• 04.09.2006 16:52

Williams: Schwieriges Rennen bei guter Stimmung?

Am kommenden Wochenende beim Rennen in Monza will Williams wettbewerbsfähig sein, obwohl die Beteiligten sich mit Prognosen zurückhalten

(Motorsport-Total.com) - Mit Blick auf das anstehende Rennen in Monza, Italien, zeigt sich bei WilliamsF1 eine eher verhaltene Stimmung. So will Mark Webber "eines Tages" in Monza das Podium erklimmen und Simon Corbyn vom Motorenlieferanten Cosworth verspricht, dass die Motoren für den größten Teil des Rennens unter Hochleistung laufen können.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber hofft darauf, in Monza Zähler zu holen

Mark Webber erörtert, dass Monza sich von allen anderen Kursen, die im Fortgang des Formel-1-Kalenders befahren werden, unterscheide. "Es ist eine Strecke mit hohen Spitzengeschwindigkeiten. Auf der Geraden erreichen wir Geschwindigkeiten von bis zu 340 km/h, also muss die Flügeleinstellung für dieses Rennen eine vollkommen andere sein. Wir brauchen auch ein gutes Setup, um sauber durch die Schikanen zu kommen, da wir die Kerbs sehr hart treffen."#w1#

Webber: Nicht der sicherste Kurs der Welt

"Monza ist nicht der sicherste Kurs der Welt, wir müssen also mit den Organisatoren zusammenarbeiten und einen Weg finden, um die Strecke sicherer zu machen. Ich bin hier schon ein paar Mal in die Punkte gefahren, aber auf dem Podium war ich noch nie, also hoffe ich, das eines Tages zu schaffen. Wir können in Monza wahrscheinlich ein vernünftiges Rennen abliefern. An der Spitze des Feldes herrscht im Moment harter Wettbewerb, aber ich hoffe, dass wir in den letzten Rennen noch vorn mitfahren und ein paar Zähler holen können", erklärt der Australier, der im vergangenen Rennen in der Türkei Zehnter wurde.

Sein Kollege Nico Rosberg unterstreicht, das Monza auch in seinen Augen eine besondere Strecke sei. "Ich denke, sie ist einer der ältesten Kurse im Rennkalender. Deshalb ist der Ort sehr geschichtsträchtig. Monza ist auch ein sehr aufregender Kurs, da er sich stark von den anderen Strecken, auf denen wir fahren, unterscheidet. Es gibt viele Geraden, so dass man den gesamten Abtrieb wegnehmen muss. Das heißt natürlich, dass sich der Grip verringert und so das Fahren schwieriger wird. Von der Piste abgesehen ist dieser Grand Prix immer ein sehr schöner, weil die italienischen Fans sich so sehr für Ferrari ins Zeug legen. Sie unterstützen aber auch den Motorsport im Allgemeinen, was diesem Rennen eine ganz eigene Atmosphäre verleiht."

Teams werden Ein-Stopp-Strategie bevorzugen

Sam Michael, Technischer Direktor bei Williams, ergänzt: "Monza als einzigartiger Kurs, der durch lange Geraden, langsame Schikanen und vier wichtige Kurven charakterisiert wird, verlangt ein vollkommen anderes Setup als andere Rennen. Die Aerodynamik muss auf geringen Abtrieb eingestellt werden. Das wird hauptsächlich durch spezielle Front- und Heckflügel erreicht, die in den mittelschnellen Kurven eine gute Balance und Stabilität auf den Kerbs bewirken. Die Geschwindigkeiten, die die höchsten des ganzen Jahres sind, machen den Motor zum kritischen Punkt."

"Aber auch die Beständigkeit der Bremsen spielt auf dem zweitanspruchsvollsten Kurs nach Montréal eine Rolle. Auf Grund der langen Boxengasse und der geringen Reifenabnutzung auf der Strecke werden die meisten Teams eine Ein-Stopp-Strategie bevorzugen. Bei den Testfahrten der vergangenen Woche haben wir am Aerodynamik-Paket und an der Reifenauswahl gearbeitet, um uns für das Rennen in die bestmögliche Position zu bringen", so Michael.

Corbyn: Cosworth hat hart gearbeitet

"Was die Motoren betrifft, ist Monza der anspruchsvollste Kurs in der Formel 1", schildert Simon Corbyn, Chefingenieur von Cosworth. Der Motorenhersteller nutze Monza für gewöhnlich als Richtmaß für Haltbarkeitstests. "Letzte Woche, bei unseren Tests mit WilliamsF1, haben wir die Evaluierung der jüngsten Serie-6-Motoren abgeschlossen, die nun sowohl Mark als auch Nico zur Verfügung stehen."

"Die Motoren werden deshalb unter voller Last laufen können und die Drehzahlbegrenzung von 20.000 U/Min in allen wichtigen Runden der Qualifyings und im Großteil Rennens auskosten können. Cosworth hat hart gearbeitet, um die bestmögliche Motorenspezifikation für das kommende Rennen zu finden und um für den Motoren-Homologationszeitpunkt der FIA bereit zu sein", erörtert Corbyn.