• 08.12.2008 17:08

  • von Pete Fink

Williams will drei Autos pro Team

Williams-Geschäftsführer Adam Parr hat seine eigenen Ideen, wie ein befürchtetes Autosterben in der Formel 1 verhindert werden könnte

(Motorsport-Total.com) - Die Haltung von Williams im Dauerstreit um die Kundenchassis ist hinlänglich bekannt: Williams versteht sich als klassische Konstrukteursschmiede und lehnt in diesem Selbstverständnis jegliche Kundenautos in der Formel 1 strikt ab.

Titel-Bild zur News: Adam Parr

Williams-Geschäftsführer Adam Parr hat nichts gegen drei Autos pro Team

Dieses Selbstverständnis wird auch in den aktuellen Krisenzeiten nicht aufgeweicht werden, wie Williams-Geschäftsführer Adam Parr unterstrich. Der Hintergrund: In der Formel 1 droht ein massiver Rückgang der Autos, denn sollte das Honda-Team nicht durch einen Privatmann gerettet werden, stünden in Melbourne maximal 18 Fahrzeuge in der Startaufstellung.#w1#

Zu Saisonbeginn 2008 waren es noch 22 Formel-1-Renner. Aber nach Super Aguri und Honda sind derzeit vier von ehemals sechs Japanern Historie und zur Stunde kann niemand ausschließen, ob sich noch der eine oder andere Konzern bis Australien zu einem ähnlichen Entschluss durchringen wird.

Ohne Namen zu nennen - viele Gerüchte drehen sich um Renault - befürchtet Parr noch einen weiteren Ausstieg, was für den 29. März 2009 einen Grid von nur noch 16 Autos bedeuten würde. Seine Gegenrechnung zum Autosterben ist eine ganz einfache, aber nicht brandneue: Drei Fahrzeuge pro Team.

Lieber gegen echte Konstrukteure kämpfen

Nico Rosberg Timo Glock

Williams-Pilot Nico Rosberg soll sich nicht mit Kundenautos herumärgern Zoom

"Es wäre die Aufgabe der Teams, in diesem Fall drei Autos in die Startaufstellung zu bringen", forderte Parr gegenüber 'Reuters'. "Wenn wir acht Team mit je drei Autos hätten, dann würde das 24 Fahrzeuge machen. Das wären drei mehr als wir in diesem Jahr gesehen haben. Und selbst wenn noch ein Team dicht machen würde, dann wären es noch immer 21 Autos."

Parrs Meinung ist klar: "Es ist viel besser sieben oder acht Konstrukteure zu habe, als sieben oder acht Konstrukteure und drei oder vier Kundenteams." Denn Williams würde sich "viel lieber auf Augenhöhe mit den Konstrukteuren bewegen, anstatt uns mit Kundenteams herumärgern zu müssen."

Dabei ist in Parrs Augen auch eine zu befürchtende Konzentration auf Ferrari und McLaren kein Hindernis, denn bei drei Autos pro Team könnten die ersten sechs Plätze Rot und Silber sein. Sein Argument: "Wenn man von vollen Kundenteams spricht, dann hat man sowieso vier McLaren oder vier Ferrari. Was bitte soll das helfen?"