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  • 19.01.2009 14:09

Williams und Renault: Ab auf die Piste

Viele Neuwagen in Portimão: Nico Hülkenberg absolviert Jungfernfahrt im neuen Williams FW31, Nelson Piquet im Renault R29

(Motorsport-Total.com/sid) - Ein paar Fotos und dann ganz schnell auf die Piste: Nach diesem Motto haben Williams und Renault am Montag auf der neuen Algarve-Rennstrecke in Portimão ihre Formel-1-Boliden für die Saison 2009 vorgestellt. Beide Teams verzichteten auf eine eigene Präsentation und zeigten ihre neuen Autos im Rahmen eines normalen Testtages.

Titel-Bild zur News:

Nico Hülkenberg flog am Mittag im neuen FW31 von der regennassen Piste

Bei Williams absolvierte Testfahrer Nico Hülkenberg aus Emmerich die Jungfernfahrt des FW31. Der 21-Jährige durfte am Montagmorgen beim ersten offiziellen Fototermin zunächst den neuen Dienstwagen von Nico Rosberg (Wiesbaden) und Kazui Nakajima (Japan) den Medien präsentieren und rollte dann um 10:35 Uhr erstmals auf die feuchte Strecke.#w1#

Grosjean als neuer Renault-Ersatzpilot

Bei Renault ließ der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso (Spanien) dem Brasilianer Nelson Piquet junior, der nach einer durchwachsenen Debüt-Saison etwas überraschend sein Cockpit behalten durfte, den Vortritt bei der ersten Ausfahrt mit dem R29. Zuvor hatten sie gemeinsam vor den Augen von Teamchef Flavio Briatore ein weißes Tuch von ihrem neuen Dienstwagen gezogen. Als Test- und Ersatzfahrer steht ihnen in der Saison 2009 der Franzose Romain Grosjean zur Seite, neuer Motorenchef ist Remi Taffin.

Renault und Williams sind die Teams Nummer vier und fünf, die ihre Autos für 2009 vorgestellt haben. In der vorigen Woche hatten Ferrari und Toyota exklusiv im Internet sowie McLaren-Mercedes ihre neuen Boliden enthüllt. BMW-Sauber schickt den F1.09 erstmals am Dienstag in Valencia auf die Strecke, Sebastian Vettel bekommt seinen neuen Red Bull am 9. Februar. Die Saison beginnt am 29. März in Melbourne.

Nelson Piquet musste den neuen Renault R29 im portugiesischen Regen bewegen Zoom

Williams-Stammpilot Rosberg, der mit Rang zwei in Singapur im vorigen Jahr sein bislang bestes Resultat in der Königsklasse erreicht hatte, wird erst am Dienstag und Mittwoch seine ersten Runden mit dem neuen Auto des einstigen Weltmeisterteams drehen, Nakajima übernimmt die Testarbeit am Donnerstag. Vorerst ist der FW31 noch mit einer dunkelblauen Übergangslackierung unterwegs, erst Ende Februar stellt das Team die offiziellen Farben vor.

Williams zunächst ohne KERS unterwegs

Williams hatte sich im vorigen Jahr schon frühzeitig auf die Entwicklung des neuen Autos konzentriert, an dem insgesamt bereits seit 14 Monaten gearbeitet wird. Technisch schlagen die Briten einen anderen Weg ein als die Konkurrenz. Als einziges Team setzen sie bei dem neuen Energierückgewinnungssystem KERS nicht auf eine Batterie zur Speicherung sondern auf eine mechanische Schwungscheibe, die aber am Montag noch nicht mit an Bord war.

Rosberg hofft, dass sein Rennstall die weitreichenden Regeländerungen im Bereich Aerodynamik und die Rückkehr zu profillosen Slick-Reifen besser umsetzt als die Konkurrenz. "Jeder fängt wieder bei null an, und ich hoffe, dass die Leute bei Williams daraus einen Vorteil ziehen können", sagte der 23-Jährige unlängst in einem Interview: "Ich frage nicht nach einem Weltmeister-Auto, nur nach einem, mit dem ich konstant in die Punkteränge fahren kann. Ein paar Podiumsplatzierungen wären das i-Tüpfelchen."


Fotos: Testfahrten in Portimão, Montag


Die peilt auch Alonso wieder an, nachdem der Spanier Renault mit seinen Siegen in Singapur und Japan in die Erfolgsspur zurückgeführt hatte. Renault hofft unter anderem deshalb auf eine Fortsetzung des Aufschwungs, da das Team mit Erlaubnis des Automobil-Weltverbandes FIA Anpassungsarbeiten am eigentlich laut Reglement "eingefrorenen" Motor vornehmen durfte. Am Mittwoch steigt Alonso erstmals ins Cockpit des neuen Autos.