• 14.11.2010 23:29

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Williams will es Red Bull nachmachen

Patrick Head ist mit der Saison 2010 nicht zufrieden und möchte sich in den nächsten Jahren ein Beispiel an Red Bull nehmen

(Motorsport-Total.com) - Mit 29:26 Punkten lag Red Bull Ende 2008 nur hauchdünn für Williams auf dem siebten Platz der Konstrukteurs-WM, doch während es bei Red Bull von da an steil bergauf ging, stagnierte Williams. Teilhaber Patrick Head will aber eines Tages wieder ganz vorne mitmischen und zieht daher nach Platz sechs in der zurückliegenden Saison ein sehr offenes Fazit.

Titel-Bild zur News: Patrick Head und Christian Horner

Patrick Head im Gespräch mit Weltmeister-Teamchef Christian Horner

"Wir hatten eine schlechte erste Saisonhälfte und waren in der zweiten ein bisschen stärker. Es gibt aber keinen Grund, mit uns zufrieden zu sein", meint der Brite selbstkritisch. Interessant: Williams feierte die größten Erfolge in der Formel 1 in den 1990er-Jahren mit Adrian Newey, also jenem Stardesigner, der nun Red Bull zu beiden WM-Titeln geführt hat. Newey ist aber nicht das einzige Unterscheidungskriterium.

"2008 waren Red Bull und wir noch sehr nahe beisammen, aber sie haben die Änderungen vorgenommen, die ihnen diesen heutigen Erfolg ermöglicht haben", analysiert Head. "Dass wir so oft den Motor gewechselt haben, war nicht hilfreich, aber ich hoffe, dass wir diesbezüglich in den nächsten Jahren Stabilität haben werden. Es ist eine Herausforderung, ihnen zu folgen, aber ich schaue eigentlich nicht zurück."

¿pbvin|512|3263||0|1pb¿Im heutigen Rennen in Abu Dhabi ging es für Williams vor allem darum, den sechsten Platz in der Konstrukteurs-WM gegen Force India abzusichern. Das gelang auch, aber ein gutes Einzelergebnis wurde verschenkt, als Rubens Barrichello während der Safety-Car-Phase wider besseres Wissen nicht an die Box geholt wurde. Der Brasilianer hätte ähnlich wie Nico Rosberg früh auf harte Reifen wechseln und davon profitieren können.

"Uns war schon klar, dass sich das als Vorteil herausstellen kann, aber Rubens lag zu dem Zeitpunkt vor Sutil", gesteht Head, dass man vor allem die WM-Situation im Kopf hatte. "Wenn wir ihn an die Box geholt hätten, wäre er weit zurückgefallen und niemand hätte mehr vorhersagen können, wie es dann weitergeht. Und Nico (Hülkenberg; Anm. d. Red.) war auf den härteren Reifen. Die Option, so früh schon auf die weichen zu wechseln, bestand aber nicht."


Fotos: Williams, Großer Preis von Abu Dhabi, Sonntag


"Ja, wir hätten das Rennen gerne weiter vorne beendet, aber unterm Strich war unser wichtigstes Ziel, Force India in Schach zu halten", so Head. Das gelang dann auch: Weder Barrichello noch Sutil kamen heute in die Punkte, sodass Williams das Duell mit einem Punkt Vorsprung gewann - ein Punkt, der Gold wert ist, denn Platz sechs bedeutet eine höhere Einnahmenbeteiligung als Platz sieben. Geschätzte Differenz: drei bis vier Millionen Euro.