• 03.04.2006 08:44

Williams mit BMW immer noch befreundet

Obwohl sich so mancher Williams-Mitarbeiter über Motorschäden bei BMW freut, ist Frank Williams mit seinen Ex-Partnern weiterhin gut befreundet

(Motorsport-Total.com) - Als in Bahrain Jacques Villeneuves Motor spektakulär in Flammen aufging, während die beiden Williams-Piloten auf den Plätzen sechs und sieben in die Punkteränge fuhren, herrschte bei Williams, dem ehemaligen Partner von BMW, Genugtuung - so sehr, dass ein Mitarbeiter des Teams sogar eine hämische E-Mail an einen Ex-Kollegen von BMW geschickt haben soll.

Titel-Bild zur News: Frank Williams

Williams stichelt im Gegensatz zu einigen seiner Mitarbeiter nicht gegen BMW

Auch Williams-Teilhaber Patrick Head, nicht gerade ein Busenfreund von BMW Motorsport Direktor Mario Theissen, sagte grinsend, ihm seien bei den bisherigen Motorschäden des BMW Sauber F1 Teams "nicht gerade die Tränen gekommen", doch sein Partner und Teamchef Frank Williams sieht dies völlig anders: Dem Briten liegt es offenbar am Herzen, auch nach der Trennung einen guten Kontakt nach München zu pflegen.#w1#

"Die Leute von BMW sind immer noch meine Freunde", erklärte er in einem Interview mit der 'Welt'. "Wir haben insgesamt sechs Jahre miteinander gearbeitet und dabei gute und schlechte Zeiten erlebt. So etwas verbindet." Genugtuung oder Spott habe er "auf keinen Fall" empfunden: "Motorschäden sind wegen des neuen Reglements gerade zu Beginn der Saison keine Schande. Alle Techniker befinden sich in einem Lernprozess - auch die von Cosworth", so Williams.

"Der Motor ist ein Hit." Frank Williams

Allerdings macht er keinen Hehl daraus, dass er mit den neuen Triebwerken von Cosworth, die momentan zu den leistungsstärksten der Formel 1 zählen, mehr als zufrieden ist: "Die ersten Rennen haben gezeigt, dass unser neuer Motorenpartner Cosworth einen Topmotor gebaut hat. Wir haben nun einen kleineren, aber trotzdem sehr effizienten Partner. Der Motor ist ein Hit", weinte er BMW zumindest sportlich keine Träne nach.

Echte Titelchancen rechnet sich Williams aber trotz des soliden Motors und trotz des ermutigenden Saisonauftakts nicht aus: "Renault und McLaren sind für mich Titelfavoriten", stellte der "Rollstuhlgeneral", dessen letzter WM-Erfolg schon neun Jahre zurückliegt, klar. "Die sind besser als wir. Für uns ist das nicht realistisch. Nicht nur, weil wir zweimal nicht ins Ziel gekommen sind - das war Pech. Wir haben das schnellste Auto seit Jahren."