"Wirklich schlecht": Sauber nach Qualifying enttäuscht

Nicht die ungewöhnliche Herangehensweise, sondern mangelnder Speed führte zum Q1-Aus von Kamui Kobayashi - Sergio Perez als 14. ebenfalls unzufrieden

(Motorsport-Total.com) - Für das Sauber-Team setzte es im heutigen Qualifying auf dem Nürburgring eine bittere Schlappe: Kamui Kobayashi schied als 18. schon nach den ersten 20 Minuten aus, Sergio Perez erwischte es als 14. dann in Q2. Den Schweizern half nicht einmal ihre etwas ungewöhnliche Herangehensweise an die Session.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Für Kamui Kobayashi war heute schon nach dem ersten Qualifying Endstation

Denn die beiden Boliden wurden in Q1 lange an der Box gehalten, als viele andere schon mit harten Pirelli-Reifen gegen die Stoppuhr fuhren, und gingen selbst erst gegen Ende auf Zeitenjagd, dafür dann direkt mit der weicheren Gummimischung. "Es ist natürlich enttäuschend, in Q1 auszuscheiden", seufzt Kobayashi, dem aber wahrscheinlich auch eine konservativere Herangehensweise nicht viel gebracht hätte, auch wenn ihm nur 0,122 Sekunden auf Rubens Barrichello fehlten.

Ausfall in Q1 nicht nur Pech?

"Es war ein schwieriges Qualifying an einem bislang für uns schwierigen Wochenende", bilanziert der Japaner. "Trotzdem war meine schnellste Runde nicht perfekt. Ich hatte Autos vor mir und hinter mir, aber es ist eben auch eine Tatsache, dass wir hier insgesamt zu langsam sind. Das einzig Gute ist, dass ich jetzt zwei frische Sätze von den weichen Reifen für das Rennen habe. Ich werde alles geben, um mich nach vorne zu arbeiten."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Deutschland


Teamkollege Perez hatte gegen Barrichello in Q2 um 0,133 Sekunden das Nachsehen, auf den erhofften Top-10-Finalplatz fehlte aber fast eine Sekunde. "Unsere Leistungsfähigkeit ist hier insgesamt nicht gut", gesteht sich der Mexikaner ein, "und ich denke, wir haben im Qualifying fast 100 Prozent von dem erreicht, was unter diesen Umständen möglich ist. Wir kommen hier auf dem Nürburgring nicht gut zurecht."

"Meine schnellste Runde war im Grunde in Ordnung - es gibt nichts, worüber ich mich beschweren könnte", gibt Perez zu Protokoll. "Einmal habe ich ein Rad blockiert, aber das ist nicht unser Problem. Vielleicht wäre es ein oder zwei Zehntelsekunden schneller gegangen, mehr aber ganz sicher nicht. Wie dem auch sei: Wir sind da, wo wir sind - und von dort aus werde ich morgen um Punkte kämpfen."

Key zeigt sich selbstkritisch

Sergio Perez

Sergio Perez gewann sein Stallduell, aber mit Platz 14 ist er nicht zufrieden Zoom

Auch die Analyse von Technikchef James Key fällt schonungslos aus: "Das Qualifying war wirklich schlecht", sagt der ehemalige Force-India-Ingenieur. "Nach den Freien Trainings wussten wir, dass es schwer werden würde, es bis in Q3 zu schaffen, aber wir hätten besser sein müssen, als wir waren. Kamui hatte in Q1 unglücklicherweise keine freie Bahn, so konnte er seine Rundenzeit nicht verbessern und schied leider aus."

"Sergio war anfangs gut unterwegs. Seine erste Runde auf frischen Reifen in Q2 sah auch nach einer klaren Steigerung aus, aber dann hatte er im dritten Sektor ein Problem, das seine Rundenzeit ruinierte. Auch er landete etwas weiter hinten, als wir gehofft hatten", bedauert Key und ergänzt: "Das war ein schwaches Qualifying, und jetzt müssen wir uns gut überlegen, wie wir da im Rennen noch etwas draus machen können."