• 02.04.2006 09:26

Williams vergibt tolle Chance

Mark Webbers Strategie mit viel Benzin schien aufzugehen, doch in Führung liegend schied er aus - Nico Rosberg schon nach einer Runde draußen

(Motorsport-Total.com) - Zumindest die Chance auf einen Podestplatz war für Mark Webber bei seinem Heim-Grand-Prix in Melbourne gegeben. Doch der Australier schied in Führung liegend - wenn auch mit einem Boxenstopp weniger - aus. Fernando Alonso hätte er vielleicht nicht mehr angreifen können, doch ein Podestplatz war allemal drin. Nico Rosberg wiederum konnte schon nach einer Runde einpacken. In der ersten Runde von Felipe Massa getroffen gab er ohne Heckflügel auf.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa Nico Rosberg

Felipe Massa "rasierte" den Heckflügel von Nico Rosbergs Auto ab

"Wir wissen noch nicht genau, was passiert ist, es war aber wohl irgendetwas mit dem Getriebe", so ein tief enttäuschter Mark Webber. "Das ist unheimlich schade, denn wir hatten eine großartige Strategie, ich war sehr, sehr schwer unterwegs - ich hätte noch viele Runden fahren können. Auch wenn es schwer gewesen wäre, vor Fernando (Alonso) und Kimi (Räikkönen) an der Spitze zu bleiben, so hätten wie die anderen, wie Button und Ralf Schumacher, im Kampf um den Podestplatz in Schach halten können."#w1#

"Aber das gelingt nur, wenn man es bis in das Ziel schafft. Das Ergebnis ist für mich wirklich enttäuschend, auch für das Team, aber wir sitzen im gleichen Boot. Das Team und Bridgestone haben bezüglich des Autos einen tollen Job gemacht, wir haben die Pace, aber nun müssen wir an der Zuverlässigkeit arbeiten."

Rosberg wiederum kam gar nicht erst in eine gute Ausgangslage. "Der Start bis hin zur ersten Kurve verlief gut, aber dann gerieten Massa und Klien aneinander und ich sah in den Rückspiegeln, dass Massa quer stehend in mich hinein rutschte", so der Deutsche. "Ich dachte mir nur 'bitte nicht', denn ich konnte nicht ausweichen."

"Mein Heckflügel wurde weggerissen und meine Kühler waren zu stark zerstört, um weitermachen zu können", so Rosberg weiter. "Das war Pech, denn ich war mit viel Benzin in einer guten Position. Wenn man bedenkt, wie viele Leute ausgefallen oder nach hinten gefallen sind, so begann ich schon darüber nachzudenken, wo ich gelandet wäre. Ich hätte einige Punkte holen können. Aber ich freue ich auf Imola, auf eine Strecke, die ich endlich einmal kenne."

Auch für Sam Michael, Williams' Technischer Direktor, war der Rennausgang enttäuschend. "Nicos Rennen war schon nach einer Kurve vorbei, als er von hinten getroffen wurde", erklärte er. "Bei Mark freuten wir uns auf ein starkes Rennen, er konnte lange draußen bleiben und hatte noch viel mehr Benzin an Bord, aber im Antriebsstrang ging etwas kaputt - was genau, wissen wir noch nicht, ehe wir das Auto untersucht haben. Bridgestone brachte einen guten Reifen hierher, es ist schade, dass wir nicht das Beste daraus machen konnten. Nun müssen wir an unserer Zuverlässigkeit arbeiten."

Immerhin blieb man von Motorenproblemen verschont. "Für das Team war es natürlich nicht das beste Ergebnis, aber wir kämpfen weiter", so Cosworth' Chefingenieur Sean O'Mahony. "Nach dem Startabbruch sorgten wir uns um die Motortemperaturen, aber beide Fahrer nutzten die Triebwerke auf eine vernünftige Art. Es war schön, ein Cosworth-befeuertes Auto in Führung zu sehen. Wenn unser Pech nachlässt, können wir vielleicht auch einmal die Früchte ernten. Mit dem Motor gab es keine Probleme, aber wir müssen sie genau untersuchen."