Wirth: "Sind in den Händen unserer Zulieferer"

Der neue Virgin VR-02 hat bereits alle FIA-Crashtests bestanden - Designer Nick Wirth geht von einer signifikanten Leistungssteigerung aus

(Motorsport-Total.com) - Auch der zweite Virgin-Bolide wird vollständig am Computer designt und keine Stunde im Windkanal verbringen. Mittlerweile hat der VR-02 die vorgeschriebenen Crashtests absolviert und liegt im Zeitplan für die Fertigstellung. Der Bolide soll in allen Bereichen einen Fortschritt zum Erstlingswerk darstellen. Speziell mit der Zuverlässigkeit hatte dass Team einige Probleme, weshalb es 2010 nur der letzte Platz in der Konstrukteursweltmeisterschaft geworden ist.

Titel-Bild zur News: Nick Wirth

Nick Wirth konstruiert den Virgin VR-02 komplett mit dem Computer

Es gibt aber weiterhin Unterschiede zu den etablierten Teams. "Zu diesem Zeitpunkt sind wir mit der Entwicklung, unserem Businessplan und unserem Investmentlevel immer noch etwas von den großen Teams entfernt. Wir sind in der Hand unserer Zulieferer, speziell bei den Teilen, die wir nicht in unserem Haus bauen", wird Chefdesigner Nick Wirth von 'Motorsport.com' zitiert. "Wir haben aber zahlreiche externe Partner, die unermüdlich arbeiten, damit wir das Auto fertig stellen können. Die Crashtests wurden alle bestanden und das Getriebe läuft auf dem Prüfstand."

Aerodynamisch ist der neue verstellbare Heckflügel ein kniffliges Bauteil. Wirth ist zuversichtlich, dass sein Team darauf gut reagiert hat und den Flügel mit ihren CFD-Programmen gut in das Gesamtkonzept des Autos integriert hat. "Der bewegliche Heckflügel war definitiv eine interessante Herausforderung. Es ist eine unbekannte Variable auf der Strecke. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir einen guten Job beim neuen Auto gemacht haben."

"Ich sage aber nicht, wir werden keine Probleme haben. Ich glaube, es wird für die Renningenieure und die Fahrer eine größere Herausforderung, denn das neue Reglement hat einen großen Effekt auf die Leistung des Autos auf der Strecke", so Wirth. "Die Art wie man den Heckflügel im Qualifying und im Rennen verwenden darf, ist total unterschiedlich. In den Freien Trainings und in der Qualifikation kann man den Heckflügel auf jeder Geraden flach stellen. Im Rennen ist er auf eine oder zwei Geraden limitiert, weshalb die Getriebeübersetzung interessant werden wird."

Neben der puren Leistungsfähigkeit, müssen die beiden Virgin-Boliden auch die Rennen beenden. "Das Ziel ist ganz klar. Wir wollen das Auto zuverlässig machen. Wir tun alles, damit die Piloten so bald wie möglich das Optimum herausholen können. Wir wollen die beiden Teams schlagen, die mit uns im vergangenen Jahr in die Formel 1 gekommen sind. Wir wollen zu dem Punkt kommen, an dem wir Lotus mit unserer Performance schlagen können. Im Qualifying wollen wir zumindest ein etabliertes Team schlagen."

"Wenn uns das gelingt, dann können wir regelmäßig ins Q2 kommen. Mit unseren beiden Fahrern, speziell mit Timo Glock, können wir dann an unsere ersten WM-Punkte denken. Es gibt aber noch viel Arbeit zu tun, bis wir diesen Punkt erreichen."