• 22.03.2014 15:24

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Zockerqueen: De Silvestros risikoreicher Formel-1-Poker

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn betont, dass ihre Perspektivpilotin großes Risiko auf sich nimmt, aber ein "überzeugendes Konzept" mitbringt

(Motorsport-Total.com) - Lange Zeit war die Rückkehr einer Frau in die Formel 1 gefühlte Lichtjahre entfernt. Jetzt scheinen sich zwei Damen einen Wettlauf um ein Renncockpit in der Königsklasse zu liefern: Bei Sauber wird die Schweizerin Simona de Silvestro seit Beginn des Jahres darauf vorbereitet, 2015 Grands Prix zu bestreiten. Bei Williams geht die Schottin Susie Wolff in ihr zweites Jahr als feste Entwicklungsfahrerin und wird bei den Freien Trainings in Hockenheim und Silverstone in den FW36 klettern.

Titel-Bild zur News: Simona de Silvestro

Sieht so ein Pokerface aus? Simona de Silvestro will sich bei Sauber festbeißen Zoom

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn steht voll hinter ihrer Neuverpflichtung, die ihren Einstieg in Hinwil offenbar selbst forcierte: "Simona hat uns ein sehr interessantes Konzept vorgestellt. Ich habe selten so ein überzeugendes Konzept gesehen", lobt die Österreicherin. De Silvestro kommt mit reichlich Vorschusslorbeeren aus der IndyCar-Serie, wo sie zuletzt regelmäßig Top-10-Resultate einfuhr und schon das Podium besuchte. Wolff hingegen holte in sieben Jahren DTM nur zweimal Meisterschaftspunkte.

Außerdem bringt die erst 25-jährige und damit sechs Jahre jüngere de Silvestro Selbstbewusstsein mit - in ihrer Position sicherlich kein Nachteil. Kaltenborn weiß: "Sie ist absolut überzeugt von ihrem Weg in die Formel 1." Scheitert ihr Bemühen, die erste Frau am Start eines Rennens seit Lella Lombardi in den Siebzigern zu werden, wäre ihre in Nordamerika durchaus aussichtsreiche Karriere mit vielen Fragezeichen behaftet. "Sie nimmt ein sehr großes Risiko auf sich. Das verdient eine Chance", so Kaltenborn.