• 22.07.2007 23:08

  • von Michael Noir Trawniczek

Wurz nach Superleistung mit sich zufrieden

Alexander Wurz fuhr am Nürburgring einen seiner besten Grands Prix und war mit seiner Leistung zufrieden: "Die Punkte heute habe ich mir erfahren"

(Motorsport-Total.com) - Alexander Wurz konnte an diesem verrückten Rennsonntag wieder einmal seine Trümpfe ausspielen - der Niederösterreicher versteht es, sich gerade dann, wenn alles im Chaos zu versinken droht, die Übersicht zu bewahren. Beinahe wäre Wurz wieder auf dem Siegerpodest gestanden.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Routinier Alexander Wurz behielt heute auch im Regen gut die Übersicht

"Es war diesmal noch schwieriger, das Auto auf der Strecke zu halten als die Übersicht zu bewahren", gab Wurz offen zu. Die Ausfallsrate gibt ihm Recht: "In der ersten Runde war es eine gefährliche Entscheidung, noch draußen zu bleiben", analysierte Wurz. "Es war verdammt knapp, ich hatte einen fantastischen Start, war sehr aggressiv in der ersten Runde, aber nach der weiteren Runde im Regen habe ich wieder alles verloren - aber das ist jetzt egal."#w1#

Zumal das Rennen wenig später ohnehin abgebrochen wurde - mit Wurz auf Platz acht. Der Rennabbruch sei richtig gewesen: "Das war mehr Schwimmen als Fahren - ich war froh, dass abgebrochen wurde." Der Neustart trotz Regenprognose musste laut Wurz durchgeführt werden, da es zu diesem Zeitpunkt trocken war. Die Entscheidungen der Rennleitungen seien diesmal "perfekt" gewesen, attestierte der Williams-Pilot.

Von der Strategie her habe man heute richtig gehandelt - und auch über die eigene Leistung kann sich Wurz freuen. Dass er den vierten Platz geerbt habe, wie manche behaupten werden, lässt er nicht gelten: "Du musst im Chaos ein guter Fahrer sein - wenn ich mich verkaufen müsste, würde ich sagen, dass mir meine Erfahrung im Regen geholfen hat, aber man muss natürlich auch Glück haben. Die Punkte heute habe ich mir aber erfahren." Wurz spricht seine Erfahrung an: "Frank (Williams; Anm. d. Red.) hat mich geholt, um das Beste aus Situationen zu machen. Man muss in einem solchen Rennen vorsichtig sein, aber zugleich auch pushen wie crazy."

"Das Team hat mich via Funk angefleht, dass ich ja aufpasse." Alexander Wurz

Dass am Ende noch einmal der Regen kam, hat Wurz "getaugt". Dann witterte er die große Chance, wieder auf das Podest zu fahren, zoomte sich an das Heck von Webber heran: "Champagner schmeckt so gut, deshalb wollte ich unbedingt aufs Podium", scherzte Wurz. "0,2 Sekunden haben gefehlt, Webber ist nervös geworden, ich bin im Regen besser als er, nichtsdestotrotz bin ich froh, gute Punkte für das Team geholt zu haben. Das Team hat mich via Funk angefleht, dass ich ja aufpasse - weil sie gesehen haben, dass ich pushe. Wir mussten ja Punkte gegen Red Bull sammeln, da dort beide Fahrer in den Punkterängen landeten."

Wurz sagte: "Jedes Resultat ist wichtig, was immer das Team entscheidet über meine Zukunft. Wir bräuchten noch ein bis zwei Zehntel, dann wären wir regelmäßig in den Punkten." Jetzt freut er sich auf den Grand Prix von Ungarn, seinen halben Heim-Grand-Prix: "Ungarn wird gut für unser Auto, ich mag die Strecke - und ich hoffe, wieder punkten zu können. Hoffentlich kommen viele Fans aus Österreich nach Budapest, denn das wird dort sicher wieder ein heißes Rennen."