieren. "In der Regel passiert das auf einem bekannten Kurs nicht, weil die Simulationen sehr akkurat sind. In dem Fall haben wir aber keine verfügbaren Daten", so Isola.

Vor allem Lewis Hamilton hatte sich am Freitag beschwert, dass der Reifendruck "lächerlich" sei. "Wir haben einen neuen Rekordreifendruck, also waren sie offensichtlich besorgt vor dem Wochenende", meinte der Mercedes-Pilot. "Die 22 psi sind das Höchste, was wir je in den Reifen hatten, was lächerlich ist", so Hamilton. Mit den Reifenschäden, die durch die Randsteine verursacht wurden, hatte das allerdings nichts zu tun.