• 21.09.2007 10:14

  • von Fabian Hust

Wurz: "Im Mittelfeld passiert immer etwas"

Der Williams-Pilot über die Fortschritte des Teams, seine eigene Leistung und jene seines Teamkollegen sowie seine Aussichten auf die Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Zehn Runden vor dem Ende des Großen Preises von Belgien musste Alexander Wurz sein Auto mit zu niedrigem Benzindruck abstellen: "Das Problem wurde das Rennen zunehmend größer, und schlussendlich hat mich das Team an die Box gerufen, denn das Problem wurde zu groß, um vernünftig weiterfahren zu können", erklärt der Österreicher in einem Interview mit der Webseite des Teams.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Wurz hat in den Rennen immer viele Zweikämpfe, die ihm Freude bereiten

Trotz dieses Ausfalls kann das Team mit der in dieser Saison gezeigten Zuverlässigkeit zufrieden sein, denn bei den bisher gefahrenen 14 Rennen gab es lediglich drei Ausfälle, die auf mechanische Probleme zurückzuführen waren: "Das Team hat in vielerlei Hinsicht einen sehr großen Schritt nach vorn gemacht, und darauf sollten wir stolz sein", so der 33-Jährige.#w1#

Natürlich sei man erst dann vollständig zufrieden, wenn man die Weltmeisterschaft gewinnt, was dem Rennstall zuletzt vor zehn Jahren zusammen mit Jacques Villeneuve gelang: "Ich denke wirklich, dass dies das Team in Zukunft schaffen kann, aber dieser steile Pass zur Spitze der Startaufstellung erfordert Geduld gemischt mit der gleichen Menge harter Arbeit."

Man habe im Verlauf der Saison die Lücke zu Renault ein wenig schließen können, "Aber um fair zu sein, würde ich sagen, dass ein guter Anteil daran Nicos Leistung auf der Strecke zuzuschreiben ist". Wurz ist sich also nicht zu fein, die Leistungen seines Teamkollegen zu loben: "Er hat in den letzten paar Rennen fantastische Arbeit geleistet."

Natürlich hofft der Rennfahrer aus Waidhofen, dass er sich gegen Ende der Saison in der Gesamtwertung wieder an seinem Teamkollegen vorbei arbeiten kann, der mit 15 WM-Punkten zwei Zähler mehr auf dem Konto hat. Während Rosberg in dieser Saison sechs Mal in die Punkte fahren konnte, gelang dies seinem Teamkollegen nur drei Mal - dafür stand er einmal sogar als Dritter auf dem Podium.

Wurz versichert, dass die Vorzeichen gut stehen, dass man auch in den letzten drei Saisonrennen eine gute Leistung zeigen kann, schließlich werde man das Auto im Gegensatz zu Renault und dem BMW Sauber F1 Team noch weiterentwickeln, die sich bereits auf die kommende Saison konzentrieren.

Dennoch könne er keine Prognose abgeben, wie die Hackordnung zwischen Williams, Renault und Toyota auf den jeweiligen Strecken aussieht, hierfür seit der Unterschied zwischen diesen Teams im Moment zu gering: "Der Kampf ist im Mittelfeld im Moment fantastisch, da passiert immer etwas."

Das Team dürfe sich mit dem Auto bis zum Fallen der Zielflagge beim letzten Rennen nicht zufrieden geben, und müsse es dementsprechend weiter entwickeln. Auch er selbst freut sich zwar über seine 13 eingefahrenen WM-Punkte, aber: "Wenn du im Sport antrittst, dann bist du nie zufrieden, selbst wenn du gewinnst, gibt es immer etwas, das du tun kannst, um dich zu verbessern."

Er sei aus diesem Grund "sehr glücklich" gewesen, beim Großen Preis in Kanada als Dritter auf das Podium zu fahren, aber es habe im Verlauf der Saison auch ein paar Rennen gegeben, über die er nicht glücklich war. Es habe nur "sehr wenige Momente" gegeben, in denen er mit seiner Leistung zufrieden war: "Aber das sind jene Momente, die sich so gut anfühlen, dass sie die ganzen Anstrengungen wert sind."

Was seine eigene Zukunft betrifft, kann er nichts sagen, Teamchef Frank Williams und er haben sich darauf verständigt, nicht darüber zu sprechen: "Wir stehen natürlich im Dialog, aber auf einer sehr vertraulichen Basis, ich möchte aus diesem Grund daran festhalten und das nicht weiter kommentieren. Ich werde darüber reden, wenn es an der Zeit ist, dies zu tun."