• 05.11.2006 14:02

Zetsches Ziel: Zwei Plätze besser

Der Vorstandschef von DaimlerChrysler gab für McLaren-Mercedes ein klares Ziel für 2007 aus: "Mercedes muss einfach vorne stehen"

(Motorsport-Total.com/sid) - Die Verabschiedung von Kimi Räikkönen nutzte Dieter Zetsche, um dem Formel-1-Team von McLaren-Mercedes eine klare Zielvorgabe für 2007 zu geben. "In diesem Jahr hat es nur zu
Platz drei gereicht. Ich will nicht unbescheiden sein, wenn ich sage: Zwei Plätze besser im nächsten Jahr, damit wäre ich schon zufrieden", sagte der Vorstandschef von DaimlerChrysler am Samstag bei der traditionellen Mercedes-Party "Stars and Cars" in Stuttgart.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug und Dieter Zetsche

Dieter Zetsche und Norbert Haug: 2007 soll ein Mercedes-Jahr werden

Die Silberpfeile sollen nach einer Saison ohne Sieg - der ersten für McLaren seit 1996 - im kommenden Jahr endlich wieder den WM-Titel holen, was letztmals 1999 dem Finnen Mika Häkkinen gelang. Nachdem dessen Landsmann Räikkönen dieses Ziel fünf Jahre lang verfehlte und jetzt als Nachfolger von Michael Schumacher zu Ferrari wechselt, soll Doppel-Weltmeister Fernando Alonso McLaren-Mercedes wieder auf den selbst auferlegten Kurs bringen.#w1#

Räikkönen möchte man 2007 nur im Rückspiegel sehen

"Im nächsten Jahr wird es besser", versprach Teamchef Ron Dennis den Fans und auch Zetsche, der klare Vorstellungen hat: "Wir haben zwar dreimal so viele Punkte geholt wie BMW oder Toyota, aber Mercedes muss einfach vorne stehen." Mercedes-Sportchef Norbert Haug möchte Räikkönen, der zum Abschied einen Motocross-Helm mit seinem persönlichen Design erhielt, oft wiedersehen, "am liebsten im Rückspiegel".

Wer neben Alonso, der schon vor fast einem Jahr als Zugang für 2007 verpflichtet wurde, McLaren-Mercedes wieder an die Spitze bringen soll, ist noch offen. Beste Chancen werden dem Briten Lewis Hamilton eingeräumt. Der 21-Jährige, der seit Jahren von Dennis gefördert wird, gewann in den letzten beiden Jahren souverän die Formel-3-Euroserie und die GP2-Serie und könnte der erste dunkelhäutige Pilot in der Königsklasse werden.

Sein Konkurrent im Kampf um das zweite Cockpit ist der Spanier Pedro de la Rosa, der in dieser Saison nach der Trennung von Juan-Pablo Montoya vom Test- zum Einsatzfahrer befördert worden war. Die Chancen von Testpilot Gary Paffett, 2005 noch DTM-Champion, sind eher gering.

DTM: Schneider und Häkkinen vor Vertragsverlängerung

In der Deutschen Tourenwagen-Masters dagegen regierte Mercedes auch nach Paffett weiter, Bernd Schneider gewann seinen fünften Titel. Grund genug für Zetsche, von einer "maßgeschneiderten Saison" zu sprechen. Kein Wunder, dass die 50.000 Fans, die im Laufe des Tages das Gelände rund um das neue Mercedes-Museum bevölkerten und bei der zwölften Austragung von "Stars and Cars" für einen Besucherrekord sorgten, Schneider ganz besonders feierten.

Aber auch dessen DTM-Kollegen, allen voran der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen, standen bei den Autogrammjägern hoch im Kurs. Schneider und Häkkinen werden aller Voraussicht nach auch im nächsten Jahr in der DTM einen Mercedes steuern, auch wenn die neuen Verträge noch nicht unterschrieben sind. "Wir arbeiten noch daran", sagte Häkkinen am Samstag. Und Schneider erklärte vielsagend: "Norbert Haug hat mir gesagt, ich sei jetzt schon 16 Jahre dabei, da bräuchten wir eigentlich keinen Vertrag mehr."

Nicht mehr dabei sein wird der frühere Formel-1-Pilot Jean Alesi, der möglicherweise 2007 für Peugeot bei den 24 Stunden von Le Mans antritt. Der Franzose bedankte sich für "fünf großartige Jahre" bei Mercedes. "Ich hatte viel Spaß. In der DTM gibt es mehr Entfaltungsmöglichkeiten für den Fahrer", sagte Alesi, der von Haug zum Abschied eine wertvolle Uhr geschenkt bekam: "Mein Herz wird immer bei Mercedes bleiben."