• 07.02.2012 21:29

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Williams: Nur 25 Runden für Maldonado in Jerez

Getriebeprobleme machen Williams beim Debüt des FW34 zu schaffen: Pastor Maldonado dreht in Jerez nur 25 Runden, aber "das Auto fühlt sich gut an"

(Motorsport-Total.com) - Die Jungfernfahrt des neuen Williams FW34 stand unter keinem guten Stern. Der Rennwagen des britischen Traditionsteams brachte es bei seinem Testdebüt lediglich auf 25 Runden und wurde dann für den Rest des Tages in der Box abgestellt. Das Getriebe im Heck des Fahrzeugs spielte nicht mit - und degradierte Pastor Maldonado zum Zuschauer. Überzeugend war dieser Auftritt sicher nicht.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Bild mit Seltenheitswert: Viel fahren konnte Pastor Maldonado am Dienstag nicht...

Ein Blick in die Statistiken des ersten Testtags verrät: Williams legte nur knapp 110 Kilometer zurück und damit rund ein Drittel einer Formel-1-Renndistanz. Zum Vergleich: Sauber spulte mit dem C31 satte 460 Kilometer ab. Wenig erfreulich auch die Platzierung von Maldonado im Tagesklassement: In 1:23.371 Minuten wurde der Venezolaner beim Testauftakt in Jerez nur auf Position elf geführt.

Angesichts der geringen Streckenzeit Maldonados ist dies allerdings noch mit Vorsicht zu genießen - die technischen Schwierigkeiten machten einen geordneten Testbetrieb bei Williams unmöglich. Auch deshalb übt sich Maldonado erst einmal noch in Zurückhaltung: "Es ist viel zu früh, um irgendwelche Vorhersagen zu treffen", meint der 26-Jährige und fügt rasch hinzu: "Das Auto fühlt sich gut an."

Ein holpriger Auftakt für das Traditionsteam

Es sei schön, "wieder beim Team zu sein", betont Maldonado. Dass er die Ehre gehabt habe, dem neuen FW34 dessen erste Kilometer zu verpassen, freue ihn besonders. "Am Morgen funktionierten alle Systeme ganz einwandfrei. Mir gefällt auch das Gefühl, das mir der neue Renault-Motor vermittelt", sagt Maldonado. "Wir geben jedenfalls alles, um das Fahrzeug besser zu verstehen."

"Leider hatten ein paar Kinderkrankheiten zur Folge, dass wir vorzeitig aufhören mussten." Mark Gillan

Besonderes Augenmerk legt die Williams-Crew dabei - wie von Maldonado bereits angesprochen - auf das Triebwerk im Heck des neuen Rennwagens. "Wenn dieses Element neu hinzukommt, musst du dir natürlich deutlich mehr Dinge anschauen als sonst. Wir ließen es daher langsam angehen und absolvierten erst einmal ein paar kurze Ausfahrten", erläutert Mark Gillan, Chefingenieur bei Williams.


Fotos: Williams, Testfahrten in Jerez


"Am Dienstag ging es für uns darum, eine Reihe von Checks durchzuführen", fährt der Brite fort. Wichtige Themen seien neben dem Motor vor allem dessen Installation, die Aerodynamik, die Kühlung und auch das KER-System gewesen. "Wir hatten also einiges zu tun", meint Gillan und merkt an: "Leider hatten ein paar Kinderkrankheiten zur Folge, dass wir vorzeitig aufhören mussten."

Ab sofort stehen Longruns auf dem Programm

"Wir forschen derzeit noch nach den Ursachen dafür. Wir haben uns fest vorgenommen, diese Dinge bis zum Abend in den Griff zu kriegen, um mit Pastor am Mittwoch ein volles Programm absolvieren zu können." Der Rennfahrer aus Venezuela bestreitet dann einen weiteren Tag im FW34 seines Rennstalls, ehe Bruno Senna für den Rest der Testwoche in seinen Williams-Dienstwagen klettert.

Pastor Maldonado

Pastor Maldonado und sein Williams FW34 verbrachten viel Zeit in der Box... Zoom

Mit dem Auftakt zeigt sich Gillan aber erst einmal zufrieden - den Umständen entsprechend. Speziell die Rückmeldung von Maldonado mache ihm Mut. "Pastor gab schon auf der Einrollrunde ein sehr positives Feedback", erklärt der Chefingenieur. "Das ist wirklich außergewöhnlich. Er spürte eine Verbesserung." Aus diesem Grund stürze man sich bei Williams "recht zuversichtlich" in die Arbeit.

Das weitere Programm ist natürlich straff: "Ab Mittwoch wollen wir uns auf Longruns konzentrieren und auch etwas Setuparbeit verrichten. Wir möchten natürlich auch mehr über das Auto erfahren und über dessen Reifennutzung", sagt Gillan und setzt auf sein Pilotenduo: "Die Fahrer sind deine besten Sensoren im Fahrzeug. Binnen weniger Tage können sie dir sagen, wohin die Reise gehen kann."