• 31.07.2011 13:55

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Williams: Kurioses KERS-Problem

Ein kurioses KERS-Problem raubte Rubens Barrichello im Qualifying in Budapest jede Chance, ins Top-10-Finale einzuziehen

(Motorsport-Total.com) - Ein kurioses Problem verhinderte gestern im Qualifying ein besseres Abschneiden von Rubens Barrichello. Der Routinier belegte auf dem Hungaroring nur den 15. Platz, obwohl Williams ursprünglich gehofft hatte, ins Top-10-Finale einzuziehen. Dazu fehlte jedoch eine halbe Sekunde.

Titel-Bild zur News: KERS

Das Williams-KERS wurde im gestrigen Qualifying irrtümlich betätigt

Hintergrund ist, dass es bei Williams neben dem eigentlichen KERS-Knopf auf der Rückseite des Lenkrads einen Schalter gibt, mit dem der Fahrer KERS ebenfalls bedienen kann. Wird dieser Schalter umgelegt, entlädt sich KERS vollständig. Dies ermöglicht dem Fahrer, KERS zu betätigen, aber gleichzeitig die Hand vom Lenkrad zu nehmen - etwa für den Boxenfunk oder andere Verstellmöglichkeiten.

Im Fall von Barrichello wurde dieser Schalter an der Box irrtümlich umgelegt, sodass sich KERS jeweils sofort entladen hat. "In der zweiten Kurve war die gesamte Energie schon weg", erklärt Technikchef Sam Michael, der das Ergebnis daher "nicht ganz so schwarz" sieht: "Wenn Rubens nicht diese Probleme in Q2 gehabt hätte, hätte er eine gute Chance gehabt, in Q3 einzuziehen."

"Er hat es nicht hinbekommen, die erste Runde auf den Options gleich Performance zu finden, aber seine Zeiten auf den härteren Primes waren ziemlich konkurrenzfähig", sagt Michael über Barrichello. "Er war schon so lange nicht mehr so glücklich im Auto. Ich glaube, dass wir das morgen im Rennen sehen werden."

Mit dem neuen Heckflügel hatte Williams gestern "keine Probleme", sagt der Australier und betont: "Es ist im Gegenteil sogar ein ziemlich guter Schritt." Dafür wurde wieder mit dem alten Diffusor gefahren: "Die Zahlen mit dem neuen waren gut, aber die Fahrer hatten Schwierigkeiten, damit konstante Rundenzeiten hinzubekommen. Und weil das zusammenhängt, haben wir auch auf das alte Bodywork zurückgebaut."