• 30.07.2006 17:28

Williams: Webber unbelohnter Held

Im schlimmsten Fall wäre Mark Webber guter Fünfter geworden, doch acht Runden vor Schluss fiel er aus - Nico Rosberg mit Unfall in erster Runde

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber war auf dem sicheren Weg zu guten Punkten, doch acht Runden vor dem Ende rollte er mit Motorschaden auf Rang fünf liegend aus. Dass sich Williams endlich einmal wieder stark präsentieren konnte, tröstete ihn dabei nur wenig. Nico Rosberg unterdessen hatte gar keine Chance, beim Heimrennen zu glänzen. Schon in der ersten Runde verunfallte er und musste das Rennen aufgeben.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello Mark Webber

Mark Webber kämpfte zu Rennbeginn beherzt mit Rubens Barrichello

"Es war ein viel versprechendes Rennen, aber ein enttäuschendes Ende", so Webber. "Ich hatte einen wirklich guten Start und kam vom elften auch den sechsten Rang vor. Der Stint verlief gut. Ich hatte einen schönen Kampf mit Rubens, der mich letztlich überholte. Aber ich wusste, dass er leichter war und vor mit stoppen musste."#w1#

"Nach dem ersten Stopp überholte ich Fisichella auf der Strecke und war bis zum zweiten Stopp am Limit unterwegs. Von da an ging alles schief - ich verlor ein wenig Balance am Auto und plötzlich verlor der Motor an Leistung. Wir hatten wohl ein Wasserleck, was für den Motor natürlich das Aus bedeutete. Acht Runden vor Schluss war dann alles vorbei."

Rosberg kannte die Unfallursache nicht, schloss aber einen eigenen Fehler nicht aus. "Es war wirklich schade, am Rennen nicht voll teilnehmen zu können, denn es hätte viel Spaß gemacht, heute vor heimischem Publikum zu fahren", erklärte er. "Das Auto war die meiste Zeit des Wochenendes gut und ich wollte mich so schnell es ging nach vorn arbeiten."

"Im 'Motodrom' habe ich dann das Heck aus der Kontrolle verloren, aber das hat sich nicht angekündigt", so Rosberg weiter. "Vielleicht habe ich zu viel gewollt, denn ich wollte aus der ersten Runde möglichst viel herausholen. Mark hatte heute ein tolles Rennen und hätte Punkte verdient gehabt. Aber auch wenn wir nichts in den Händen halten, haben wir bei der Pace zumindest die Kurve gekriegt. Ich werde das Rennen heute so schnell es geht hinter mir lassen."

Auch der Technische Direktor Sam Michael versuchte, die positiven Erkenntnisse herauszustellen. "Bei unserer Pace haben wir klare Fortschritte erzielt, obschon unsere heutige Zuverlässigkeit natürlich sehr enttäuschend war", so der Australier. "Mark zeigte eine tolle Fahrt und wir wussten, dass unsere Reifen im Rennen besser sein würden als im Qualifying. Aber leider brach ein Wasserschlauch zwischen Motor und Kühler, so dass wir Kühlwasser verloren. Nach Marks zweitem Stopp sahen wir das Problem, daher konnte er auch Räikkönen nicht aufhalten. Aber im schlimmsten Fall wäre er heute Fünfter geworden. Es ist auch schade, dass Nico schon in der ersten Runde ausfiel."

"Es ist sehr enttäuschend, aus diesem Rennen auszuscheiden, denn Mark fuhr sehr stark", so Chris Jilbert, leitender Ingenieur bei Cosworth. "Der Motor lief am gesamten Wochenende perfekt, wir drehten die Leistung etwas nach oben, um die Position halten zu können. Leider wurde offenbar ein Kühlschlauch beschädigt, wodurch viel Kühlwasser austrat. Wir haben es riskiert, so lange es geht zu fahren, aber letztlich wurde der Motor zu heiß. Wir waren gezwungen aufzugeben."