• 09.06.2007 23:47

  • von Inga Stracke

Wurz: "Punkte wären ein Mega-Grand-Prix"

Ein etwas niedergeschlagener Alexander Wurz nach Platz 20 im Qualifying in Montréal im Interview mit 'Motorsport-Total.com'

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Alex, hier hat es in der ersten Kurve schon oft gekracht. Hofft man in deiner Position, dass etwas passiert und man vielleicht durchschlüpfen kann?"
Alexander Wurz: "Was soll ich darauf antworten? Natürlich hoffst du, dass etwas passiert, andererseits ist die Gefahr, dass du selbst mit drin steckst, genauso groß. Im Prinzip können wir ewig reden und man kann als Fahrer viel planen, aber die Situation beim Start ist immer diese: Du musst innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde die Entscheidung treffen. Das kannst du vorher im Kopf nicht durchspielen, wenn 22 Fahrer in der ersten Kurve alles gewinnen wollen."

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alexander Wurz kommt mit der Strecke in Montréal einfach nicht zurecht

Frage: "Würde dir Regen entgegenkommen?"
Wurz: "Regen wäre sicherlich hilfreich für mich, aber vom Wetter her ist zu 100 Prozent Trockenheit angesagt, also fällt diese Variante ins Wasser."#w1#

Frage: "Du bist eine Kämpfernatur. Was kannst du erreichen, wenn du alles gibst und wenn man vielleicht noch eine strategische Überlegung anstellt?"
Wurz: "Bei der Strategie ist einmal wichtig, dass sie funktioniert. Vom Fahren her ist es wichtig, schnell den Rhythmus zu finden. Das Chassis ist okay, glaube ich, wenn es um den Longrun, das Rennen geht. Aber noch einmal: Da können wir jetzt das Tonband voll machen und eure Leser zulabern, aber es ist schwierig, eine Vorhersage zu machen. Wenn ich Punkte schaffe, wäre es ein Mega-Grand-Prix vom 20. oder 19. Startplatz, aber auch das ist schon vorgekommen."

Frage: "Lewis Hamilton hat heute die Pole Position geholt und Fernando Alonso besiegt. War das zu erwarten?"
Wurz: "Er war absolut stark. Ich bin überrascht, hätte gedacht, dass Alonso hier locker auf Pole fährt, weil wenn du ihn beobachtet hast im Training, hatte er die beste Mischung aus Aggressivität und Zurückhaltung, aber jetzt hat ihm der junge Mann einen Strich durch die Rechnung gemacht."

Frage: "Die Ferraris stehen hinter Nick Heidfeld. Erstaunt?"
Wurz: "Nick hat eine Wahnsinnsrunde aus dem Auto gequetscht. Vom Fahrstil ist es eine Strecke, die ihm sehr entgegenkommt. Das hat er heute gezeigt und perfekt umgesetzt. Jetzt bin ich nur gespannt, wer wie viel Benzin an Bord hat. Traditionell hat Ferrari sehr viel Benzin an Bord und die glauben, mit einer Einstoppstrategie fahren zu können. Ich glaube nicht, dass sie das machen werden, aber ich glaube, dass sie viel Sprit an Bord haben und deswegen ein bisschen langsamer waren."