Zak Brown stichelt gegen Ferrari: Wenn es schon um Ethik geht ...

Zak Brown hat kein Verständnis dafür, dass Ferrari mit einem Formel-1-Ausstieg droht - Die Scuderia solle aus ethischer Sicht ganz andere Dinge priorisieren

(Motorsport-Total.com) - Der Streit zwischen McLaren und Ferrari im Hinblick auf die Budgetobergrenze geht weiter. McLaren spricht sich für eine weitere Absenkung des Kostendeckels aus, Ferrari ist aus verschiedenen Gründen dagegen. McLaren-Boss Zak Brown hat für diese allerdings nur bedingt Verständnis. Er wirft Ferrari vor, fadenscheinige Argumente vorzubringen.

Titel-Bild zur News: Claire Williams, Toto Wolff, Mattia Binotto, Zak Brown, Cyril Abiteboul

Zwischen Ferrari und McLaren geht es aktuell ziemlich heiß her Zoom

Unter anderem argumentiert man in Maranello damit gegen eine niedrigere Obergrenze, dass man in diesem Fall Personal entlassen müsse. Zuletzt deutete Teamchef Mattia Binotto sogar an, dass man sich womöglich nach Alternativen zur Formel 1 umschauen müsse, falls der niedrigere Kostendeckel kommen sollte. Zak Brown ringt das nur ein müdes Lächeln ab.

Er habe Verständnis für die ethische Verantwortung, die Ferrari gegenüber seinen Angestellten habe, betont er. "Es sind sehr schwierige Zeiten", erinnert Brown, der jedoch kein Verständnis für die jüngste Ausstiegsdrohung hat. "Ich sehe keinen anderen Ort, der die gleiche DNA wie die Formel 1 hat. Und ich kenne den Motorsport ziemlich gut", erinnert er.


Fotostrecke: Alle Jahre wieder: Chronologie der F1-Ausstiegsdrohungen von Ferrari

"Selbst wenn man in so ziemlich allen anderen Motorsportserien zusammen antreten würde, hätte man noch immer zu viele Mitarbeiter", betont er. Mit anderen Worten: Einen gleichwertigen Formel-1-Einsatz gibt es sowieso nicht. Deswegen könne er der Ferrari-Logik nicht folgen. Stattdessen schlägt er den Italienern etwas ganz anderes vor.

Die sollten aus ethischer Sicht lieber offenlegen, "was die Details hinter der geheimen Abmachung waren, die sie im Hinblick auf einen möglichen Regelverstoß bei ihren Motoren [mit der FIA] getroffen haben." Der Weltverband untersuchte über den Winter die Ferrari-Motoren der Saison 2019, nachdem es wiederholt Betrugsvorwürfe gegeben hatte.

Nach Abschluss der Untersuchung wurde jedoch nur eine oberflächliche Pressemitteilung verschickt. FIA-Präsident Jean Todt erklärte gegenüber 'Motorsport-Total.com', dass Ferrari eine Veröffentlichung von Details blockiere. "Wenn es schon um Ethik und Transparenz geht, dann wäre das ein guter Punkt, mit dem man seine Zeit verbringen könnte", stichelt Brown.

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