• 24.05.2015 08:50

  • von Dominik Sharaf

Wolff über Hamilton-Poker: "Durften ihn nicht vergraulen"

Der Mercedes-Motorsportchef erklärt, warum ein Fahrer beim Schachern um Geld in besserer Position ist als ein Manager und die Sache ein "Eiertanz" war

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Piloten werden flügge, wenn es um das große Geld geht: Nachdem Sebastian Vettel - Zeit seines Lebens ohne Manager im klassischen Sinn in der Motorsport-Welt unterwegs - seinen ersten Ferrari-Vertrag persönlich mit Sergio Marchionne aushandelte, hat auch Lewis Hamilton das Heft selbst in die Hand genommen. Sein neuer Mercedes-Deal ist dank gemunkelter 88 Millionen Euro in drei Jahren ebenfalls kein Grund, kürzer zu treten. Hat der Erfolg der autarken Fahrer etwa System?

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Toto Wolff, Lewis Hamilton, Valtteri Bottas

Toto Wolff und Lewis Hamilton bwegten sich wochenlang auf einem schmalen Grat Zoom

Toto Wolff, der dem Champion in Funktion des Mercedes-Motorsportchefs als Verhandlungspartner gegenübersaß, kann sich das vorstellen. "Es ist für uns viel schwieriger, mit dem Piloten direkt zu verhandeln", erklärt er im Gespräch mit 'Sky' und weist auf die Besonderheit hin, dass es im Falle Hamilton um die Verlängerung eines bestehenden Engagements ging. "Den Manager kann man schnell mal wohin schicken, aber den Fahrer will man immer in guter Position wissen. Ihn will man nicht vergraulen."

Schließlich soll er am darauffolgenden Wochenende seine Leistung bringen und den Erfolg des Teams sichern. Gibt es dicke Luft, leiden wahrscheinlich auch die Vorstellung auf der Strecke. "Es war ein gewisser Eiertanz, aber am Ende hat es hingehauen", pustet Wolff bezüglich der Causa Hamilton durch. Es schwingt etwas Stolz in seiner Stimme mit, wenn er den Briten für sein Können beim Vertragspoker lobt. "Er ist auch in den Verhandlungen knallhart und ein richtig aufgeweckter Junge. Er hat sich die Provision für den Manager erspart. Darauf ist er besonders stolz", bemerkt Wolff schmunzelnd.