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  • 04.04.2010 16:13

  • von Fabian Hust

WM-Leader Ferrari ist unzufrieden

Weil Alonso das ganze Rennen über mit Problemen kämpfte, ausfiel und die Qualifikation ein besseres Ergebnis vereitelte, ist man unglücklich

(Motorsport-Total.com) - Für das Ferrari-Team war es im Vorhinein klar, dass man kein einfaches Rennen erleben wird, schließlich startete man in den Großen Preis von Malaysia lediglich von den Positionen 19 und 21. Im Rennen kämpfte Fernando Alonso mit technischen Problemen, war jedoch auf dem Weg in die Punkte, als ihn ein Motorschaden ereilte. Teamkollege führte Massa beendete das Rennen in Sepang auf Position sieben und übernimmt damit die Führung in der Gesamtwertung.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Fernando Alonso

Fernando Alonso war als Verfolger erst chancenlos, kurz vor Ende kam der Ausfall

"Wenn man alles berücksichtigt, so haben wir in den ersten drei Rennen gute Arbeit geleistet", so Massa. "Dies wird durch die Tatsache bestätigt, dass wir beide Meisterschaften anführen. Es sind jedoch immer noch 16 Rennen zu fahren, und wir wissen, dass es in Bezug auf die Leistung des Autos und den Wunsch, es komplett zuverlässig zu machen, noch viel Raum für Verbesserungen gibt."#w1#

"Bedenkt man, von wo wir gestartet sind, ist der siebten Rang womöglich das Beste, das wir uns erhoffen konnten. Wir versuchten, den Reifenwechsel so sehr wie möglich zu verzögern, auch da es in den vergangenen paar Tagen am Nachmittag immer geregnet hat. Wenn dies heute passiert wäre, so wären wir in der Lage gewesen, jede Chance zu nutzen. Unglücklicherweise kam der Regen dann doch nicht."

"Die weichen Reifen waren schneller aber die Strecke war zu Beginn wohl nicht ausreichend mit Gummi versehen, sodass sie nicht optimal funktionierten. Unsere Strategie war also die Richtige. Wenn wir wie McLaren ein Auto hätten, mit dem das Überholen leicht ist, wäre es vielleicht eine gute Wahl gewesen, auf weichen Reifen zu starten. Dann kommt man leicht an den Leuten vorbei und nach vorn. Aber so wussten wir, dass wir den harten verwenden müssen."

"Das Duell mit Button war sehr komplex. Auf den Geraden konnte er mir immer davon ziehen, aber als er in der ersten Kurve einen Fehler machte, war ich in der Lage, ihm beim Bremsen nahe genug zu kommen, um ihn in der ersten Kurve zu überholen."

"Wenn wir von weiter vorn gestartet wären, wäre vielleicht ein Podium möglich gewesen. Ob der Sieg möglich gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln, denn Red Bull ist heute mehr oder weniger ein Rennen für sich allein gefahren."

"Das heutige Rennen hat bewiesen, dass man in jeder einzelnen Runde um die Meisterschaft kämpfen muss. Wir haben eine Menge Arbeit zu erledigen, wir müssen aus diesem Grund fokussiert bleiben und dürfen unsere Anstrengungen nicht reduzieren. Wir müssen auch in den kommenden Rennen ordentlich Punkte holen, und zwar in jedem Rennen."

"Dies war ein sehr schwieriges Wochenende", so Alonso. "Im gestrigen Qualifying leisteten wir uns einen groben Fehler, und heute im Rennen musste ich mit einem Motorproblem aufgeben. Mein Rennen war von Start an eine Aufholjagd. Ich fand heraus, dass ich vom Start weg ein Problem mit dem Getriebe habe, und ich musste praktisch das gesamte Rennen über ohne Kupplung fahren. Wenn ich es mir positiv anschaue, so hat mich der Motorschadens wenigstens nur zwei Punkte gekostet. Es wäre viel schlimmer gewesen, wenn ich in Führung gelegen wäre."

"Wenn man sich anschaut, was in den Tagen zuvor passiert ist, so machte es Sinn, Regen zu erwarten. Aus diesem Grund gestalteten wir den ersten Abschnitt des Rennens so lange wie möglich, aber unglücklicherweise kam es dann doch nicht so."

"Über den Motorschaden mache ich mir keine Sorgen, da unserer Ingenieure über ausreichend Erfahrung und Fähigkeiten verfügen, um die Situation in den Griff zu bekommen. Wenn man bedenkt, was alles passiert ist, so können wir stolz auf das sein, was wir im Rennen geschafft haben, und wir können mit Zuversicht auf das kommende Rennen blicken, das wir versuchen werden zu gewinnen."

"Es gibt keinen Grund, warum wir über den Ausgang des dritten Rennwochenendes der Saison glücklich sein sollten", so Teamchef Stefano Domenicali. "Wir sind mit völlig anderen Zielen nach Malaysia gekommen, und mit sieben Punkten abzureisen, ist eine Enttäuschung."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Malaysia, Sonntag


"Das heutige Ergebnis ist dem gestrigen Qualifying zuzuschreiben. Wenn man so weit hinten in der Startaufstellung losfährt, ist es schwierig, besser abzuschneiden. Hinzu kommt, dass wir ein paar Probleme mit der Zuverlässigkeit hatten, welche wir uns auf die Brust schreiben müssen. Wenn wir den Titel anstreben wollen, müssen wir das absolut aus der Welt schaffen."

"Fernando fuhr ein unglaubliches Rennen angesichts der Tatsache, dass er von der Runde auf die Startaufstellung an ein Problem hatte, durch die Gänge zu schalten. Unter diesen Bedingungen zu fahren ist beeindruckend, und er war in der Lage, bis zum Ende im Kampf um die Punkte zu bleiben."

"Auch Felipe fuhr ein wirklich großartiges Rennen, besonders im zweiten Teil, und die Führung in der Fahrerwertung ist einfach eine Belohnung für all das, was er während des anfangs der Saison geleistet hat."

"Eine erste Einschätzung nach drei Rennen? Positiv, denn wir führen beide Meisterschaften an und haben gezeigt, dass wir auf höchstem Niveau konkurrenzfähig sind. Wir wissen, wo wir uns verbessern müssen - bei der Leistung und der Zuverlässigkeit -, aber wir können auf ein exzellentes Paket zählen - bestehend aus Auto, Fahrer und Team -, die alle fähig sind, um beide Titel zu kämpfen."

"Ein sehr enttäuschendes Rennen, mehr gibt es dazu nicht zu sagen", so Chefingenieur Chris Dyer. "Wir haben das Potenzial des Autos und beider Fahrer gesehen, besonders in der Schlussphase des Rennens. Es ist eine sehr große Schande, dass wir nicht in der Lage waren, die vollständig zu nutzen, aufgrund des Fehlers, den wir uns im gestrigen Qualifying geleistet haben."

"Wir hatten an Fernandos Auto zwei ernste technische Probleme. Zunächst einmal die Fehlfunktion im Getriebe von Beginn des Rennens an, das ihn durchweg behindert hat, und am Ende der Motorschaden, welcher seinen Ausfall verursacht hat."

"Felipe fuhr ein gutes Rennen und verlässt Malaysia an der Spitze der Klassifikation. Das ist das einzige Positive, das es an einem Wochenende zu bemerken gilt, von dem wir uns definitiv mehr erwartet hatten."