Winkelhock und Sutil von ersten Eindrücken angetan
Nach ihren Tests in Valencia zeigten sich die MF1-Racing-Deutschen Markus Winkelhock und Adrian Sutil recht angetan von ihren Eindrücken
(Motorsport-Total.com) - Weil Teamchef Colin Kolles auf die Idee gekommen ist, zwecks Geldeintreibung den Testfahrerposten bei MF1 Racing nicht nur ein-, sondern gleich mehrfach an Pay-Driver zu verkaufen, bekamen mit Markus Winkelhock und Adrian Sutil zwei junge Deutsche ihre Chance in der Formel 1. Vergangene Woche waren die beiden in Valencia im Testeinsatz - und schlugen sich beachtlich.

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Markus Winkelhock ist der Sohn des verstorbenen Fahrers Manfred Winkelhock
"Ich habe mich sofort wohl im Auto gefühlt. Das war keine große Umstellung", erklärte Winkelhock der Fachzeitschrift 'Motorsport aktuell' über seine erste Ausfahrt mit dem neuen 2,4-Liter-V8-Motor. "Normalerweise denkt man ja, dass ein Auto mit weniger Leistung schwerer zu fahren ist, weil du mehr Schwung mitnehmen musst, aber der hier hat immer noch Leistung genug - das ist keine Krücke!"#w1#
"Die Superlizenz war die Hauptsache bei diesem Test", sprach er die Auflage an, mindestens 300 Kilometer absolvieren zu müssen. "Deswegen musste ich erst mal gucken, dass ich das Ding nicht in die Mauer haue oder ins Kiesbett versenke. Ich musste einen guten Kompromiss zwischen Speed und keinen Dummheiten finden." Aber: "Zum Spazierenfahren bin ich da nicht runtergeflogen", stellte der 25-Jährige klar. "Wenn man nicht am Limit fährt, dann hat das Auto auch kein Unter- oder Übersteuern - und du kannst den Technikern nichts sagen."

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Adrian Sutil wird dieses Jahr im fernen Japan Formelrennen bestreiten Zoom
Es sei in Valencia schon "besser als zuvor in Jerez" gelaufen, fügte er an, aber: "Du fährst was-weiß-ich-wie-viele Kilometer mit alten Reifen, bist dabei in einer Kurve am Limit. Dann kriegst du neue Reifen - und merkst von der Rückmeldung des Autos schon beim Reinfahren in dieselbe Kurve, dass da noch mehr gegangen wäre", so der Sohn des 1985 verstorbenen Ex-Formel-1-Piloten Manfred Winkelhock.
Landsmann Sutil war vor dem Test "ein bisschen aufgeregt, aber nicht so stark, wie ich gedacht hatte", gab der Deutsche zu Protokoll. "Dadurch, dass ich bereits A1-Grand-Prix fuhr und auch einen GP2-Test in Le Castellet absolvierte, fühlte ich mich gut auf die Formel 1 vorbereitet." Viel spannender sei die Vertragsunterzeichnung gewesen: "Da habe ich mich so gefreut, da war so eine innere Befriedigung da, dass ich mein großes Ziel zwar noch nicht erreicht, aber doch schon einen großen Schritt dahin gemacht habe", sagte er.
Übrigens wird Sutil 2006 nicht die GP2-Serie bestreiten, sondern die Formel Nippon in Japan: "Wenn man mit einem schlechten GP2-Team im Mittelfeld herumgurkt, verliert man Jahre", erklärte er diese Entscheidung. "Ich werde sehr viel pendeln. Toyota stellt mir in Fuji eine Wohnung zur Verfügung. Ich bin seit Montag zwei Monate dort, denn ich habe zunächst mal viele Formel-3-Tests."

