• 02.04.2006 09:38

Heidfeld: "Bei Montoya war es jenseits von Gut und Böse"

Der BMW Sauber F1 Team-Pilot im ausführlichen Interview über sein tolles Rennen, das starke BMW Sauber F1 Team und die Aussicht auf Imola

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Zwei BMW-Sauber in den Punkten, bist du damit zufrieden?"
Nick Heidfeld: "Ja, es ist fantastisch, mit beiden Autos Punkte zu holen, vor allem wenn man auf Jacques schaut, der als 19. ins Rennen gegangen ist. Ich muss sagen, dass das Team bei den Boxenstopps fantastische Arbeit geleistet hat, ich konnte dort Positionen gewinnen."

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher Nick Heidfeld

Nick Heidfeld vor Michael Schumacher - das war die Wahrheit

"Wir müssen noch an der Temperatur in den vorderen Reifen arbeiten, dies ist auch der Grund, warum ich nach dem letzten Safety Car innerhalb von wenigen Runden zehn Sekunden verlor."#w1#

"Ich denke, dass wir über die Positionen vier und sechs sehr glücklich sein sollten. Man muss vor allem schauen, welche Autos wir hinter uns gelassen haben. Natürlich sind auch ein paar Autos ausgefallen, aber die meisten waren beim Ausfall nicht vor uns."

"Montoya hat mich zum Beispiel unter Safety-Car-Bedingungen überholt, der Michael war sowieso hinter mir, Button war hinter mir, ein Renault. Wir waren schon zuvor im Verlauf des Wochenendes schnell gewesen, dass wir diesen Speed jedoch im Rennen halten können, hätte ich nicht gedacht. Mehr kann man mit Sicherheit nicht erwarten."

Frage: "Ist das BMW Sauber F1 Team schon so stark, oder hatte dies mit dem doch sehr speziellen Bedingungen diesem Rennen zu tun?"
Heidfeld: "Ich kann mir schon vorstellen, das Bridgestone bei den kommenden Rennen etwas aufholen wird, denn sie sind derzeit schon im Nachteil. Diesbezüglich hat Michelin gute Arbeit verrichtet."

"Eine Ausnahme stellten heute Bridgestone-Team Toyota dar, diese hatten eine spezielle Mischung, diese hat ganz offensichtlich funktioniert. Aber es war mit Sicherheit kein Glück, denn die meisten Autos, die ausgefallen sind, lagen sowieso hinter mir."

Frage: "Im Rennen warst du ja eine Zeit lang sogar Zweiter. Das muss wohl wie ein Traum gewesen sein..."
Heidfeld: "Nein, das ist nicht wie ein Traum. Du musst im Auto immer hoch konzentriert bleiben und dich auf das Rennen konzentrieren. Kimi Räikkönen konnte mich ja leider dann beim Neustart packen, sie können wohl ihre Reifen wieder besser auf Temperaturen bekommen."

Frage: "Für dich muss dieses Ergebnis ja eine Genugtuung sein..."
Heidfeld: "Ja, ich bin wirklich glücklich nach den ganzen Problemen, die ich in den ersten beiden Rennen hatte. Es war heute natürlich dort draußen ziemlich schwierig mit den vielen Safety-Car-Phasen, ein paar Unfällen und den vielen Leuten, die abflogen und überall herumrutschten."

Frage: "Wie schwierig ist es, die Konzentration zu behalten, wenn so viel passiert?"
Heidfeld: "Es ist nicht schwierig, die Konzentration zu behalten, aber wie man sicherlich gesehen hat, blockieren die Leute während den Safety-Car-Phasen wie verrückt die Reifen, da wir Probleme haben, die Temperatur in den Reifen zu halten. Scheinbar haben wir mit unserem Auto ein paar Probleme mehr. Aus diesem Grund verschwanden auch die Autos vor wer nach dem Neustart innerhalb von wenigen Runden."

Frage: "Wie bekommt man als Fahrer ein solch kurioses Rennen überhaupt mit?"
Heidfeld: "Es ist schon speziell, wenn man das Safety Car so oft auf der Strecke hat. Man darf sich davon einfach nicht ablenken lassen."

Frage: "Wie sieht es aus für Imola?"
Heidfeld: "Wir werden bis dahin ein neues Aerodynamik-Paket bekommen. Die Frage ist natürlich, was die anderen machen werden. Logischerweise ist es so, dass dort viele Teams Neuerungen haben werden."

"Aber mit unserer momentanen Situation müssen wir mehr als zufrieden sein. Wir sind ein neues Team, haben beide Autos in den Punkten und konnten einen vernünftigen, oder sogar einen guten Speed zeigen. Das Wichtigste ist nun für uns, das zu halten oder sogar noch zu steigern."

Frage: "Du hast gesagt, das Montoya unter dem Safety Car überholt hat, wie war das denn war Ralf?"
Heidfeld: "Bei Ralf war es knapp, dazu möchte ich jetzt nicht sagen, das muss man sich vielleicht auf dem Bildschirm anschauen. Das war vielleicht auch unter Gelb, bei Montoya war es jedoch jenseits von Gut und Böse."

Frage: "Du wirkt sehr cool, du müsstest doch jetzt eigentlich sehr glücklich sein?"
Heidfeld: "Ja, ich bin sehr glücklich, aber auf der anderen Seite wissen wir um unser Problem mit den Reifen, dass wir diese vorne nicht auf Temperatur bekommen. Das hat uns heute ein bisschen was gekostet."

Frage: "Wie viel Genugtuung ist da dabei, es allen wieder einmal gezeigt zu haben?"
Heidfeld: "Es ist schon Genugtuung dabei, aber man schaut eigentlich immer nach vorn. Ich bin mit unserer Leistung im Moment sehr zufrieden, wir wollen in ein paar Jahren an die Spitze und das sieht im Moment ganz gut aus. Wir machen die richtigen Schritte und müssen jetzt weiterhin hart arbeiten."