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Ex-Formel-1-Pilotin Wilson: De Silvestro besser als Wolff
Desire Wilson, 1980 bei einem Grand Prix dabei, sieht die Schweizerin wegen ihrer größeren Erfahrung und ihres geringeren Alters im Duell der Amazonen vorne
(Motorsport-Total.com) - Desire Wilson? Dieser Name ist wohl den meisten Formel-1-Fans kein Begriff. Die Südafrikanerin allerdings hat Formel-1-Geschichte geschrieben und das gleich zweimal. Mit ihrem erfolglosen Versuch, sich in einem Kunden-Williams für den Großbritannien-Grand-Prix 1980 in Brands Hatch zu qualifizieren, war sie die vorletzte Frau, die an einem Rennwochenende der Königsklasse teilnahm. Hinzu kommt, dass sie von Statistikern als einzige weibliche Siegerin eines Formel-1-Rennens geführt wird.

© LAT
Desire Wilson hat 24 Jahre nach ihrem Formel-1-Abenteuer die Szene im Blick Zoom
Eine gewagte These: Schließlich stammt Wilsons Erfolg aus einem Lauf zur Aurora-Serie, einem von 1978 bis 1982 bestehenden britischen Championat mit Formel-1-Wagen. Während sich die heute 60-Jährige die berechtigte Hoffnung machen darf, dass ihr wohlwollender "Rekord" noch eine Weile bestehen bleibt, muss sie im ersten Punkt bald mit weniger Exklusivität leben. "Ich bin begeistert, dass sie diese Chance erhalten. Hoffentlich sind die Autos konkurrenzfähig", sagt Wilson 'F1 Fanatic' über die Karrieren der Susie Wolff und der Simona de Silvestro.
Die Schottin wird in der Saison 2014 bei Williams in zwei Freien Trainings zum Einsatz kommen, die Schweizerin sogar auf ein Stammcockpit im nächsten Jahr vorbereitet. De Silvestro hat sich in der IndyCar-Serie empfohlen. In den USA fuhr Wilson erst nach ihrem kurzen Formel-1-Abenteuer drei Jahre lang spontane Einsätze mit überschaubarem Erfolg. Sie hält die Szene für eine gute Schule: "Die wenigen Rennfahrerinnen, die es in die IndyCar-Serie schaffen, sind ziemlich gut. Gerade Simona halte ich für exzellent. Aber vielleicht teilt diese Meinung niemand."

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Desire Wilson in Brands Hatch 1980: Sie verfehlte die Qualifikation für das Rennen Zoom
Neben der mittlerweile in die NASCAR-Sparte gewechselten Danica Patrick versuchten sich auch die in der DTM wenig erfolgreiche Britin Katherine Legge, ihre Landsfrau Pippa Mann, die Brasilianerin Ana Beatriz Figuereido, Milka Duno aus Venezuela und Sarah Fisher bei den IndyCars. Abgesehen von Patricks Erfolgen sprang dabei jedoch wenig Zählbares heraus - bis de Silvestro kam. Nicht nur die hat Wilson auf dem Schirm: "Susie Wolff ist auch sehr talentiert, aber Simona hat die Nase vorne, weil sie jünger ist", meint sie und verweist auf die Monoposto-Erfahrung.
Dass beide Amazonen in Teams untergekommen sind, in denen die Führungskräfte mit Claire Williams und Monisha Kaltenborn ebenfalls Frauen sind, hält Wilson nicht für ausschlaggebend. Doch es geht auch anders: "So bin zu meinem zweiten IndyCar-Drive gekommen", erinnert sie sich. "Rose Wysard, die Ehefrau des Teambesitzers, war eine sehr starke Person war." Wenn es schon nicht um Emanzipation geht, sieht Wilson trotzdem einen Zusammenhang: "Eine starke Frau versteht, dass Frauen in der Lage sind, diese Autos zu bewegen. Das ist die Grundvoraussetzung."

