Wohl doch kein Haas-Deal: Alfa Romeo vor Abschied in Richtung WEC

Nach dem Ende der Zusammenarbeit mit Sauber wird Alfa Romeo 2024 nicht mehr in der Formel 1 präsent sein - Die Marke peilt einen Wechsel in die WEC an

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich war Alfa Romeo für 2024 mit einer möglichen Zusammenarbeit mit Haas in Verbindung gebracht worden. Nun hat die italienische Marke ein weiteres Engagement in der Formel 1 aber vorerst ausgeschlossen und konzentriert sich nach eigenen Angaben auf einen Wechsel in die Langstrecken-WM WEC.

Titel-Bild zur News: Alfa-Romeo-Flagge

Doch kein Branding bei Haas: Alfa Romeo kehrt der Formel 1 den Rücken Zoom

Das hat der CEO von Alfa Romeo, Jean-Philippe Imparato, gegenüber Motorsport.com erklärt, nachdem der Titelsponsoring-Vertrag mit dem Sauber-Team am vergangenen Wochenende beim Grand Prix von Abu Dhabi nach sechs Jahren endete.

Auf die Frage nach der Situation mit Haas und den Gründen, warum es nicht voranging, sagt Imparato: "Wir waren nicht daran interessiert, eine Copy/Paste-Operation im Stil derjenigen mit Sauber zu machen. Das hätte dazu geführt, dass wir einer derjenigen geworden wären, die Aufkleber auf die Karosserie kleben."

"Es wäre nicht mehr neu gewesen und wir wären nicht Teil einer Geschichte gewesen. Wir haben uns nach etwas anderem umgesehen und sind schnell zu einem Schluss gekommen."

Dabei ging man offenbar nach dem Ausschlussprinzip vor: "Alfa Romeo hat nichts mit der Welt des Rallyesports zu tun. Die Stellantis-Gruppe hat bereits zwei Marken, die in der Formel E engagiert sind, und so hat sich der Fokus auf die WEC verlagert."

Schritt in die WEC noch in der Planung

"Das ist eine Welt, in der Alfa Romeo in der Vergangenheit wunderbare Erfahrungen gemacht hat", sagt Imparato. Zwar sei noch keine endgültige Entscheidung darüber getroffen worden, wie Alfa Romeo den Schritt in die WEC vollziehen wird. Doch das Unternehmen prüfe derzeit die kosteneffizienteste Art und Weise.

"Die Welt der Langstrecken-WM erlebt gerade einen Moment großen Interesses, und wenn es viel Euphorie gibt, wird es schwierig zu verstehen, welches Investitionsniveau notwendig ist, um die höchsten Ziele zu erreichen", erklärt der Alfa-Romeo-CEO.

"Wir haben 2015 gesehen, dass eine unkontrollierte Kosteneskalation letztlich nach hinten losgeht, also haben wir uns etwas Zeit genommen, um zu verstehen, wie das alles ablaufen wird. Ich glaube, es ist richtig, ein klares Bild zu haben und genau zu wissen, was auf einen zukommt, bevor man ein Projekt in Angriff nimmt."

Eine Möglichkeit wäre ein Zusammenschluss mit Peugeot, das auch zur Stellantis-Gruppe gehört. "Das ist natürlich eines der Szenarien, die wir geprüft haben", bestätigt Imparato.


Fotos: F1: Grand Prix von Abu Dhabi (VAE) 2023


Synergien in der Markengruppe nutzen

In dem Zusammenhang betont er: "Es gibt bereits Häuser innerhalb der Stellantis-Gruppe, deren Sportprogramme in engem Kontakt stehen, zum Beispiel DS und Maserati in der Formel E. Wenn wir auf die Rennstrecke zurückkehren, werden wir dies mit der Unterstützung der Motorsportprojekte von Stellantis tun."

"Und da Peugeot bereits in der WEC vertreten ist, ist eine Zusammenarbeit natürlich mehr als möglich. Dann werden die beiden Projekte vielleicht in anderen Aspekten parallele Wege gehen, aber letztendlich gehören wir zur selben Familie."

"Ich möchte jedoch klarstellen, dass wir im Moment noch nichts bestätigen können. Das werden wir, wenn wir die Planung und Bewertung der Investition abgeschlossen haben."

Zusammenarbeit mit sauber war lukrativ

Obwohl Alfa Romeos Formel-1-Sponsoring mit Sauber wegen der Übernahme des Teams durch Audi vorzeitig beendet werden musste, sagt Imparato, dass er die vielen gemeinsamen Jahre nicht bereue, da sich die Investition unglaublich gelohnt habe.

"Ich würde sagen, es war die beste Investition in der Geschichte. Was das Image angeht, haben wir für jeden ausgegebenen Euro 20 zurückbekommen. Natürlich sind wir ein wenig traurig, ein Team zu verlassen, das unsere Marke sechs Jahre lang unterstützt hat und mit dem wir eine außergewöhnliche Beziehung hatten."